Sagalassos am Akdag bei Burdur
Wenn Sie Antalya Richtung Burdur und Isparta auf der Landstrasse 650 / 350 verlassen, gelangen Sie nach etwa 11 Kilometern an die Abzweigung Richtung Korkutelli oder Termessos.
Bitte fahren Sie dann auf der 650 Richtung Burdur weiter. Nach etwa 37 Kilometern können Sie linkseitig zur antiken Stadt Ariassos abbiegen.
Nach weiteren 42 Kilometern auf der Landstraße gelangen Sie an den Abzweiger rechts Richtung Aglasun. Jetzt fahren Sie bis zur antiken Stadt von Sagalassos weitere 18 Kilometer.
Sagalassos - erste Besiedlung um das Jahr 1400 vor Christus
Die Stadtruinen von Sagalassos beginnen malerisch und mit herrlicher Aussicht auf die Ebene von Aglasun gelegen nach etwa 7 Kilometern Richtung Ak Dag auf 1.450 bis 1.700 Metern Höhe. Spuren menschlicher Sammler und Jäger lassen sich bis in das 12. Jahrtausend zurück verfolgen, die Spuren und Überreste von ersten Siedlungen bei Sagalassos gehen bis etwa 3.000 vor Christus zurück, in hethitischen Schriften aus den Jahren 1400 vor Christus wird der Ort mit Salawassa bezeichnet. Etwa 1600 vor Christus gehörte Sagalassos zur Provinz Pisidien. Im Jahr 334 vor Christus besiegte Alexander der Große trotz erheblichen Widerstands mit mehr als 500 Toten (der Legende nach) die Stadt und verschonte Sie ob ihres heldenhaften Widerstands vor der gänzlichen Zerstörung. Unter Alexander wurde die Stadt zunehmend bedeutender und während der hellenistischen Periode zwischen den Jahren 333 bis 25 vor Christus war Sagalassos die zweitwichtigste Stadt in Pisidien.
Die Römer übernehmen Sagalassos unter Kaiser Augustus
Unter den Römern, die im Jahr 25 vor Christus die Stadt übernahmen und unter Kaiser Augustus der Provinz Galatien zuordneten, wuchs der Wohlstand und damit die Bedeutung Sagalassos weiter an. Wie in einem goldenen Zeitalter erlebten die Bürger der Stadt Wohlstand und Reichtum, der sich auch in den von ihnen erstellten Gebäuden wieder spiegelte. In spätantiker Zeit gab es in Sagalassos eine bedeutende christliche Kirchengemeinde, die einige wichtige Bischöfe hervorbrachte.
Im Jahr 518 versetzte ein mächtiges Erdbeben dem angenehmen Leben in der Stadt ein jähes Ende. Man baute teilweise zerstörte Häuser und öffentliche Gebäude wieder auf, allerdings kam das Ende der Stadt Sagalassos bereits im 7. Jahrhundert als ein weiteres Erdbeben die Wasserversorgung und deren Quellen zerstörte. Leider verursachten gewaltige Erdrutsche vom Berg Ak Dag weitere Zerstörungen der Stadtanlage, so das sie schließlich aufgegeben und fast vergessen wurde.
Stephen Mitchell beginnt die Grabungen in Sagalassos
Erst im 17. Jahrhundert kam der französische Reisende Paul Lucas bis nach Sagalassos und beschrieb die Stadt voller Enthusiasmus. Aber erst der Brite Francis Arundell konnte durch kleinere Ausgrabungen die Stadt mit Sagalassos identifizieren. Ein Team von englischen Historikern und Ausgräbern, angeführt von Stephen Mitchell begann 1985 mit Arbeiten zur Freilegung, die dann von dem belgischen Archäologen Prof. Dr. Marc Waelkens fortgesetzt wurden. Erst durch ihn wurde die Bedeutung dieser Stadt in der Vergangenheit völlig klar, denn seine Ausgrabungen förderten die Ruinen des großen Theaters, zwei Agoren, einen dorischen Anten-Tempel und eine christliche Basilika zu Tage. Später konnte von den Archäologen auch noch das Bouleutherion (Rathaus) der Stadt ausgegraben werden. Prächtige Mosaikfußböden, die dabei auch freigelegt wurden, erinnern an die Umnutzung zu einer Kirche. Im weiteren Verlauf der Ausgrabungen konnte auch die hellenistische Brunnenanlage wieder freigelegt werden, die dann auch wieder frisches Quellwasser hervor sprudeln lies.
Bitte lassen Sie sich beim Besuch der antiken Stadt am Eingang Parkplatz unbedingt einen Lageplan aushändigen, da Sie ansonsten schnell die Übersicht verlieren, so weitläufig ist das Gelände, entsprechend planen Sie bitte etwa 3,5 Stunden Besichtigung für Sagalassos ein.
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