Ahrtal - Weinstraße und Rotweinwanderweg
- Geschrieben von Portal Editor
Einige Male hatten wir Katrin und Jürgen in Dernau im Ahrtal während unserer Reisen bereits besucht, bevor dann endlich Zeit genug zur Verfügung stand, auch selbst eine kleine Ausfahrt entlang der Ahr in Richtung Adenau zu unternehmen.
Direkt an der Römervilla von Ahrweiler vorbei, fuhren wir auf der B 257 in das Tal hinein, wobei uns der Fluss mal rechts, mal links in lang gezogenen Schleifen begleitete, komplett Natur belassen könnte fast sagen.
Die Ahr, ein linker Nebenfluss des Rheins, hat ihre Quelle in Blankenheim im Kreis Euskirchen, zumindest der ortskundige Reisende weiß also umgehend, das die Ahr eigentlich eher als kleiner Fluss zu betrachten ist. Von Blankenheim geht es immer östlich bis nach Adenau hinein, womit gleichzeitig der südlichste Punkt des Flusslaufes erreicht ist. Dann weiter Richtung Altenahr durch den romantischen Teil, dass eigentlich touristische Ahrtal bis durch die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und Richtung Sinzig, wo die Ahr letztendlich in den Rhein mündet.
Von Bad Neuenahr zur Bunten Kuh
Kurz nach Verlassen des Stadtbereichs Bad Neuenahr fahren wir bereits deutlich erkennbar in das Tal hinein und gelangen unmittelbar in eine pittoreske Felslandschaft, die der Fluss hier rund 300 Meter tief in das Ahr Gebirge eingeschnitten hat. Hohe Felsen an der rechten Straßenseite, die sich dann schnell zu ersten Weinhängen südlich ausgerichtet erweitern, aber wie steil, es ist kaum zu glauben, das hier Weinanbau betrieben wird. Diese Engstelle des Ahrtals, hier Bunte Kuh genannt, reicht fast bis an die Ahr heran, so das kaum Platz für die Straße bleibt, die Schienen der Ahrtalbahn sind gar über dem Flusslauf verbaut.
Nach wenigen Schleifen sind wir bereits in Dernau angekommen, dem wohl bekanntesten Touristenort im Ahrtal, allerdings gibt es auch hier, wie schon vormals berichtet, Spuren der Römer am Fuße der nach Süden zeigenden Rebhänge, die das milde Klima der Ahr wohl auch zu schätzen wussten. Der Hauptsiedlungsbereich lag unweit des ehemaligen Winzervereins, etwa vom Friedhof bis zum Oberdorf fand man eine römische Brand- und Scherbenschicht. Auch hier war wohl ein Standort einer Villa rustica, vielleicht vergleichbar zu der in Ahrweiler.
Von Rech entlang idyllisch gelegener Campingplätze
Wenig später erreichen wir die Ortschaft Rech am Südufer der Ahr direkt am Fuße des Steinerbergs, einer der höchsten Erhebungen des gesamten Ahrgebirges. Erstmals im Mittelalter urkundlich erwähnt, interessierte uns hier besonders die älteste noch erhaltene Steinbrücke über die Ahr, die sogar die große Flut von 1910 überstanden hatte, die Nepumuk-Brücke. Interessant auch das alte Winzerhaus, das als ältestes Fachwerkhaus des Ortes aus dem 17. Jahrhundert gilt.
Nach Verlassen der Ortschaft Rech geht es erneut entlang idyllisch gelegener Campingplätze bis zur Ortschaft Mayschoß, wo wir schon am Ortseingang das Fahrzeug abstellen, um uns die Burgruine der Saffenburg anzuschauen. Auf dem lang gestreckten Felsmassiv von etwa 260 Metern Länge und 80 Meter Breite stand einst die mittelalterlich romanische Saffenburg, deren Standort auf drei Seiten von der Ahr umspült wurde. Einst aus zwei Vorburgen und einer Kernburg bestehend, die untereinander von tiefen Halsgräben getrennt waren, sind Reste der Grundmauern ab 2004 saniert worden. Nach einer Bauzeit von immerhin drei Jahren konnte die Burgruine 2007 wieder der Öffentlichkeit übergeben werden.
Die große Ahrschleife steht unter Naturschutz
Bei Altenahr stoßen wir auf die größte Ahrschleife, die aufgrund ihrer vielfältigen Flora und Fauna unter Naturschutz steht. Absolut erwähnenswert und beliebt bei Wanderern ist der so genannte Rotweinwanderweg, der sich von Altenahr bis nach Bad Neuenahr durch die Weinberge schlängelt. Wir beschließen, bei unserem nächsten Aufenthalt zumindest einige Teilstücke zu begehen.
Natürlich zieht es viele Touristen zu den Weinfesten in die einzelnen Weinorte, was Zahlen der Übernachtungen eindeutig belegen. Unserer Auffassung nach sind natürlich Weinfeste oder überhaupt alle Themen den Weinbau betreffend, äußerst interessant, allerdings nicht die alleinigen Gründe zum Aufsuchen des Ahrtals. Weitestgehend im Einklang mit der Natur stehende Wanderwege, interessante Sehenswürdigkeiten und kulturelle Ereignisse tragen ihren Teil zur Attraktivität der Region bei. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die etwas südlicher gelegene Vulkaneifel, die für ihr Mineralwasser so bekannt geworden ist.
Dernau 50° 32′ 0″ N, 7° 4′ 0″ O
Mayschoß 50° 31′ 12,6″ N, 7° 1′ 24,8″ O
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