Wanderung zum Volme-Höhen-Weg bei Witten
- Geschrieben von Portal Editor
Die Stadt Witten, Ziel unseres Besuchs am vergangenen Wochenende, liegt am Übergang vom unteren Sauerland zum niederbergischen Hügelland im Westen und dem Emscherland im Norden, umrahmt von den Großstädten Dortmund, Bochum und Hagen.
Wer jetzt denkt, uff Ruhrgebiet und Häuserschluchten, dazu Stau und Verkehrslärm, sollte sich gehörig wundern, denn am nördlichen Ausgang des engen tiefen Ruhrdurchbruchs durch das überwiegend waldbedeckte Ardey-Sandsteinplateau verteilt sich das Stadtgebiet zu beiden Seiten des Flusses Ruhr, so dass schon die Anfahrt zum grünen Erlebnis wird. Das Flusstal der Ruhr mit dem aufgestauten Kemnader See prägt neben den bewaldeten Hügeln des Ardeygebirges, das einen Teil des Rheinischen Schiefergebirges darstellt, das Bild der Stadt. Die Höhenzüge bestehen im Wesentlichen aus Sandstein, hinzu kommen kohleführende Schichten, die mancherorts offen zutage treten und die im Bergbauwanderweg Muttental zu besichtigen sind.
Ziel unserer Wanderung – der Volme-Höhen-Weg
Das Flüsschen Volme bildet die natürliche Grenze zwischen dem Sauerland im Osten und dem Bergischen Land im Westen. Von der Quelle der Volme in Meinerzhagen bis zu ihrer Mündung in die Ruhr unterhalb des Hengsteysees legt die Volme eine Strecke von nur 50km zurück. Ein gutes Stück gibt die Volme dabei den Verlauf für den Hauptwanderweg X20 des Sauerländischen Gebirgsvereines vor, weshalb dieser Fernwanderweg auch den Beinamen Volme-Höhen-Weg trägt.
Wer mit der Bahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte, für den beginnt der als Hauptwanderweg X20 vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) ausgeschilderte Volme-Höhen-Weg bereits am Hauptbahnhof in Witten, der historischen Keimzelle des so genannten Kohlenpotts. Von hier aus geht es über die Berger Straße und man erreicht die 1839 erbaute Villa Berger, ein klassizistischer Bau, der heute die Verwaltung des Kulturforum Witten beherbergt. An der der Villa Berger biegt man rechts in die Ruhrstraße und passiert ein weiteres Herrenhaus, die 1895 errichtete Villa Friedrich Lohmann jun.
Nach ca. 100 m biegt man links in den Stadtpark und wandert durch diesen Richtung Wittener Naherholungsgebiet Hohenstein. Hoch über der Ruhr thront der Bergzug Hohenstein in Witten, seine Felswand, die steil zur Ruhr abbricht gab ihm seinen Namen. Den besten Blick über den Fluss genießt man am Hohenstein vom Berger-Denkmal aus, das an einen herausragenden Politiker der Wittener Stadtgeschichte erinnert und im Jahre 1903 errichtet wurde. Hier kann man im Sonnenschein weit über das Ruhrtal blicken, den Ruderern zusehen und die Seele baumeln lassen.
Wanderparkplatz Kohlensiepen als Ausgangspunkt
Wir beginnen unsere Wanderung am Wanderparkplatz Kohlensiepen und folgen fast direkt dem Verlauf des Borbach, der hier das so genannte Borbachtal ausgebildet hat. Das Borbachtal war eines der ersten größeren Standorte im Kohlenpott, da hier die Steinkohle oberirdisch gefördert werden konnte. Heute kaum noch zu erkennen, begleitet sattes Grün die Wanderung nach drei Seiten hin: nach links und rechts des Weges durch hohes Gras und dichtes Buschwerk und nach oben durch die dichten Baumkronen des Laubwaldes von Buchen, Eichen, am Bachlauf selbst durch Erlen und Weiden.
Etwas weiter dem Borbach folgend kommen wir zum so genannten Hammerteich einer hier früher befindlichen, frühindustriellen Schmiede. Heute dient der Hammerteich vor allem den örtlichen Schiffsmodellbauern als Fahrgewässer. Wir umrunden den Hammerteich, klettern auf den Höhenzug direkt am Teichufer und sind inmitten des Hohenstein Naherholungsgebiets für alle Alterschichten angekommen.
Die großzügigen Freiflächen lassen Raum für alle Art von Aktivitäten. Hinzu kommen einige einfache Freizeiteinrichtungen wie Wasserspielplatz und Tischtennisplatten. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen einige Wildfreigehege sowie ein Lehrbienenzentrum. Gelegentliche Freiluftkonzerte und andere Veranstaltungen runden das Angebot ab.
Dem Borbach weiter folgend, leitet uns der Volme-Höhen-Weg bis nach Herdecke und dann hinein ins Ardeygebirge hinauf zum Harkortberg (232m), wo es auch Einiges zu Erleben gibt: Sportplätze, Freizeitgelände, Kletterwald. Und ja: Der Harkortturm steht auch auf dem Harkortberg. Vom 35m hohen Harkortturm hat man einen schönen Blick über den Harkortsee bis weit hinein ins Sauerland.
Leider ist der Harkortturm aber auch nur ab und an geöffnet. Nun gut, müssen wir halt wiederkommen.
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