Türkei bringt armenische Stadt Ani auf Weltkulturerbe-Liste

Türkei bringt armenische Stadt Ani auf die Weltkulturerbe-Liste

Die Stadt Ani war im zehnten Jahrhundert die Hauptstadt eines Armenier-Reiches, das sich über Ostanatolien und das heutige Armenien erstreckte.

In Kulturreiseführern wird Ani oft als "Stadt der 1001 Kirchen" genannt, der einst mehr als 100.000 Einwohner hatte und im 14. Jahrhundert von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde, weshalb der Ort von seinen Einwohnern aufgegeben werden musste. Die Ruinenfelder liegen unmittelbar an der seit vielen Jahren geschlossenen Grenze zwischen der Türkei und Armenien. Immer wieder wurde auf die touristische Bedeutung Anis für die strukturschwache Gegend um Kars hingewiesen.

Ani steht demnach bereits auf einer vorläufigen Unesco-Weltkulturerbeliste; bis Ende des Jahres werde eine endgültige Entscheidung der UN-Kulturorganisation erwartet. Bisher ist die Türkei mit den folgenden 15 antiken oder kunsthistorisch wertvollen Objekten in der Türkei auf der Liste der UNESCO vertreten:

UNESO-Weltkulturerbeplätze in der Türkei.

Die historischen Bereiche von Istanbul.

Jedes Jahr wird diese UNESCO Kulturerbeliste um zwei weitere Sehenswürdigkeiten ergänzt. In die Vorschlagsliste der UNESCO werden Stätten eingetragen, die die jeweiligen staatlichen Stellen für geeignet halten, um in die Liste der Welterbestätten aufgenommen zu werden. Ein Komitee kommt in regelmäßigen Abständen zusammen, um über eine Aufnahme zu entscheiden.

Neben Ani wurden die folgenden Sehenswürdigkeiten für die Vorschlagsliste nominiert:

Die Türkei setzt zur Förderung des Tourismus auch auf ihre jüngere Geschichte: Bei Canakkale soll ein riesiges Freiluftmuseum entstehen, das an die siegreichen Schlachten der osmanischer Soldaten im Ersten Weltkrieg erinnern soll. 1915 spielte der Kampf um die Dardanellen eine Schlüsselrolle bei der Gründung der laizistischen Türkei. Ob das nicht im krassen Gegensatz zur momentanen politischen Ausrichtung des Landes steht? Zu loben ist zumindest der Ansatz zum Erhalt von Kulturgut beizutragen.

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