Deutschland schließt Vertretungen in der Türkei
- Geschrieben von Portal Editor
Wegen einer Terrorwarnung ist in Ankara die deutsche Botschaft geschlossen worden. Zudem bleiben in Istanbul das Generalkonsulat und die deutsche Schule heute zu. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, so das Auswärtige Amt.
Die Sicherheitslage in der Türkei bleibt angespannt: Nach dem Anschlag in Ankara ist in der Hauptstadt die deutsche Botschaft geschlossen worden. Zudem bleiben in Istanbul das deutsche Generalkonsulat und die deutsche Schule heute zu. Es handele sich um einen "nicht abschließend überprüfbaren Warnhinweis", hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Die Bedrohungslage habe sich im Vergleich zu den vergangenen Tagen nicht geändert.
Menschen sollen Umgebung meiden
In Istanbul forderte das Konsulat Bundesbürger auf, die Umgebung des Generalkonsulats zu meiden. Die diplomatische Vertretung liegt in der Nähe des Taksim-Platzes. Die deutsche Schule ist etwa eineinhalb Kilometer Luftlinie entfernt an der Fußgängerzone Istiklal Caddesi.
Kurdenorganisation bekennt sich zu Anschlag in Ankara
Ein Selbstmordattentäter hatte im Januar in Istanbul zwölf deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde der Terrormiliz "Islamischer Staat" zugerechnet. In Ankara waren am Sonntag bei einem Anschlag 37 Menschen getötet worden. Die Regierung machte kurz nach dem Attentat die kurdische Arbeiterpartei PKK für diese Tat verantwortlich.
Jetzt hat sich die extremistische Kurdenorganisation Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) zu dem Anschlag bekannt. Die TAK wird dem Umfeld der PKK zugerechnet. Der Angriff in der türkischen Hauptstadt vom Sonntag sei eine Vergeltung für das Vorgehen der türkischen Truppen gegen die Kurden im Südosten der Türkei gewesen, erklärte die Gruppe in einem auf ihrer Internetseite veröffentlichten Bekennerschreiben.
Die Deutsche Botschaft in Ankara hatte Bundesbürger bereits am Dienstag vor neuen Anschlägen in der Hauptstadt gewarnt. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Mittwoch an, demokratische Werte nun dem Kampf gegen den Terrorismus unterzuordnen und Terroristen künftig mit der "Eisenfaust" zu bekämpfen.