Schwäbisch Haller Salzsieder zu Gast in Izmir
- Geschrieben von Portal Editor
Aus Anlass der seit nunmehr 5 Jahren bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Schwäbisch Hall und der türkischen Stadt Balikesir hält sich der Bürgermeister von Schwäbisch Hall mit einer Delegation von Ratsmitgliedern, Bürgern und Interessierten der Stadt vom 3.09. bis zum 9.09.2011 in der Türkei auf.
Mit dabei ist auch eine etwa 50-köpfige Gruppe des traditionellen Vereins der Haller Salzsieder.
Am Montagnachmittag, den 5.09.2011 wird die Gruppe der Salzsieder gemeinsam mit dem Bürgermeister auch zu einem Kurzbesuch in Izmir weilen, wo dann eine kurze Aufführung der Haller Salzsieder in traditionellen Kostümen auf einem der öffentlichen Plätze stattfinden wird.
Seit dem 2. November 2006 ist Schwäbisch Hall eine von rund 50 deutschen Städten, die eine Partnerschaft mit einer türkischen Gemeinde pflegt. Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim reiste mit einer 18-köpfigen Delegation nach Balikesir, um zusammen mit dem dortigen Bürgermeister Sabri Ugur die Partnerschaftsurkunde zu unterzeichnen.
Am 26.05.2007 wurde beim Kuchen- und Brunnenfest der Haller Sieder die Partnerschaftsurkunde von den Oberbürgermeistern Sabri Ugur, Balikesir und Hermann-Joesf Pelgrim, Schwäbisch Hall in Anwesenheit einer größeren Delegation aus Balikesir gegengezeichnet.
Seit dem gibt es kontinuierliche gegenseitige Besuche. Hier weitere Termine im Jahr 2011:
03.09. bis 09.09.2011 5-jähriges Städtepartnerschaftsjubiläum in Balikesir.
01.10. bis 09.10.2011 Bürgerreise nach Balikesir.
15.10. bis 22.10.2011 Bürgerinnen und Bürger aus Balikesir zu Gast in Schwäbisch Hall.
Gut besuchtes Fest der Haller Salzsieder
Rot-weiße Nelken, grün-weiße Fahnen und die roten Trachten der Haller Salzsieder prägten das historische Kuchen- und Brunnenfest am Wochenende in Schwäbisch Hall. Es kamen 18 000 Besucher.
«Wir hatten ein vielseitiges Programm, das auf historischen Fakten basiert. Begeistert waren Besucher vom Auftritt der 60 Tanzpaare des Großen Siederhofes», sagte Robert Spoden. Er ist Geschäftsführer des Vereins Alt Hall, der dieses Fest veranstaltet.
Am Samstag begann das Siederfest mit der Einkerkerung von Delinquenten in den Sulferturm. Der Schützer der Salzquelle, der Hoolgaascht, zeigte seine Hilfe. Am Pfingstmontag endete das älteste historische Fest in Nordwürttemberg mit Tanz des Großen Siederhofes und Salutschießen.
Im Mittelpunkt stand der Pfingstsonntag. Tausende von Zuschauern verfolgten auf dem Marktplatz die Festgenehmigung des Magistrates und die Präsentation des 90 Pfund schweren, dreistöckigen Siederkuchens. Viel Beifall gab es für humorvolle und deftige Trinksprüche der Sieder, wie beispielsweise für: «...Mein Popo, einst prall und rund, leidet stark an Muskelschwund...».
Gerichtsszenen, erarbeitet aus dem Stadtarchiv, zeigten die mittelalterliche Rechtsprechung. Demonstriert wurden Salzsieden und Salzverkauf. Nachgespielt wurde das Retten der Müllerfamilie aus der brennenden Mühle 1316. Der Sage nach sollen die Sieder dies übernommen haben. Als Dank soll der Kuchen vom Müller gestiftet worden sein.
Großen Beifall erhielt der musikalische Abschluss am Sonntagabend. Der Kleine Siederhof, Kinder von 5 bis 12 Jahren - und der Große Siederhof - Jugendliche und Erwachsene -, musizierten und tanzten die historischen Reihentänze zusammen.
Das Fest für die Salzsieder ist in Schwäbisch Hall seit dem 14. Jahrhundert überliefert. Ursprung war die Reinigung der Salzquelle. Diese schwere Arbeit wurde mit einem Fest belohnt, dessen Ablauf vorgeschrieben war und das alljährlich neu genehmigt werden musste. Die Ordnung wurde letztmals 1785 ergänzt und ist heute noch Richtung weisend.
Quelle Zeitungsartikel
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