Wanderwegserkundungen im Rahmen unseres Projekts
Wir hatten uns mit Rino, dem Eigentümer des gleichnamigen Campingplatzes am Ohridsee verabredet, um im Hinterland von Kalishta Erkundungen hinsichtlich weiterer Wanderpfade vorzunehmen, die für geführte oder Thementouren einem interessierten Wanderpublikum angeboten werden könnten.
Seinem Vorschlag folgend, waren wir in ein Bergdorf namens Milodeshta gefahren, das auf etwa 1100 Metern Meereshöhe oberhalb des Ohridsees lag. Schon auf halber Höhe waren wir auf diese Schafherde gestoßen, die von einem Schäfer und seinem Hirtenhund bewacht wurde.
Wie auch schon in den Dörfern oberhalb Ohrids beobachtet, waren auch hier viele Gebäude dem Verfall preisgegeben, denn allein die karge Landwirtschaft und das geringe Einkommen durch ein wenig Holzhandel ermöglichen kaum das Überleben.
Am Dorfrand stießen wir auf diese kleine Gruppe von Pferden, die zum Abtransport des Holzes weiter oben am Berg eingesetzt wurde.
Wir wurden äußerst freundlich von der sich dort befindlichen Gruppe der Waldarbeiter zu einem Kaffee mit selbst gebranntem Raki eingeladen, die nach einem ersten Gespräch aber auch schnell wieder ihrer Arbeit nachgehen mussten.
Wie schwierig das Überleben in den Dörfern tatsächlich ist, zeigt eindrucksvoll dieses Gebäude, in dem drei Generationen von mazedonischen Albanern leben, kein Wunder also, das viele Menschen die problematische Migration in den Nordwesten vorziehen.
Voller Stolz führte uns unser Hauptgesprächspartner hinsichtlich möglicher Wanderpfade dieses prächtige Pferd vor, das seinen Angaben nach Vorfahren in Nordamerika, sprich indianische Vorfahren haben soll. Zum Holztransport setzte er es zumindest nicht ein.
Die Arbeit ruft. Schnell waren Pferdeführer und die Pferde nach der Tränke erneut vorbei gekommen. Jetzt machten auch wir uns auf, zumindest erste Teilstücke zu erkunden. Schnell war auch eine erste Idee geboren, warum man nicht auch eine begleitende Holzfällertour mit anbieten sollte.
Vielleicht hätte der eine oder andere Outdoor-Aktivist unter unseren Lesern auch daran Interesse? Lassen Sie es uns wissen! So könnte man den Aufstieg in die Berge, das Beladen der Pferde und den Rücktransport als durchaus attraktive Tour von Seiten des Campingplatzes anbieten. Gerade der Aktivurlaub wird hoch geschätzt.
Auch das wäre sicherlich eine praktikable Lösung der Freizeitgestaltung individueller Art, die auch den Menschen der Region noch ein wenig zusätzliches Einkommen ermöglichen würde.
Gern geben wir Ihre Ideen auch an die hier hoch motivierten Anwohner weiter.
Die Idylle kann nicht über die eigentlichen Probleme hinweg täuschen. Gerade deshalb wäre touristische Unterstützung so willkommen.
Mit relativ wenig Aufwand könnten echte Natursteinhäuser erhalten werden, könnten Lehmziegelbauten etwas Witterungsschutz erhalten, womit letztendlich Kulturgut geschützt werden würde, was auch wiederum touristisch genützt werden könnte, z.B. zur Übernachtung und Versorgung von Wanderern.
Schnell war die Gruppe der Waldarbeiter mit ihren Pferden voran gekommen, noch lange Zeit konnte man an Hand der Geräusche den Pfaden folgen.
Auch wir hatten ein erstes Teilstück geschafft, bis wir auf diesen uralten Friedhof mit osmanischen Gräbern stießen. Schon vorab hatte uns unser Tourführer auf eine Freifläche aufmerksam gemacht, bei der es sich angeblich um ein Gräberfeld aus illyrischer Zeit handeln soll. Das Gelände wurde respektiert und nie bebaut.
Ein erster Waldarbeiter kehrt mit schwer beladenem Pferd zurück ins Dorf. Natürlich konnten man nur noch Mitleid mit den Tieren empfinden, aber was sollen die Menschen anderes tun?
Ob das Graben nach "Gold" tatsächlich eine Alternative darstellt? Mitten im Dorf auf einem kreisrunden Hügel vermutet man eine religiöse Kultstätte, die von jungen Dorfbewohner ausgegraben wird. Bestimmt illegal, aber ob auch erfolgreich?
Unsere Tour war gespickt mit neuen Erkenntnissen und es sollte zurück zum Campingplatz gehen. Vor einigen Tagen hatten wir den Waldbrand vom Seeufer aus beobachtet, der hier glücklicherweise aufgrund der Straßenschneise aufgehalten werden konnte.
Wir würden uns freuen, von Ihnen zu der Idee einer Waldarbeitertour zu hören, bei der Sie zumindest teilaktiv mitwirken können: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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