Caravan Innendesign - Bunt gemischt, wie das Leben
Ein attraktiver, wohldurchdachter Innenraum sei bereits ein halber Verkaufserfolg, so ein Händler während des Rundgangs durch die Caravan- und Camper-Ausstellung der CMT in Stuttgart.
Wenn dann auch noch die technische Ausstattung den überwiegenden Wünschen der Kunden entspricht, sollte es zum geschäftlichen Verkaufserfolg des Herstellers kommen.
Längst vorbei ist das Innenraumdesign im Stile des Gelsenkirchener Barock, wie man mancherorts spöttelte, P43 war der seiner Zeit meist gewählte Beizton eines bekannten Herstellers für den Farbton Eiche rustikal.
Dabei ist es nicht so einfach, den von so vielen, auch modischen Faktoren abhängigen Geschmack seiner Kundschaft zu treffen, denn so individualistisch wie es im eigenen Zuhause zugehen kann...
.... wird es im Caravan kaum umsetzbar sein, zu sehr ist der Ausstatter und Erbauer in der Zwickmühle zwischen modernem Innenraumdesign, der Stückzahlen zu fertigender Fahrzeuge und den technischen Anforderungen und Ausstattungen andererseits.
Mehrfach konnten wir hören, das ein zu farbenprächtiges Innendesign von jungen Besuchern zwar momentan hoch gelobt wird, die Einschränkung folgte jedoch auf dem Fuße: möchte ich mir dieses Design die kommenden 10 Jahre anschauen?
Kein Wunder also, dass so manch ein Hersteller sich eines Innenarchitekten oder Innendesigners bedient und nebenher gern auch auf Erfahrungswerte von Langzeitcampern als nutzende Berater zurück greifen, .....
..... was auch unschwer erkennbar in vielen Fahrzeugen umgesetzt sichtbar wird: Die fast perfekte Symbiose von Design und Funktion ist ganz entscheidend für den Kauf.
Bei den großen Wohnwagenherstellern kümmern sich spezielle Abteilungen um die Entwicklung des Innenraumdesigns, manchmal werden aber auch externe Agenturen als Verstärkung mit ins Boot geholt oder sogar komplett mit dem Design beauftragt.
Manche Hersteller haben sehr konkrete Vorstellungen davon, wie das fertige Produkt aussehen soll, andere geben nur die grobe Richtung vor.
Zum einen sind da die räumlichen Gegebenheiten, die zu Schwierigkeiten führen. Um ein Gefühl für die Raumverhältnisse zu bekommen, wird im Design-Studio auch schon mal der Sanitärraum nachgebaut.
Die große Nähe verschiedener Funktionen, Lebensbereichen und Oberflächen stellt die Designer immer wieder vor Herausforderungen.
Was zu Hause selbstverständlich ist, nämlich unterschiedliche Einrichtungsstile, zum Beispiel in Küche, Schlaf- oder Wohnzimmer, ist im Wohnmobil ausgeschlossen – weil dadurch viel zu viel optische Unruhe entstehen würde.
Eine weitere Schwierigkeit liegt im technischen Bereich: Es reicht nicht aus, nur einen Prototyp zu entwickeln, die Komponenten müssen serienreif gemacht werden.
Kein Wunder, denn die Hersteller müssen mit ihren Wohnraumentwürfen einen Spagat schaffen: Einerseits sollten ihre Innenraumentwürfe massenkompatibel sein, um möglichst viele Kunden anzusprechen, andererseits müssen sie sich aber auch von der Konkurrenz unterscheiden.
Kein leichtes Unterfangen, das zudem oft damit endet, dass auf Altbewährtes zurückgegriffen wird.
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