Entlang des Seeufers Struga durchfahrend nach Ohrid

Entlang des Seeufers Struga durchfahrend nach Ohrid

Ein erneut herrlicher Tag verspricht eine angenehme Radtour nach Ohrid, wobei es zunächst auf der Schotterpiste, später dann über Betonplatten direkt am Seeufer bis nach Struga hinein geht.

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Die faszinierenden Wassermassen die Ohrid Sees, die sich hier in die Schwarze Drin ergießen, sind derartig faszinierend zu beobachten, das wir erneut einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Entlang der Uferpromenade geht es dann weiter bis Ohrid, teilweise auf der Straße, die jedoch wenig befahren ist.

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Wir entscheiden uns für den Zugang zur Altstadt von hinten, das heißt wir wählen diesmal den sehr steilen Aufstieg zum oberen Stadttor und sind sehr dankbar für die Motorunterstützung am Mountainbike, wo wir einmal mehr das Drehmoment eines Elektromotors zu schätzen lernen, trotz kleinstem Gang und MTB-Einstellung des Motormanagements, ist viel Krafterforderlich.

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Ohrid - gesprochen “Ochrid” war um die erste Jahrtausendwende für kurze Zeit Hauptstadt des bulgarischen Reiches. Etwa ein Jahrhundert früher wurde von den aus Thessaloniki stammenden Brüdern Kyrill und Methodius die glagolitische, eine Vorgängerin der kyrillischen, Schrift erfunden. Und weitere tausend Jahre wurde das Theater gebaut, weit noch vor der Römischen Epoche des Ortes.

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Der gleichnamige See ist trotz der hohen Bevölkerungsdichte und dem noch geringen Verständnis für Umwelt und Natur sehr sauber und so klar, dass man bis auf den Grund sehen kann. (Zumindest bis etwa 10 Metern Tiefe). Das Wasser hat Trinkwasserqualität. Im See gibt es noch endemische Tierarten, allen voran die so genannte Ohrid Forelle. Im Hintergrund der noch schneebedeckte Magaro mit dem Galicica Nationalpark, in dem es 30 Wander- und Mountainbike Routen gibt.

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Die über 500-jährige osmanische Herrschaft hinterließ in Ohrid viele Spuren in Form von Bauwerken und Denkmälern. Als Hauptstadt eines Sandschaks war sie überregionales politisches, administratives, wirtschaftliches, religiöses und kulturelles Zentrum. Diese Bedeutung zeigt sich in der hohen Anzahl an osmanischen Baudenkmälern.

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Ohrid war lange eines der kulturellen und religiösen Zentren des bulgarischen Reiches und eines der Zentren des orthodoxen Christentums der Slawen und Südosteuropas. Unter der Herrschaft des Zaren Samuel (958–1014) wurde Ohrid bulgarische Hauptstadt, bevor das Land und die Stadt 1018 durch byzantinische Truppen eingenommen wurden.

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Die wichtigste Kirche heißt Sv. Sofija (aus dem 9. Jahrhundert) und liegt ziemlich im Zentrum. Sehenswert sind vor allem die Fresken, welche auf die Zeit von 1.100 bis 1.300 datiert werden.

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Dort kann man auch die Anfänge der kyrillischen Schrift bewundern. Wie bei allen Sehenswürdigkeiten gibt es offiziell zwei verschiedene Eintrittspreise: einen für Einheimische und einen anderen für westliche Touristen. Bei der Armut dieses Landes sollte man dafür Verständnis haben zumal die Eintrittspreise für uns Westler noch immer locker erschwinglich sind. Ein Hochgenuss ist ein Konzertabend in diesem Ambiente.

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