Kraulende Bodenseequerung für die Allgäuer Werkstätten
- Geschrieben von Portal Editor
Hamza Bakircioglu ist ein absoluter Fan des Langstrecken Schwimmsports. Überhaupt ist das Wasser sein Lieblingselement.
Bereits als Vierjähriger hatte Hamza, der nach seiner Geburt in Deutschland bei seinen Großeltern in der Türkei aufwuchs, das Schwimmen in einem See, der rund zwei Kilometer vom Haus der Großeltern entfernt lag, gelernt. Im Alter von 10 Jahren kam er gemeinsam mit seinen fünf Geschwistern wieder zurück nach Deutschland. So oft als möglich verbrachte Hamza Bakircioglu in den folgenden Jahren Zeit am Wasser, trainierte das Schwimmen, hier insbesondere das Kraulen. Irgendwann, als Besucher beim Rottach Schwimmen, hat er dann, mehr aus Spaß, die Zeiten der Wettkampfteilnehmer mit seinen eigenen Zeiten verglichen, und siehe da, er konnte in seinen Bestleistungen durchaus mithalten.
Das war der Moment, wo der Ehrgeiz ihn gepackt hätte, sagt Hamza Bakircioglu heute über diesen Zeitpunkt. Im kommenden Jahr meldete er sich beim Wettkampf an und errang in seiner Altersklasse Platz 1 und im Gesamtsieg Platz 2. Heute lächelt der Industriemeister Hamza Bakircioglu über diese Zeiten, denn bei seinen jetzigen Aktionen ist er ohne weiteres rund 24 Stunden im Wasser! Sein Plan, den Bodensee schwimmend zu überqueren bedeutet eine Strecke von rund 64 Kilometern zurück zu legen. Schon einmal, im Alter von 41 Jahren, hatte er diesen Versuch unternommen, war letztendlich von einem aufkommenden Gewitter aber gestoppt worden.
Für die Bodenseequerung gilt ein sehr strenges Regelwerk, kein Wunder also, das dieses Unterfangen bislang nur zwei Schwimmern gelungen ist. Unterstützt wird Hamza Bakircioglu bei seinem Versuch von seiner Familie, seinen Freunden und seinem Team: Nuri Bakircioglu, Anja Strobel, Steffanie Kuisle und Mimi Gendrong. Sie werden ihn im Boot begleiten, in der Nacht leuchten und ihn unterwegs die flüssige Nahrung in einer Flasche zuwerfen. Das Boot auch nur zu berühren, ist strengstens verboten. Es droht sofortige Disqualifikation, denn der gesamte Ablauf wird von einem Beobachter des Veranstalters "Bodenseequerung" kontinuierlich überwacht.
Am 4. August 2014 war es soweit. Grundbedingung ist allerdings auch, das der Bodensee mindestens 18° Wassertemperatur haben muss. Aufgrund seines aktiven Schwimmstils mit kontinuierlichen Beinschlägen schwimmt Hamza nicht im Neoprenanzug. Sollte die Wassertemperatur zu niedrig sein, muss der Versuch verschoben werden. Zur Übung hatte er bereits viermal 24-Stunden schwimmend im Wasser verbracht, allerdings im Wonnemar in Sonthofen, also bei wesentlich höherer Wassertemperatur.
Hamza Bakircioglu sieht einen wesentlichen Aspekt für sein doch zumindest ein wenig verrücktes Unterfangen allerdings auch als Hilfsangebot zugunsten der Allgäuer Werkstätten. „Die hier Beschäftigten mit Behinderung können Unterstützung gut gebrauchen.
Es motiviert unglaublich, wenn man mit einer solchen ‘Verrücktheit’ einen guten Zweck unterstützen kann.“ So können Förderer im Rahmen einer Spendenaktion für jeden zurückgelegten Kilometer einen Betrag zur Verfügung stellen, der unmittelbar an die Allgäuer Werkstätten geht. In der Webseite vonwellezuwelle.bodenseequerung.de findet der geschätzte Unterstützer dieser Aktion weitere Informationen. Ein Euro Spendenbetrag je Schwimmkilometer kann dann schon 64 Euro Spendebeitrag für die Allgäuer Werkstätten erbringen.
Sollte das geplante Unterfangen am 4. August gelingen, sind bereits weitere Ziele gesteckt: „Ich will demnächst den Ärmelkanal durchschwimmen und danach die Straße von Gibraltar", sagt Hamza Bakircioglu dazu. Das gespendete Geld soll laut Geschäftsführer Michael Hauke von den Allgäuer Werkstätten direkt den Menschen mit Behinderung zugute kommen.
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