Ins Deutsche Fastnacht Museum nach Kitzingen
- Geschrieben von Portal Editor
Den Besuch der Ausstellung der besten Pressefotos in Kitzingen wollten wir auch nutzen, das erst im November 2013 im neuen Gebäude eröffnete Fastnachtmuseum in der mainfränkischen Stadt zu besuchen, schließlich ist es das offizielle Museum des Bundes Deutscher Karneval.
Rund 4.000 Fastnachtvereine, Faschingsgilden, Karnevalsgesellschaften und Narrenzünfte sind in dem Dachverband Deutscher Karneval organisiert.
Fastnacht im Spiegel der kulturgeschichtlichen Entwicklung
Schon im Jahr 1963 wurde im Rahmen einer gemeinnützigen Stiftung unter dem Motto "Fastnacht im Spiegel der kulturgeschichtlichen Entwicklung" erste Pläne für ein zukünftiges Museum geschmiedet, die dann mit der Eröffnung 1966 als erstes Karnevals-Museum in Kitzingen umgesetzt werden konnten. Bis 2011 waren die Karnevalsausstellungen in zwei Gebäuden untergebracht: in den sieben Stockwerken des mittelalterliche Falterturms und im Hans-Joachim-Schumacher-Haus in der benachbarten Rosenstraße. Der Falterturm beherbergte die Schausammlung des Deutschen Fastnachtmuseums, deren Schwerpunkt die Sammlung von Masken, Requisiten, Medaillen und Orden bildeten, so u.a. die älteste Narrenkappe Deutschlands aus dem Jahr 1840.
Der Falterturm wurde zwischen 1469 und 1496 als Befestigungs- und Wachturm der äußeren Kitzinger Stadtmauer errichtet und ist bis heute der am besten erhaltene Teil dieser Wehranlage. Auffällig ist die schiefe Spitze des als Baudenkmal geschützten Turmes, der deshalb auch als schiefer Turm bezeichnet wird. Eigentümer ist heute die Stadt Kitzingen. Die Bauhöhe des Turmes beträgt 52 Meter, aufgeteilt in sieben Stockwerke, wodurch der Falterturm als ein prägnantes Gebäude zur Silhouette der Stadt beiträgt.
In Januar 2011 wurde die Ausstellung im Falterum geschlossen, da der Turm in einem Gutachten als stark brandgefährdet eingestuft wurde. Zunächst sollte der Turm für etwa 250.000 Euro brandtechnisch aufgerüstet werden. Verschiedene Pläne für den Umbau wurden jedoch in der Folge verworfen, da sie den Aufbau und Charakter des Turmes zu stark verändert hätten. Stattdessen wurde im März 2012 mit dem Neubau eines „Narrenzentrums“ in einem Gebäudekomplex zwischen der Rosengasse 10 und der Luitpoldstraße 4 begonnen. Die Fertigstellung des 4,4 Millionen Euro teuren Zentrum erfolgte im November 2013. Nach dem umfangreichen Umbau und der Neukonzeption präsentiert sich das Museum völlig andersartig.
Nach wie vor sind Masken, Requisiten, Medaillen und Orden sowie mittelalterliche Bräuche, Literatur und Dokumente des Karnevals Schwerpunkte der Sammlung des Fastnacht-Museums. Allerdings sind all die Artefakte großräumig präsentiert und ermöglichen so eine "Reise" durch die Geschichte des Karnevals vom Mittelalter bis zur Gegenwart, auch politisch schwierige Zeiten werden nicht ausgespart. Auf unserer Reise durch die Narrenwelt begegneten uns mittelalterliche Narrengestalten, frühe Maskenfiguren, Schembartläufer, Figuren der Commedia dellÀrte und Teilnehmer der barocken Kostümfeste und des bürgerlichen Karnevals.
Historische Entwicklung des Karnevals
Bereits um 3.000 vor Christus feierte man in Mesopotamien scherzhaft die Umkehr von Herren und Sklaven. Dieses Motiv nahmen die römischen Saturnalien auf, die im Dezember stattfanden. Man wählte einen Saturnalienfürsten und trank Wein in großen Mengen. Auch bei den Märzfeiern, den Bacchanalien, konsumierte man Alkohol und verkleidete sich mit Fellen und Tierhäuten. Die Bacchanalien gingen auf die griechischen Dionysien zurück. Zu Ehren des griechischen Gottes Dionysos, der für Rausch, Verwandlung und Ekstase stand, veranstaltete man Umzüge und Komödienwettspiele.
Möglicherweise haben sich in einigen Masken und Bräuchen auch vorchristliche Riten erhalten, etwa aus dem keltischen Umfeld. Vermuten könnte man dies bei dem im Alpenraum häufig anzutreffenden symbolischen Kampf zwischen Licht und Finsternis, Gut und Böse, Frühling und Winter. Diese Motive findet man etwa beim Egetman-Umzug im Tramin oder beim Mullerlaufen in Thaur.
Besonders während des Nationalsozialismus hatten Theorien zum germanisch-keltischen Ursprung dieser Bräuche Hochkonjunktur. Im Gegenzug hält seit der Nachkriegszeit die Skepsis gegenüber diesen Theorien unvermindert an. Alle diese Feste zeigen Merkmale, die später auch Fasching, Karneval und Fastnacht prägen. Offensichtlich wurden einzelne Bestandteile dieser urmenschlichen Rituale christlich überformt. Sie zeigen in jedem Fall, das Menschen zu allen Zeiten das Bedürfnis hatten, fröhliche Feste zu feiern.
Die Sammlung des deutschen Fastnachtsmuseums Kitzingen gilt als bedeutend und ist als wissenschaftlich fundierte Dokumentation des Karnevals im deutschsprachigen Raum wohl einzigartig zu nennen, immerhin gilt sie als die Europäische Dokumentationszentrale für fastnachtliches Brauchtum. Sie enthält auch die älteste noch erhaltene Narrenkappe Deutschlands, die aus dem Jahr 1840 stammt und in Speyer ausfindig gemacht wurde.
11 Thesen und was sagt die Bibel dazu?
Die Elf hat eine Sonderstellung in der auf die heilige Schrift gründenden Zahlensymbolik. Sie liegt zwischen der heiligen Zehn (Zehn Gebote) und der in der Bibel hoch bedeutenden Zahl Zwölf. Ein Mensch, der sich über die Zehn hinaus begibt, bewegt sich in einer Art Niemandsland. Und wer für den Genuss des Augenblicks seine ewige Seligkeit aufs Spiel setzt, kann nur ein Narr sein. Somit verwies die Elf auf die Sünde und der sich damit verbundenen Vorstellung der Apokalypse. Auf Darstellungen des Weltuntergangs oder des jüngsten Gerichts, vor allem im 16. und 17. Jahrhunderts, zeigen die Uhren meist die Elfte Stunde an.
- Wenn Sie also wissen wollen, was "Helau" und "Alaaf" bedeutet;
- Was es mit der Bütt auf sich hat;
- Warum sich alles im Karneval um die Elf dreht;
Dann sind Sie im Deutschen Fastnacht Museum Kitzingen an der richtigen Adresse.
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