Von der Sachs-Rallye-Franken zur Sachs Franken Classic
- Geschrieben von Portal Editor
Die Motorsportgeschichte der Deutschen Rallye-Meisterschaft reicht bis in die 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück.
Der Ablauf der Rallyes zu Beginn der Veranstaltungen unterschied sich an den Strecken dabei gravierend vom Geschehen der 70er und 80er Jahre.
Was einmal mit Orientierungsfahrten oder auch mit reinen Zuverlässigkeitsfahrten begonnen hatte, wandelte sich zusehends in echte Motorsport Events, die von Werksteams mit spezifizierten Fahrzeugen verschiedener Typklassen ausgetragen wurden. Als erste echte Rallye gilt die sogenannte Hessen Rallye aus dem Jahr 1972 sowie auch die Olympia-Rallye. In den folgenden Jahren war der Ablauf immer ähnlich und galt als typisch für die Deutsche Rallye-Meisterschaft.
Große Probleme bei der Genehmigung von Rennsportereignissen hinsichtlich des Gefährdungspotentials für Zuschauer und Fahrer, für Natur und Landschaft haben dazu geführt, das Bergrennen, Straßenrennen und Rundfahrten fast komplett unterbunden wurden. Mit der Idee, klassische Fahrzeuge zu Rundfahrten auf die Straßen zu schicken, die nicht auf Geschwindigkeit sondern auf Geschicklichkeit bei Wertungsprüfungen und in der fahrerischen Gesamtleistung der Fahrzeugbeherrschung bewertet wurden, konnten neue sportlich geprägte Motorveranstaltungen etabliert werden. Die ZF Sachs Franken Classic ist eine solche internationale Oldtimer-Rallye in Bad Kissingen, benannt nach ihrem Hauptsponsor ZF Sachs, mit jährlich etwa 160 teilnehmenden Fahrzeugen und Fahrern aus Deutschland, Österreich, Holland, Belgien, Spanien und der Schweiz.
Als Nachfolger der in den Jahren 1977 bis 1992 im Rahmen der Deutschen Rallye-Meisterschaft durchgeführten „Sachs-Rallye Franken“ veranstalten die beiden Motorsportclubs AC Karlstadt und MSC Zellingen seit Juli 2000 die neue „ZF Sachs Franken Classic“ in Bad Kissingen. Seit 2004 findet die Rallye jeweils zu Pfingsten statt.
Sachs-Franken ein Classic angehängt (von Rainer Greubel)
Der Name der heutigen Oldtimerrallye Sachs-Franken-Classic ist abgeleitet von der „Sachs-Rallye-Franken“, die von 1977 bis 1992 im internationalen Motorsportkalender stand. Es war die Ära, als es in Deutschland noch möglich war, Rallyeveranstaltungen genehmigt zu bekommen, die ihre Sieger auf abgesperrten Wertungsprüfungen suchten. Das bedeutete ein Wechselspiel für die Fahrer zwischen dem zivilisierten Fahren im normalen Straßenverkehr und dem halsbrecherischen Fahren auf abgesperrten Strecken, auf denen es schlicht um die Schnelligkeit ging. Während einer ein- oder mehrtägigen Rallye waren Bestzeitprüfungen zu absolvieren, und die Addition der Sekunden ergab die Wertung. Der besondere Reiz dieser Rallyes lag in der Abwechslung der Straßenbeläge von Sand über Schotter bis Beton und Asphalt, das Ganze bei allen Witterungen, manchmal auch mit Schnee, gerne auch bei Dunkelheit. Die Motoren mussten auf möglichst hohe Leistung ausgelegt und das gesamte Fahrzeug für die harten Belastungen speziell ausgestattet sein.
Ein stärker um sich greifender Umweltgedanke, übereifrige Politiker und stark überzogene Vorschriften brachten das Rallyegeschehen – dito auch Bergrennen – quasi zum Erliegen. Frustriert gaben viele Veranstalter von Traditionsveranstaltungen auf. Mit der Rallye Franken verschwanden auch die Braun-Rallye (Marktheidenfeld) und die Marienberg-Rallye (Würzburg) sowie zahllose Orientierungsfahrten, die früher der Einstieg zum Rallyesport waren.
Die Rallye Franken erhielt aufgrund ihrer großartigen Organisation, Streckenführung und Zuschauerbeteiligung sogar das Prädikat, ein Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft zu sein.
Nach den Erfolgen der Sachs-Rallye-Franken und einer mehrjährigen Pause fanden sich die damaligen „Macher“ im Jahr 1999 wieder zusammen. Sie erkannten, dass sich geradeeben eine starke Szene für Oldtimerfahrzeuge herausbildet.
Man beschloss, das Organisations-Know-how wieder auszuspielen, die Sachs-Franken mit demselben, treuen Sponsor aufleben zu lassen und den Zusatz „Classic“ anzuhängen. Natürlich schickt man die wertvollen alten Autos nicht auf Wertungsprüfungen auf Bestzeit, wo das Unfallrisiko permanent hoch ist, sondern dachte sich andere Formen von Prüfungen aus. Sie sollten zwar einen sportlichen Charakter haben, schnelle Reaktionen und Reflexe herausfordern, flottes Fahren und den geschickten Umgang mit dem Auto voraussetzen, aber dennoch so materialschonend und risikolos wie möglich sein.
Dies ist den Organisatoren der Sachs-Franken-Classic auf Anhieb gelungen. Man konzipierte eine Zweitagesveranstaltung mit vorgeschaltetem Prolog nach Bad Bocklet und wollte von Anfang an besonders edle Fahrzeuge im Starterfeld sehen, die von der Emotion deutlich oberhalb der Brot-und-Butter-Autos alter Tage lagen. Dieses Konzept ging sofort auf. Die Stadt Bad Kissingen und die bayerische Kurverwaltung nahmen die Rallye sofort mit offenen Armen auf. Einen besseren Dreh- und Angelpunkt für eine Oldtimerrallye dieser Größenordnung kann man sich nur schwerlich vorstellen.
Die erste "Franken-Classic" fand im Juli 2000 statt. Die Veranstaltung wurde von allen Beteiligten mit Begeisterung aufgenommen und gelobt. Die Sachs-Franken-Classic 2000 war eine SchmankerlReise, bei der die Teilnehmer Unterfranken und das Staatsbad Bad Kissingen von seinen schönsten Seiten erleben konnten.
Das Fränkische Weinland, die Rhön, die Hassberge, der Steigerwald und der Spessart bilden stets eine außergewöhnliche Bühne für die Show mit den alten Autos. Vor allem die Nicht-Franken schwärmten und schwärmen heute noch von den traumhaften Landschaftsbildern Unterfrankens. Starke Emotionen führen viele der „Fremden“ wieder zurück, um hier in aller Ruhe Urlaub zu verbringen.
Stark beeindruckt sind die Teilnehmer, wenn sie zur Siegerehrung mit Gala-Diner den Regenten Bau des Staatsbades betreten – historischen Boden unter den Füßen, passend zu den teils ebenfalls schon historischen Automobilen früherer Jahrzehnte.
In den vergangenen Jahren hat sich die Sachs-Franken-Classic zum Highlight des deutschen Oldtimerrallyesports entwickelt. Seit 2004 findet sie jeweils am Pfingstwochenende statt.
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