Die Straße der Megalith Kultur - Hohe Steine bei Visbek
- Geschrieben von Portal Editor
Die Straße der Megalithkultur verbindet zwischen Osnabrück und Oldenburg in 33 Stationen die eindrucksvollsten und am besten erhaltenen jungsteinzeitlichen Großsteingräber Nordwestdeutschlands.
Entlang der Route, die erwandert oder auch mit dem Rad zurückgelegt werden kann, erfährt der Besucher viel Wissenswertes um die ältesten Monumente der Region sowie zu zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten im Norden. Begeben Sie sich mit uns auf eine faszinierende Reise zu über 5.000 Jahre alte Kulturgeschichte und lesen Sie auch die Artikel zur Visbeker Braut und Bräutigam.
Sesshaft Werden nach der Epoche als Sammler und Jäger
Großsteingräber gelten als die ältesten erhaltenen Großbauwerke im nördlichen Mitteleuropa. Bis ins vierte Jahrtausend vor Christus lebten in der Wildeshausener Geest ausschließlich Sammler und Jäger. Erst die Angehörigen der so genannten Trichterbecherkultur ließen sich dauerhaft nieder. Sie züchteten Vieh, pflanzten Getreide an und lebten in Pfostenbauten. Vermutlich glaubten Sie an ein Leben im Jenseits und errichteten ihren Verstorbenen daher mitunter monumentale Grabstätten aus Findlingen. Jene Großstein- oder Megalithgräber genannte Gräber wurden nicht für Einzelpersonen sondern für Gruppen errichtet und über viele Generationen hinweg genutzt.
Kollektivgräber für mehrere Generationen
Großsteingräber sind folglich so genannte Kollektivgräber. Sie sind die markanten Relikte der Jungsteinzeit, jener Epoche von etwa 5.500 Jahren, als in Nordwestdeutschland mit der Einführung von Ackerbau und Viehzucht erstmals ortsfeste Siedlungen entstanden. Dieser neuen Lebensweise und den damit verbundenen vielzähligen neuen Anforderungen begegneten die Siedler mit außerordentlich hohen Gemeinschaftsleistungen. Sie errichteten ihre Totenhäuser aus mächtigen Findlingen, in denen je nach Größe der Siedlungsgemeinschaft bis zu hundert und mehr Individuen beigesetzt werden konnten. Warum damals das Baumaterial Findlinge gewählt wurde, könnte zwei Gründe haben:
Entweder sollte so die die große Stärke und Leistungsfähigkeit der Gemeinschaft zur Schau gestellt werden oder die Toten sollten für immer hinter den steinernen Wänden bleiben und nicht als Widergänger oder Geister Unheil und Schrecken unter den Lebenden verbreiten.
Das Megalithgrab Hohe Steine bei Visbek
Mit einer Kammer von 17 x 1,4 – 2,00 Meter, einer lückenhaften ovalen Einfassung und elf mächtigen Decksteinen, wovon nur einer verstürzt ist, präsentiert sich das Grab bis heute in einem guten Erhaltungszustand. Von den ehemals 25 Tragsteinen fehlt nur einer.
Der Eingang befindet sich in der Mitte der südlichen Längsseite. Zur Bestimmung des Eingangs wurde 1933 eine kleine Ausgrabung durchgeführt. Dabei wurden Tongefäße geortet und geborgen, die der Trichterbecherkultur (3.500 – 2.800 vor Christus) zuzuordnen sind. Den Funden nach zu urteilen, handelt es sich um eine Grabstätte, die über mehrere Generationen genutzt wurde.
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