Entspannendes Paddeln auf der Saale bei Bad Kösen

Montag, 15. August 2022 10:35
Geschrieben von Portal Editor

Auf unseren Wanderungen entlang der Saale waren uns mehrfach die Paddler, Kanuten und Bootstouristen auf der Saale aufgefallen, die insbesondere die Route von Burg Saaleck und der Rudelsburg bei Bad Kösen bis nach Freyburg doch stark frequentierten, eine Art der Freizeitgestaltung der wir längst auch nachkommen wollten.

Immerhin verfügen wir seit vielen Jahren über ein aufblasbares Kanu, das viel zu selten zum Einsatz kommt. Jetzt endlich war es soweit.

Fahrt mit dem Saaledampfer zur Rudelsburg

Noch recht unerfahren in der hiesigen Region hinsichtlich der Wasser-Routen, hatten wir zur ersten Erprobung der Saale die Kurzstrecke von Burg Saaleck nach Bad Kösen gewählt, da wir zur Anfahrt einen Parkplatz in Bad Kösen nutzen wollten, dann das Fährgastschiff auf diesem Teil der Saale, um dann unterhalb der Rudelsburg den Anleger zu benutzen. Das Schlauchboot lässt sich zwar klein verpacken, es aber dauerhaft über eine weite Strecke im Tragrucksack zu transportieren, erschien uns dann doch zu schwer. So hatten wir einen Gepäckrolli umfunktioniert und für das Schlauchboot genutzt. Dies erschien uns zur Ersterkundung der Saale ein guter Plan zu sein, so dann auch unsere Erfahrung vor Ort. Vom Parkplatz in Bad Kösen zogen wir also zunächst zum Fährschiffanleger, dann mit dem Fährschiff Saale aufwärts zum Anleger unterhalb der Rudelsburg. Schnell war das Kanu aufgebaut, die Luft mittels Handpumpe eingeblasen. Vor der Abfahrt noch eine der hier wirklich köstlichen Thüringer Bratwürste und schon konnte es losgehen, zunächst Saale aufwärts Richtung Burg Saaleck.

Die Saale – eine Kurzbeschreibung

Die Saale entspringt im Fichtelgebirge zwischen Zell und Weißenstadt am Nordwesthang des Großen Waldsteins. Die offizielle Saalequelle liegt auf 707 m ü. NN. An dem mit rohen Granitblöcken verblendeten ehemaligen Mundloch eines Bergwerksstollens ist eine Syenitplatte angebracht mit der Inschrift: „Quelle der Saale, gefasst von den Städten Münchberg, Schwarzenbach, Hof, Weißenfels, Halle 1869“. Das gesamte Areal ist heute ein geschütztes Naturdenkmal. Die Saalequelle ist auch Ausgangspunkt des 427 km langen Radwanderwegs Saale, den wir zu großen Teilen auch bereits erkundet haben

Zwischen Zell und Hof, auf der Münchberger Hochfläche, fließt die Saale relativ langsam dahin. Zwischen der Einmündung des Tannbachs und der Selbitz bildet sie die Grenze zwischen Bayern und Thüringen, ehemals Teil des „Eisernen Vorhangs“. Anschließend verläuft der Fluss quer durch das Thüringer Schiefergebirge. Dort ist die Saale mehrfach angestaut, die größten Stauseen einer fünfstufigen Kaskade sind der Hohenwarte- und der Bleiloch-Stausee.

Der Bereich der mittleren Saale beginnt bei Kaulsdorf-Weischwitz mit dem Austritt des Flusses aus dem Thüringer Schiefergebirge und dem Durchbruch durch die Randplatten des Thüringer Beckens. Der Fluss berührt dort unter anderem Saalfeld/Saale, Rudolstadt und Jena. Bei Naumburg nimmt die Saale die Unstrut auf, die mit 192 km der zweitlängste Nebenfluss der Saale ist und bereits als nächste Route für eine ausgiebigere Kanufahrt eingeplant ist.

Nach dem Austritt aus dem Naturpark Saale-Unstrut-Triasland in Weißenfels beginnt der Unterlauf der Saale in einer flachen Landschaft durch die Städte Weißenfels, Bad Dürrenberg, Merseburg und Halle (Saale).

Im Altpleistozän floss die Saale von Naumburg in Richtung Zwenkau, teilte sich bei Lützen in den Leipziger und den Schkeuditz-Lützener Saalearm und nahm südlich von Zwenkau die Weiße Elster auf. Sie vereinigte sich nördlich von Leipzig mit der Mulde, erreichte aber schon zu Beginn der Elster-Kaltzeit im Mittelpleistozän den Leipziger Raum nicht mehr. Seitdem fließt sie über das heutige Weißenfels in nördliche Richtung, während ihr ehemaliges Flussbett von der Weißen Elster benutzt wird (Leipziger Saalearm).

Südlich von Halle liegt die ökologisch wertvolle Saale-Elster-Aue, im halleschen Stadtgebiet befinden sich mehrere Inseln (wir haben hierzu bereits berichtet) und Felsen am Ufer (Klausberge, Kröllwitzer Felsen mit dem Saaledurchbruch) und der Giebichenstein mit der Burgruine. Unterhalb von Halle passiert die Saale die Steilufer der Brachwitzer Alpen, Wettin und die Rothenburger Sandsteinfelsen aus dem Oberkarbon und Bernburg (Saale), bis sie bei Barby in die Elbe mündet.

Besondere Eindrücke während der Bootstour

Mit ihren oft hoch aufragenden Hängen fließt die Saale unter anderem an der Labyrinthruine am Schloss Burgk, an der Heidecksburg bei Rudolstadt, der Leuchtenburg in Seitenroda, der Kunitzburg (zu Jena), den Dornburger Schlössern, der Burg Saaleck, der Rudelsburg bei Bad Kösen, der Burg Schönburg, am Schloss Goseck, am Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels, an der Burg Giebichenstein am Saaledurchbruch in Halle (Saale) und am Schloss Bernburg vorbei.

So waren wir auf dem Rückweg unterhalb der mächtigen Rudelsburg ebenfalls sehr beeindruckt von der hochaufragenden Felswand direkt am Ufer, überhaupt begeistert von der noch so natürlichen Uferwelt mit seinen Vögeln und Insekten. Eine mitreisende Libelle hatte es uns dabei besonders angetan, da ihre Flügel in der Sonne zu glitzern schienen. Auch ein Graureiher begleitete uns ein Stück des Weges, so dass wir uns teilweise lautlos haben treiben lassen. Kein Paddelschlag sollte die Ruhe stören.

Kurz vor Bad Kösen passierten wir dann die Personenfähre, die hier per Seil Touristen über die Saale bringt. Für „fast“ jeden Touristen eine Attraktion, die man nicht erwartet. Kurz vor der steinernen Brücke hatten wir dann das Tagesziel am Ausstieg in Bad Kösen erreicht, immerhin eine Tour von zweieinhalb Stunden hatten wir auf der Saale verbracht. Weitere Paddler setzten von hier aus ihre Tour bis nach Freyburg bzw. Naumburg fort, wo sie bereits erwartet wurden.

Eine empfehlenswerte Tour auf der Saale.

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Die Saalebrücke in Bad Kösen – nicht nur Baudenkmal?

Eine weitere Wanderung – diesmal Burg Saaleck