Wünschendorf an der Weißen Elster – mitten im Vogtland
- Geschrieben von Portal Editor
Mittlerweile hatten wir unsere Besichtigung der imposanten, überdachten und uralten Holzbrücke über die Weiße Elster abgeschlossen, waren bis zur Kirche hinaufgestiegen um dann entlang des Flusses zurück zum Camp der Fahrradcampinganhänger zu gehen, die sich mittlerweile am Lagerfeuer mit Grillwurst und kühlen Getränken versammelt hatten.
Eine tolle, völlig andere Campingatmosphäre, da jeder von seinen wirklichen spannenden Touren im Wohnanhänger für das Fahrrad zu berichten wusste. Aber dazu später mehr.
Furten über die Elster waren Basis der Ansiedlungen
Auf Grund seiner besonderen Lage war die Region Wünschendorf am Südrand der Leipziger Tieflandsbucht übergehend in das tief eingewaschene Tal am langgestreckte Höhenzug des Veitsberges, war die Region schon in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Das am Zusammenfluss von Weißer Elster und Weida befindliche, ursprüngliche Dorf lag im Frühmittelalter am Rand einer slawischen Siedlungskammer um Gera. Darauf weist auch noch der Ortsname hin, der sich von Wendendorf – Windischendorf ableitet. Der heute Veitsberg genannte Bergrücken soll zunächst eine Burg getragen haben, von der man die sechs Furten über die Elster kontrollieren und beschützen konnte. In Schriften aus dem 16. Jahrhundert wird 974 als Gründungsjahr der Veitskirche genannt. Der heutige Kirchenbau geht allerdings eher auf das 11. oder 12. Jahrhundert zurück. Die Kirche gehört damit zu den ältesten Kirchen des Vogtlandes.
1193 wurde unweit des Ortes das Kloster Mildenfurth durch die Vögte von Weida als Hauskloster gestiftet. Danach ging der ursprüngliche Ortsname Mildenfurth für Wünschendorf (1209: in slavica villa Mildenvorde) allmählich auf das Kloster über. Im Jahr 1238 stiftete Jutta, die Gemahlin Heinrichs IV., Vogt von Weida, mit dem Kloster Cronschwitz ein weiteres Hauskloster für weibliche Familienangehörige und den vogtländischen Adel. Bis heute blieb nur die Ruine der Kirche erhalten.
Hügelland im Übergang zum Erzgebirge
Die Landschaft des Vogtlandes wirkt durch Felder, Wiesen und bewaldete Hügelkuppen sehr idyllisch. Im Süden und Südosten steigt das Vogtland zum Mittelgebirge an und nimmt, vor allem im Osten, auch Teile des Erzgebirges ein. Dort überwiegt der Nadelwald (Fichten, meist in Monokultur). Die Stadt Adorf gilt als Tor zum oberen Vogtland und bildet einen Kreuzweg nach Böhmen und Franken. Der höchste Berg des Vogtlandes ist der Schneehübel (974 m) im Westerzgebirge. Bekannter und markanter sind jedoch der Aschberg bei Klingenthal (936 m) und der Schneckenstein (883 m), beide ebenfalls im Westerzgebirge.
Saale, Weiße Elster und Göltzsch zerschneiden die Landschaft
Das nördlichere Hügelland wird durchschnitten von einigen Flusstälern, insbesondere der Weißen Elster und der Göltzsch. Des Weiteren durchzieht die Saale das Bayerische und das Thüringische Vogtland. Zur Überquerung der Täler wurden für Eisenbahn und Straßenverkehr mächtige Brücken gebaut. Besonderen Ruhm erlangten dabei die Göltzschtalbrücke, die größte Ziegelsteinbrücke der Welt, und deren „kleine Schwester“, die Elstertalbrücke. Beide sind Eisenbahnbrücken der Verbindung Nürnberg–Dresden. Neben den Straßenbrücken der Autobahn A 72 bei Hof (Saaletal), bei Pirk (Weiße Elster) und bei Weißensand (Göltzsch) kommt der Friedensbrücke in Plauen eine besondere Bedeutung zu: Es ist die größte Steinbogenbrücke Europas. Auch existieren etliche Talsperren im Vogtland. Bekannt als Erholungsgebiete sind die Talsperre Pöhl (Trieb, ein Nebenfluss der Weißen Elster), die Talsperre Pirk (Weiße Elster), die Bleilochtalsperre (Saale), die Talsperre Zeulenroda und der Untreusee.
An das Vogtland grenzen neben dem Teile des Ostens einnehmenden Erzgebirge das Thüringer Schiefergebirge nebst Frankenwald und das Fichtelgebirge im Westen und Südwesten. Das sächsische Vogtland gehört in seinem südöstlichen Teil zum Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Das Vogtland ist ein Teil der Euregio Egrensis, eines Vereins mit Arbeitsgemeinschaften in Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien.
Bis heute vulkanische Aktivitäten im Vogtland
Das Vogtland gilt als eine der vulkanisch aktivsten Zonen in Mitteleuropa. Anzeichen dafür sind Schwarmbeben, Mineralquellen und Gasaustritte. Mit 100 spürbaren kleinen Erdbeben im Jahre 1824 wurde dort zuerst ein Erdbebenschwarm beschrieben. Stärkere Beben in der Region gab es 1897, 1903, 1908, 1936 und 1962, 1985 und 2000 und 2014. Im Winter 1985/86 war das bisher stärkste gemessene Erdbeben im Vogtland / Böhmen, das eine Magnitude von 4,6 auf der Richterskala erreichte. Die aktuellste Schwarmbebenserie fand im Juli/August 2018 statt. Quellen mit heilsamer Wirkung haben die Kurorte Bad Elster und in Bad Brambach mit der stärksten Radonquelle der Welt aufblühen lassen. Mit Marienbad, Franzensbad und Karlsbad auf der tschechisch-böhmischen Seite bilden die beiden sächsischen Staatsbäder das sogenannte Bäderfünfeck.
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