Die Römer in Glossop – Doctors Gate vom Bleaklow
- Geschrieben von Portal Editor
Schon weit vor Christus war die Region um Glossop von Menschen besiedelt, so gibt es Hinweise auf eine Begräbnisstätte aus der Bronzezeit auf dem Shire Hill (in der Nähe von Old Glossop) und andere möglicherweise prähistorische Überreste in Torside (an den Hängen von Bleaklow).
Als die Römer mit der Insel in Kontakt kamen, wurde diese zu großen Teilen von Keltisch sprechenden Stämmen bewohnt, die enge Verbindungen mit Gallien unterhielten, aufgrund ihrer eigenständigen materiellen Kultur aber heute in der Regel nicht mehr als Kelten im engeren Sinne betrachtet werden. Bereits vor ihnen hatte es in Britannien Megalith Kulturen gegeben, die unter anderem imposante Steinmonumente errichteten, wie zum Beispiel in Wiltshire. Über die Zeit des vorrömischen Britanniens ist ansonsten nur wenig bekannt.
Während Caesars Eroberung Galliens (Gallischer Krieg) war offensichtlich geworden, dass die Gallier im Kampf gegen die Römer auch Unterstützung von verwandten Stämmen aus Britannien erhielten. Ob der römische Feldherr darüber hinaus noch weitere Beweggründe dafür hatte, den Krieg in Britannien zu beginnen, ist unklar. So wurde vermutet, dass die Verlängerung der Kampfhandlungen Caesars innenpolitischen Machterhalt dienen sollte. Um sich zuverlässige Informationen über die politischen Verhältnisse auf der Insel zu beschaffen, sandte er im Jahr 55 v. Chr. den Offizier Gaius Volusenus mit einem Kriegsschiff voraus, um damit die britische Kanalküste zu erkunden. Caesar selbst stellte in der Zwischenzeit eine Invasionsflotte zusammen. Daraufhin wurden britische Gesandte bei ihm vorstellig, die versprachen, Geiseln zu stellen und die Römer zu unterstützen. Er empfing sie wohlwollend und sandte sie mit dem Atrebaten Commius, von dem er annahm, dass dieser einen gewissen Einfluss bei den Briten hatte, wieder zurück.
Gaius Iulius Caesar berichtet in De bello Gallico, dass vor seinen eigenen (mehr oder weniger gescheiterten) Feldzügen nach Britannien angeblich nur einige Kaufleute die Überfahrt von Gallien nach Britannien über den Ärmelkanal wagten.
Erst 100 Jahre später kommen die Römer nach Glossop
Zu dieser Zeit befand sich das Gebiet um Glossop auf dem Territorium eines die Region für sich beanspruchenden Briganten-Stammes, dessen Hauptbasis in Yorkshire lag. Die Römer erreichten um etwa 78 n. Chr. die seiner Zeit dünn besiedelte Region. Im späten 1. Jahrhundert bauten die Römer im heutigen Gamesley zunächst ein Palisaden-Fort namens Ardotalia, hoch auf einer Anhöhe über dem Fluss gelegen, dass weiter ausgebaut und befestigt wurde. Die Stelle dieses Forts wurde 1771 von einem Amateurhistoriker, John Watson, wiederentdeckt. Anschließend erhielt es den Namen Melandra Castle. Das weitläufige Gelände wurde ausgegraben und enthüllte Festungsmauern, einen Schrein und das Hauptquartier der Festung. Das Gebiet wurde touristisch so angelegt, dass Parkplätze und Picknickplätze zur Verfügung stehen.
Ardotalia von der Cohors Prmae Frisiavonum erbaut
Ardotalia wurde von Cohors Primae Frisiavonum konstruiert - der ersten Kohorte von Frisiavones. Der Beweis für die Existenz dieser Einheit besteht nicht nur aus den am Standort gefundenen Bausteinen, sondern auch aus verschiedenen Diplomen und anderen römischen Schriften. Diese Einheit hat ungefähr die Größe von eintausend Mann gehabt, einschließlich der Fachhandwerker, die für die fachmännische Arbeit beim Bau der Festung benötigt wurden.
Diese Einheit wurde beim Bau des Forts von der 3. Kohorte von Bracara Augustani unterstützt. Diese Männer waren wahrscheinlich iberische Kelten aus der Kolonie Braga in Portugal, die anscheinend der XX. Legion Valeria Victrix in Chester angeschlossen waren. Es ist zwar nicht bekannt, welche dieser Kohorten das Fort besetzten, aber es ist wahrscheinlich, dass die 3. Kohorte von Bracara Augustani diese Aufgabe wahrnahm, da sie aus einer hügeligen Region stammten und daher mehr Erfahrung mit dem Besetzt-Halten von Terrain hatten, wie es in der Umgebung von Glossop zu finden war. Die Frisiavones stammten aus tief gelegenen Gebieten jenseits des Rheins und waren möglicherweise zwischen dem unteren Gelände von Manchester und Northwich aufgeteilt.
Altar als Rückzahlung eines Gelübdes
Die erste Kohorte von Frisiavones war auch in Brocolitia, einer der Festungen und Siedlungen von Hadrian, in Carrawburgh, Northumberland, anwesend. Der Beweis dafür beruht auf einer Inschrift auf einem Altarstein, aus der hervorgeht, dass Optio Maus (ein Unteroffizier innerhalb der Kohorte) der Göttin Coventina ein Gelübde zurückgezahlt hatte. Ob dieser Altar die Rückzahlung des Gelübdes war, ist unbekannt.
Der Name Melandra ist unbekannter Herkunft, wurde jedoch möglicherweise von John Watson, Rektor von Stockport, ins Leben gerufen, der die Stätte um etwa 1771 besuchte, als substantielle Steinreste existierten. Der Name Ardotalia ist eine hypothetische Emendation von Zerdotalia, geschrieben in der Ravenna Cosmography.
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