Auf dem Longdendale Trail - Shelf Moores Bleaklow
- Geschrieben von Portal Editor
Nun hatten wir ein erstes Teilstück auf dem Longdendale Trail zurückgelegt, waren also per EBike zwischen den sanften Hängen des Shelf Moors und den Stauseen bis zum Woodhead Tunnel gelangt.
Hoch oben über den historischen Tunneln war an dieser Stelle noch der Straßenlärm der stark frequentierten Landstraße deutlich zu hören, doch keine Bange, gleich nach dem Tunnel wird zunehmend ruhiger bis nur noch der Wind zu hören ist.
Noch einige Infos zur Anfahrt durch diese traumhafte Landschaft des Hochmoores vorab: Von Sheffield kommend hatten wir den Höhenzügen von Bleaklow folgend das Shelf Moor überfahren, waren dann hinunter durch das so genannten Doctor´s Gate nach Old Glossop hinab gekommen. Hier hatten wir unsere Termine wahrgenommen, waren dann weiter bis zum Campingplatz gefahren. Der Taleinschnitt Doctor´s Gate war schon von den Römern für den Bau einer Straße genutzt worden. Bleaklow ist ein hohes, größtenteils torfbedecktes Gritstone-Moorland nördlich von Kinder Scout auf der anderen Seite des Snake Pass (A57) auf dem Derbyshire High Peak in der Nähe der Stadt Glossop. Ein Großteil des Moors liegt fast 610 m über dem Meeresspiegel und die flache Schale der Swains Greave an ihrer Ostseite ist die Quelle des Flusses Derwent.
Hochmoor – wenig Bäume aber riesige Farne und Büsche
Weiter oben am Nordhang von Holden Clough und Hurst Brook verläuft die bekannte Straße A57, äußerst kurvig und eng bis zum Snake Pass. Der Snake Pass überquert den Pennine Way in der Nähe von Doctor's Gate Culvert (1.680 Fuß über dem Meeresspiegel), bevor er in östlicher Richtung zum Ladybower Reservoir entlang der Nordseite des Ashop-Tals absteigt. Hier führt eine Straße östlich über Hallam Moor nach Sheffield und südlich entlang des Flusses Derwent nach Baslow und Matlock. Im Norden von Glossop liegt Tintwistle. Der Fluss Etherow bildet die Grenze. Heute bildet das Longdendale-Tal eine Kette von Stauseen, die Manchester mit Trinkwasser versorgen. An der Spitze des Tals befindet sich Woodhead, wo die Straße von Huddersfield in die Straße nach Sheffield übergeht, und die bereits beschriebenen fast fünf Kilometer langen Eisenbahntunnel die Eisenbahn von Penistone nach Sheffield.
Bleaklow Head (633 m) ist durch einen riesigen Steinhaufen gekennzeichnet und gleichzeitig der höchste Punkt an der Westseite des Moores. Es ist einer von drei Gipfeln auf diesem Plateau über 2.000 Fuß, die anderen sind Bleaklow Stones, etwa 3 km östlich entlang eines unbestimmten Bergrückens, und Higher Shelf Stones, etwa 1,5 km südlich von Bleaklow Head. Mit 633 Metern ist Bleaklow der zweithöchste Punkt in Derbyshire und umfasst auch den östlichsten Punkt auf den Britischen Inseln.
Bachlauf des Etherow – entlang der Route des Longdendale Trail
Wir hatten uns die mächtigen Eingangsbögen in die Bleaklow Tunnel als Monumente der Industrialisierung des 18. Jahrhunderts ausgiebig betrachtet, waren ob der Zahlen, der hier einst passierenden Eisenbahnzüge, immerhin 250 Züge täglich, mehr als erstaunt. Schade, dass man nicht mehr in die Tunnel hineingehen konnte. Jetzt setzen wir unseren Weg fort, fuhren zunächst eine Weile entlang des Bachlaufs, der an einigen Stellen aufgestaut war und uns durch sein Plätschern und den Steinformationen immer wieder zum Anhalten veranlasste. Das fast bräunliche Wasser zeigte deutlich seinen Ursprung, halt typisches Moorwasser.
Erstaunt waren wir auch aufgrund der riesigen Farnflächen, wobei die Farne teilweise erhebliche Höhen erreichten, fast wie tropisches Unterholz, das nur mit der Machete zu durchqueren ist. Auch die riesigen Strauchheideflächen lösten unsere Begeisterung aus. Im Wort Sinn ist die Heide hier fast schon die Bezeichnung für einen Landschaftstyp. Ursprünglich wurde das vom Menschen unbebaute Land, später auch eine schlechthin unfruchtbare, nicht urbar zu machende Landschaft oftmals mit Heidelandschaft bezeichnet und war damit ein Synonym für Wildnis.
Alle Heideflächen Europas, abseits der Meeresküsten, verdanken dabei historisch ihre Entstehung der ungeregelten Beweidung, bei der ein Hutewald durch den Verbiss des Viehs in eine mehr oder weniger baumfreie, offene Fläche umgewandelt wurde, was wohl auch hier eine Mitursache für die riesigen Heideflächen ist. Immer wieder begegnen wir Schafen und Ziegen, zwischen den Farnen und der Heide kaum erkennbar.
Das teilweise vorherrschendes Heidekraut wächst auf den nährstoffarmen und sauren Böden entlang des Longdendale Trail besonders üppig, ist oft mit Wacholder durchsetzt. Jetzt Ende September zeigt sich das Heidekraut als Leitpflanze größtenteils verblüht, verwandelt jedoch einmal im Jahr, vom Sommer bis zum Herbst, die weite, baumlose Landschaft in einen lilafarbenen Teppich. So entscheiden wir spontan, unsere Erkundungstouren schon im kommenden Jahr fortzusetzen. Wir werden sehen, ob und welche Veränderungen sich durch den Brexit ergeben werden.
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