Alexander der Große, Eroberer aus Pella in Makedonien

Alexander der Große

Während unserer Reisen und der Besichtigung antiker Orte der Türkei, begegneten wir diesem Namen immer wieder: Alexander, dem Großen.

Wohl jeder hat in seiner Schulzeit auch von den Eroberungszügen Alexanders gehört; hat er in der Vergangenheit doch ein Riesenreich angeführt, das nur von den Römern in seiner Ausdehnung noch überboten wurde.

Nicht zuletzt aufgrund seiner großen militärischen Erfolge wurde das Leben Alexanders ein beliebtes Motiv in Literatur und Kunst, während seine Beurteilung in der modernen Forschung, wie auch schon in der Antike, umstritten ist. Es liegt uns fern, jetzt eine Abhandlung über die Feldzüge Alexanders zu schreiben, lediglich die Orte wollen wir ansprechen, die uns auf unseren Touren mit den Taten Alexanders konfrontierten. Mögen Sie Ihnen als Hinweise für Ihre Exkursionen dienen.

Alexander der Große bzw. Alexander III. von Makedonien  wurde am 20. Juli 356 v. Chr. in Pella (Mazedonien) geboren. Er übernahm die Regentschaft von seinem Vater Philipp II, der bereits  während seiner Amtszeit den eher unbedeutenden Kleinstaat Makedonien erheblich ausweiten konnte, indem er Eroberungsfeldzüge in die Nachbarstaaten unternahm. Mit dem Regierungsantritt Alexanders wird auch der Beginn eines neuen Zeitalters verbunden, der des Hellenismus. Alexander setzte diese Eroberungsfeldzüge fort, die sich im Laufe der Zeit hauptsächlich gegen das Perserreich richteten. Alexander dehnte dabei die Grenzen des Reiches durch den sogenannten Alexanderzug und die Eroberung des Achämenidenreichs bis an den indischen Subkontinent aus. Nach seinem Einmarsch in Ägypten wurde er dort als Pharao begrüßt. Alexander war von 336 v. Ch. bis zu seinem Tod König von Makedonien und Hegemon des Korinthischen Bundes. Er starb am 10. Juni 323 v. Ch. in Babylon.

Beginn des Persienfeldzugs (334–333 v. Chr.)

Das Perserreich war zu Alexanders Zeit die größte Territorialmacht der Erde. Die Perserkönige hatten in den zurückliegenden Jahrhunderten Palästina, Mesopotamien, Ägypten und Kleinasien erobert und mehrere Versuche unternommen, Griechenland zu unterwerfen. Als sich Alexander 334 v. Chr. dem Perserreich zuwandte, wurde dies von Dareios III. aus dem Haus der Achämeniden beherrscht. Schon Alexanders Vater Philipp hatte Pläne für einen Angriff auf die Perser geschmiedet, angeblich, um Rache für die Invasion Griechenlands rund 150 Jahre zuvor zu nehmen, wobei es sich dabei eher um Propaganda handelte und machtpolitische Gründe den Ausschlag gegeben haben dürften. Eine Armee unter Parmenion, einem der fähigsten makedonischen Generäle, war bereits über den Hellespont nach Asien gegangen, wurde von den Persern aber zurückgeschlagen. Alexander überschritt den Hellespont im Mai 334 mit einer Armee aus etwa 35.000 Makedoniern und Griechen, um in die Kämpfe einzugreifen, während rund 12.000 Makedonier unter Antipater Makedonien und Griechenland sichern sollten.

In der Schlacht am Granikos kam es zur ersten Begegnung mit den persischen Streitkräften unter der Führung des Griechen Memnon, eines Söldners aus Rhodos. Durch Alexanders Sieg dort war die Befreiung der Städte Ioniens möglich geworden, was Alexander als Motivation für seinen Feldzug genannt hatte. Nach dem Sieg ernannte Alexander jedoch Statthalter für die Gebiete und zeigte damit, dass er die Städte nicht befreien, sondern als makedonisches Territorium erobern wollte.

In Lydien zog Alexander kampflos in Sardes ein. Er weihte den örtlichen Tempel dem Zeus und nutzte die Reichtümer der Stadt, um seine Männer zu bezahlen. Dann zog er weiter nach Milet, der größten Stadt an der Westküste Kleinasiens. Der hiesige Satrap kapitulierte als einziger nicht, da ihm die Ankunft einer persischen Hilfsflotte aus 400 Schiffen versprochen worden war. Da auch Alexander von dieser Flotte gehört hatte, wies er Nikanor an, einen Bruder Parmenions, mit 160 Schiffen die Einfahrt zur Bucht von Milet zu versperren. Hiernach gelang ihm die Einnahme Milets.

Die Perser, die immer noch unter dem Befehl Memnons standen (allerdings hatten Unstimmigkeiten im persischen Oberkommando einen effektiven Widerstand erschwert), sammelten sich nun in Halikarnassos, der Hauptstadt Kariens, und bereiteten die Stadt auf eine Belagerung vor. Die Kämpfe waren für Alexander sehr verlustreich. Zwischenzeitlich handelte er sogar einen Waffenstillstand aus, um die makedonischen Gefallenen zu bergen - etwas, was er nie zuvor getan hatte und nie wieder tun sollte. Als er letztlich die Mauern durchbrach, entkam Memnon mit dem Großteil seiner Soldaten auf Schiffen aus der fallenden Stadt. Indem Alexander der karischen Satrapentochter Ada die Herrschaft über Halikarnassos versprach, sicherte er sich das Bündnis mit dem Volk Kariens. Manche Quellen sprechen sogar davon, dass Ada Alexander adoptierte. Hier zeigte Alexander erstmals seine Taktik, Großzügigkeit gegenüber besiegten Völkern walten zu lassen, um sie nicht gegen die Makedonier aufzubringen.

Über Kappadokien nach Tarsus

Das ursprüngliche Ziel des Persienfeldzugs, die Eroberung der Westküste Kleinasiens, war hiermit erreicht. Dennoch beschloss Alexander, die Expedition fortzusetzen. Entlang der Küsten Lykiens und Pamphyliens traf die makedonisch-griechische Streitmacht auf keinerlei nennenswerten Widerstand. Eine Stadt nach der anderen ergab sich kampflos. Alexander ernannte seinen Freund Nearchos zum Statthalter von Lykien und Pamphylien.

Im Winter 334/333 v. Chr. eroberte Alexander das anatolische Binnenland. Er stieß vom Süden vor, sein General Parmenion von Sardes im Westen. Die beiden Armeen trafen sich in Gordion, der Hauptstadt der persischen Satrapie Phrygien. Hier soll Alexander der Große der Legende nach den Gordischen Knoten mit seinem Schwert durchschlagen haben, über den ein Orakel prophezeit hatte, nur derjenige, der diesen Knoten löse, könne die Herrschaft über Asien erringen. Es gibt aber auch die Version, dass Alexander mit der Breitseite des Schwertes auf die Wagendeichsel schlug, so dass der Druck den Knoten auseinander riss.

Die Makedonier blieben einige Zeit in Gordion, um Nachschub an Männern und die Einfuhr der Ernte abzuwarten. Während dieser Zeit starb Memnon, der Befehlshaber der persischen Armee, im August 333 v. Chr. durch Krankheit. Zu seinem Nachfolger wurde Pharnabazos ernannt, und da sich die Perser bereits wieder formierten, brach Alexander erneut auf. In Gordion ließ er seinen General Antigonos als Statthalter Phrygiens zurück, dem er die Aufgabe übertrug, den Norden Anatoliens zu unterwerfen und die Nachschubwege zu sichern.

Durch Kappadokien marschierte Alexanders Heer nach Kilikien. Dort nahm er nach einem kurzen Gefecht die Hauptstadt Tarsos ein, wo er bis zum Oktober blieb.

Im weiteren Verlauf seines Feldzuges gelangte er bis nach Ägypten und Indien.

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