Alex Issigonis – der Designer des „Mini“ stammt aus Izmir

Alex Issigonis – der Designer des legendären „Mini“ stammt aus Izmir

Um in der Großstadt Smyrna, dem heutigen Izmir, eine Maschinenfabrik zu betreiben, hatte der Grieche Konstantin Issigonis gemeinsam mit seiner aus Bayern stammenden Ehefrau Hulda Prokopp seine griechische Heimatinsel Paros Ende des 18. Jahrhunderts verlassen.

Nur wenige Jahre später, am 18. November 1906,  wurde in der Familie Issigonis Sohn Alexander Arnold Constantine Issigonis in Smyrna geboren, das seiner Zeit zwar zum Osmanischen Reich gehörte jedoch noch stark griechisch geprägt war. Alexander Issigonis musste, wie viele Millionen andere griechisch-stämmige Bürger während des sogenannten „Bevölkerungsaustausches“, der auch mit „Kleinasiatischer Katastrophe“ bezeichnet wird, im September 1922 die Stadt Smyrna und das Land zusammen mit seiner Familie fluchtartig verlassen. Auf einem englischen Schiff gelangte Alexander Issigonis, sein Vater verstarb während der Überfahrt, auf diese Art und Weise nach England.

mini issigonis 2Wohl bedingt durch den väterlichen Betrieb entwickelte Alexander Issigonis schon früh eine große Begabung und Vorliebe für technische Details und Zusammenhänge. So beschloss er nach der zwangsweisen Ankunft in England, sich der langsam boomenden Autobranche anzuschließen und Automobilkonstrukteur zu werden. Er studierte an der Battersea Polytechnic School in London, die er aber trotz dreijährigen Studiums nicht erfolgreich abschließen konnte. Zum Broterwerb arbeitete Alexander Issigonis in verschiedensten Zeichen- und Konstruktionsbüros bis er ein Stellenangebot der Konstruktionsabteilung der Firma Morris erhielt. Zwar folgte auch hier ein kurzer Zwischenaufenthalt bei der damals sehr noblen Automarke Alvis, sein „Zuhause“ fand Issigonis aber bei Morris.

Austin Motor Company, Morris Motor Company und British Leyland

mini issigonis 4Morris war schon zu Beginn der 20er Jahre eine bekannte Automarke, die sich später mit Austin (wer kennt nicht den berühmt berüchtigten Austin Healey) zu BMC zusammenschloss. Der große Durchbruch für Issigonis kam mit der Entwicklung des Morris Minor (1948 – 1971) und des legendären Kultautos Austin „Mini“ (1959 – 2000). Erstmals in der Geschichte des Automobilbaus wurde im Mini der Motor quer eingebaut, womit die Zeit der querliegenden Frontmotoren begann. Von 1959 an wurde der Mini von der Austin Motor Company sowie der Morris Motor Company, später auch von British Leyland und Rover beziehungsweise deren Lizenzpartner, wie z.B. Innocenti, bis zum Jahr 2000 erfolgreich gebaut und vermarktet.

Der Mini war zu der Zeit ein revolutionärer und origineller Kleinwagen, dessen Besonderheit in erster Linie die Montage des Getriebes unterhalb des Motors war. Getriebe und Motor bildeten so eine Einheit, die sich sogar den Schmierstoff teilte. Absolut neu im Automobilbau. Aufgrund dieser technischen Besonderheiten und wegen der kleinen Räder  von nur 10 Zoll mit kurzem Karosserieüberhang war eine Fahrzeuglänge von nur wenig über drei Meter möglich. Der Anstoß für die Entwicklung eines kleinen und damit Energie sparenden Autos lag in der Suezkrise von 1956, die erstmals die Folgen der Abhängigkeit vom Rohöl mit seinen spürbaren Auswirkungen auf Europa zeigten. Die ersten Fahrzeuge dieser Bauart wurden in Birmingham hergestellt und liefen am 18. August 1959 vom Band.

Auch Ringo Starr hatte einen Hatchback

mini issigonis 1Als Anerkennung seiner Leistungen in der Automobilbranche wurde Alexander Issigonis in den Adelsstand erhoben und durfte sich von nun an Sir Alex Issigonis nennen. Trotz seiner Pensionierung im Jahr 1971 arbeitete Issigonis bis zu seinem Tod am 2. Oktober 1988 in Longbridge weiter an technischen Entwicklungen seiner Fahrzeuge. Name und stilistische Merkmale des Mini wurde dann im Jahr 2001 an die Marke BMW übertragen, die den Erfolg dieses Kleinwagens fortsetzen konnten.

Schon mit Beginn der sechziger Jahr wurde der Mini zum Kultstatus. Eine Vielzahl von Prominenten nutzte oder besaß einen oder auch mehrere Minis: Twiggy, Mary Quant, Peter Sellers oder auch die Beatles, die allein 4 Minis besaßen. Ringo Starr hatte gar einen Hatchback mit großer Heckklappe, so das er auch sein Schlagzeug transportieren konnte. Einen der ersten Hatchback Minis hatte Peter Sellers seiner Frau Britt Ekland geschenkt. Der legendäre Sänger der Band T.Rex, Marc Bolan, verstarb gar in seinem Clubman 1275 GT durch einen tragischen Verkehrsunfall. Selbst die englische Königin ließ sich zeitweise im Mini chauffieren. Und wer kennt nicht den berühmten Mr. Bean alias Rowan Atkinson, der seine Filme gern mit einem Mini unterlegte, der manchmal gar eine Hauptrolle spielte. Auch in Deutschland wurde das Auto zum Kult. Zum 35-jährigen Jubiläum erstand Marius Müller-Westernhagen die Spezialversion eines grünen Mini 35.
Enzo Ferrari besaß drei Minis und soll den Spruch geprägt haben: „Wenn er nicht so hässlich wäre − könnte ich mich in den Mini verlieben.“

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