Athen - Zur Geschichte der Stadtentwicklung Krekopia
- Geschrieben von Portal Editor
Die Besiedlungsgeschichte des Gebiets der heutigen Stadt Athen reicht bis etwa 7500 Jahre vor Christus bis in die Jungsteinzeit zurück. Um 1300 v. Chr. wurde auf der Akropolis ein erster mykenischer Palast errichtet.
Die älteste Stadtanlage beschränkte sich auf die obere Fläche des steilen, nur von Westen her zugänglichen Felshügels, der später als Burg / Marktplatz (Akropolis) den militärischen und religiösen Mittelpunkt Athens bildete. Die Fläche wurde bereits sehr frühzeitig eingeebnet und mit einer starken Mauer umgeben, die mit neun hintereinander angeordneten Toren gesichert wurde (Enneapylai). Dem äußeren Stadttor gegenüber lag der älteste Markt der Stadt, die weltberühmte Agora. Diese Anlage hieß nach den Pelasgern, denen man den Bau der Burg zuschrieb, Pelargikon. Innerhalb dieser Burg wohnten die alten Könige dieses Teils von Attika. Nach einer Überlieferung wurde Athen von König Kekrops gegründet, weshalb Kekropia der uralte Name Athens ist.
Der mythologische Ursprung der Namensgebung Athens
Athen stand für seine Bewohner seit jeher unter dem besonderen Schutz des Zeus, dem ein früh erbauter Altar gewidmet war, sowie der Stadt schützenden Athene (Athene Polias), der auch der älteste Tempel der Stadt, der Hekatompedos, geweiht war.
Der Sage nach buhlten die Göttin Athene und der Meeresgott Poseidon um die Gunst der Bewohner der damals nur noch selten Kekropia genannten Stadt. Beide sollten den Einwohnern ein Geschenk machen und Namensgeber sollte werden, wer der Stadt das schönste Geschenk machen könnte. Der vielfach überlieferte Wettkampf findet sich unter anderem in den Aufzeichnungen bei Herodot, in der Bibliothek des Apollodor, bei Pausanias und Plutarch. Poseidon schenkte der Stadt einen Brunnen oder eine Quelle, die er mit seinem Dreizack öffnete, aus der allerdings nur Salzwasser sprudelte. Bei Ovid schenkte er der Stadt ein Pferd. Athenes Geschenk war ein Olivenbaum. Dieser spendete Nahrung, Olivenöl und Holz. Athene gewann und so wurde die Stadt nach ihr benannt.
Neben Sparta war Athen ein mächtiger Stadtstaat
Dem sagenhaften König Theseus wird zugeschrieben, die verschiedenen Teile der Landschaft Attika zu einer Polis vereinigt zu haben. Athen war fortan der Fläche nach der größte griechische Stadtstaat (vom Sonderfall Sparta abgesehen). Womöglich liegt der Erinnerung an diesen so genannten Synoikismos des Theseus aber auch bereits die Schaffung eines Mykenischen Palastzentrums zugrunde, von dem aus ab dem 14. Jahrhundert v. Chr. weite Teile Attikas kontrolliert und verwaltet wurden, wodurch regionale Fürsten an Macht verloren.
Ganz ähnliche Entwicklungen fanden zu Beginn der Mykenischen Palastzeit auch in anderen Regionen statt, in denen ebenfalls mächtige Palastzentren entstanden, z. B. in der Argolis, in Messenien und Böotien.
Den Höhepunkt seines politischen und kulturellen Einflusses erreichte Athen als Attische Demokratie und Führungsmacht im attischen Seebund während des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (klassische Zeit).
Auch als die Stadt 86 v. Chr. dem Römischen Reich einverleibt wurde, behielt sie ihren Status als intellektuelles Zentrum und erreichte den Höhepunkt ihrer urbanen Entwicklung im 2. Jahrhundert n. Chr. In der Reichskrise des 3. Jahrhunderts wurde Athen 267 von den germanischen Herulern erobert und gebrandschatzt, doch erholte sich die Stadt und blieb auch in der Spätantike bedeutend. Dies änderte sich erst nach dem Jahr 529 n. Chr., als die letzten Philosophenschulen auf Anweisung des oströmischen Kaisers Justinian I. geschlossen wurden. Die Einfälle der Slawen beendeten im späten 6. Jahrhundert dann die antike Phase der Stadtgeschichte; es folgte eine „dunkle Zeit“.
Athen - die vermutlich älteste Stadt mit Wasserversorgung von außen
Athen ist vermutlich die älteste Stadt, die eine künstliche Wasserversorgung für die Bewohner einführte. Wenngleich die Menge des Wassers der Quelle Kallirrhoë gepriesen wurde, so reichte sie trotz der Existenz zahlreicher Zisternen und Brunnen bei weitem nicht aus. Im antiken Athen wurde das Wasser vom Hymettos sowie vom Pentelikon (zwei Berggipfel in der Nähe der Stadt) in Leitungen herangeführt, ein Teil davon ist erhalten und führt noch Wasser. So z. B. sichtbar (geöffnet) in der Metrostation Monastiraki.
Aus allen Teilen der antiken Welt kamen zur klassischen Zeit Wissenschaftler nach Athen, dies wurde von dieser gefördert. Es wurde unterschieden zwischen Xenoi und Metöken, wobei erstere die Personen bezeichnete, die einen kurzen Studienaufenthalt verbrachten, zweitere permanent in der Stadt lebten und Bürgerrechte genossen, dazu zählten Philosophen und Ärzte wie Anaxagoras aus Klazomenai, Protagoras aus Abdera und Hippokrates aus Kos.
Auch in römischer Zeit war Athen ein beliebter Studienort. Erst im 18. Jahrhundert kamen Archäologen und Kunsthistoriker aus Westeuropa nach Athen und verbrachten lange Zeiten mit der Erforschung der Antike. Mit der Gründung des Königreiches Griechenland wurden die ersten zwei Universitäten des Landes gegründet, zuvor gab es nur die Ionische Akademie auf Korfu.
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