Kavala - einst ein bedeutender Umschlagplatz für Tabak

Kavala - einst ein bedeutender Umschlagplatz für Tabak

Nach dem Griechisch-Türkischen Krieg 1922 siedelten griechische Aussiedler aus Kleinasien auch in Kavala und gründeten Dörfer in der Umgebung, wo sich die Neuansiedler auch mit dem Tabakanbau beschäftigten. Durch die Verarbeitung und Verschiffung des Tabaks erlangte Kavala damals eine gewisse internationale Bedeutung.

Das Rathaus (Dimarchio, beim Kipos Iroon Park) ist auch aufgrund des Tabakanbaus zu einem weiteren Wahrzeichen Kavalas geworden. Das sehr sehenswerte Gebäude wurde von einem ungarischen Tabakhändler gebaut und stellt die Miniaturausgabe einer ungarischen Burg nach. Bereits  seit 1937 beherbergt Gebäude aber das Rathaus von Kavala. Der kleine Park davor ist ein idyllischer Ort, um sich in der Cafeteria unter den großen Bäumen zu entspannen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Tabakmuseum (Philippou Odos Str).

Das sehenswerte Gebäude wurde um das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts als Tabaklager von einem türkischen Tabakhändler gebaut. Es ist ein stilvolles Gebäude mit einer Kombination aus osmanischer Architektur mit neoklassizistischen Elementen. Es wurde vor wenigen Jahren renoviert und beherbergt jetzt verschiedene Veranstaltungen und Ausstellungen, z. das Maritim Museum von Kavala. Der Eintritt in das Museum ist übrigens  frei.

Kaum noch Fährbetrieb vom Hafen in der Innenstadt Kavalas zu den Inseln

Der Hafen Kavalas unterhalb der Altstadt wird seit 2002 nicht mehr als Verladehafen genutzt, sondern nur noch als Liegeplatz für Fischerboote, Motor- und Segeljachten und für die Fähren von und nach Thasos, Lemnos, Lesbos, Agios Efstratios, etc. Die Verbindung nach Samothraki wurde eingestellt. Er ist heute die zentrale Anlaufstelle für Freizeit-, Handels-, Geschäfts- und touristische Aktivitäten. Am Hafen befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem auch Wohnmobile erlaubt sind. Dieser Parkplatz ist für motorisierte Besucher der beste Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung. Hier finden sich auch einige gute Restaurants und Bars, die sowohl mittags als auch abends gut besucht sind.

b_450_450_16777215_00_images_griechenland_kavala_kavala-kirche.jpgDie Agios Nikolaos Kirche mit dem Mosaik vom Apostel Paulus (Kontouriotou Str.) liegt nur wenige Meter vom Hafen entfernt auf dem Weg zum Aquädukt. Sehenswert ist auch das Innere der Kirche. Rund um die Kirche gibt es ein altes, etwas heruntergekommenes Viertel mit vielen Cafés, Ouzerias, den traditionellen Kneipen, in denen Ouzo getrunken wird mit „Mese“ (Tapas, kleine Essensbeilagen), Restaurants und kleinen Geschäften. Vor allem an den Sommerabenden ist es ein sehr attraktiver Ort, um ein kühles Bier zu genießen und das mediterrane Leben zu beobachten.

Die Panagia-Kirche in der Altstadt ist vor allem wegen ihrer schönen Lage sehenswert. Vom Vorplatz der Kirche hat man einen guten Blick auf die Insel Thasos. Gegenüber der Kirche ist ein Pub mit einer Terrasse, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Hafen hat. Es lohnt sich, dort bei einem kalten Getränk von der etwas anstrengenden Tour durch die hügelige Altstadt zu entspannen.

Der Platia Elefterias im Zentrum von Kavala 

b_450_450_16777215_00_images_griechenland_kavala_kavala-1.JPGDie Platia Elefterias ist der Hauptplatz in Kavala, direkt am Hafen gelegen. Rechts befindet sich das alte St. Nikolaus-Viertel mit seinen Bars, Restaurants, kleinen Läden usw. Das Viertel vermittelt einen Eindruck, wie die Stadt vor vielen Jahrzehnten ausgesehen hat, bevor der Bauboom ihr Gesicht verändert hat. Links des Platzes ist ein modernes Einkaufsviertel mit vielen kleinen Geschäften und noch mehr Cafés entstanden. Vor der "National Bank" ist die Station des Trainakis, eines öffentlichen Verkehrsmittels, das wie ein Zug aussieht und in die Altstadt fahrt. Empfehlenswert für alle, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, um den Hügel der Altstadt zu erwandern. Neben der Bank ist das Touristen Informations-Center, das freundliche Hilfe und kostenlose Karten bietet.

Entlang des Hafens führt die Promenade, die mit ihren malerischen Fischerbooten, Yachten, Restaurants, Pubs und Cafés ein Highlight von Kavala ist. Bis spät in die Nacht herrscht hier reger Betrieb, besonders im Sommer. Am Samstagmorgen findet am Ende der Promenade ein interessanter Markt (Basar) mit Obst, Kleidung und vielem anderen statt. Hier ist auch das Archäologische Museum, dass zwar keine Attraktionen ersten Ranges bietet, trotzdem aber einen Besuch lohnt. Setzen Sie sich in eines der vielen Cafés entlang der Promenade im Sommer, um den Blick über den Hafen und die Altstadt zu genießen. Vor allem in der Nacht ist die Promenade ein guter Ort, um ein kühles Bier zu trinken und um zu sehen und gesehen zu werden.

Am östlichen Ende der Stadt befindet sich noch ein sehr romantischer kleiner Fischerhafen (genannt „Sfagia“), den man unbedingt besuchen sollte. Umgeben ist er von guten Restaurants mit Tischen, direkt an der Wasserfront. Besonders zum Abendessen ist ein Besuch empfehlenswert und ein romantisches Erlebnis. Im Anschluss an den Hafen beginnt der östliche Stadtstrand.

Weißes Kreuz hoch über der Stadt

b_450_450_16777215_00_images_griechenland_kavala_kavala-aqueduct-1.JPGHoch über Kavala ist von überall aus der Stadt ein großes weißes Kreuz zu sehen. Von Kreuz aus hat man einen fantastischen Blick über Kavala und die Küste, den Pangaion Berg und das Delta des Flusses Nestos. Obwohl man den Aussichtspunkt nur auf Lehmstraßen erreichen kann und er nicht ausgeschildert ist, lohnt es sich, dorthin zu fahren, besonders am späten Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr so heiß brennt. Vom Zentrum von Kavala kommend fährt man Richtung Drama und biegt direkt gegenüber dem Kloster Ag. Silas an der Bushaltestelle kurz vor der Autobahnauffahrt nach Xanthi rechts ab und folgt der asphaltierten Straße für 1½ km. Genau bevor die asphaltierte Straße endet biegt man links ab und erreicht nach ca. 100 m eine kleine Kirche und eine Hütte mit Parkplatz und Grillplatz (ausgeschildert als FOK). Von hier aus kann man einen schönen 2½ km langen Spaziergang zum Kreuz machen. Es ist auch möglich, mit dem Auto zu fahren, aber der Weg ist nicht asphaltiert und man muss vorsichtig fahren, wenn man kein Allradfahrzeug hat.

Das Kloster von Agios Silas ist dem Apostel Silas gewidmet, der den Apostel Paulus auf seiner Reise nach Philippi begleitete. Hier wurde 1937 eine kleine Kirche errichtet, an der Stelle, wo Paulus und seine Gefährten Silas, Timotheus und Lukas nach christlicher Überlieferung auf ihrem Weg nach Philippi ruhten. Das Kloster ist recht fotogen und man hat einen schönen Blick über Kavala.

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