Bourazani am Pindos- Wasser Mühle zum Teppichreinigen

Sonntag, 03. Dezember 2017 12:50
Geschrieben von Portal Editor

Während unserer Kennenlern Gespräche hatte uns Giorgos auch von einer der vielen Besonderheiten im Bergdorf Bourazani erzählt, die vom hiesigen Camperstopp zu Fuß schnell zu erreichen ist: die örtliche Wassermühle, die hier aufgrund der vorhandenen Wasserkraft auch zum Waschen der Teppiche der Ortsbewohner genutzt wird.

Nach unserem ersten Spaziergang entlang des Aoos mit fortwährend vorhandenem, herrlichem Ausblick in die Berge des Pindos setzten wir den Weg zur Wassermühle fort, zunächst dem Flusslauf folgend, dann über die Felder bis zu den Gebäuden der Wassermühle, die von der Dorfgemeinschaft nicht nur zur Bewässerung der Felder und zur Stromgewinnung betrieben wird, wie wir beim Betreten der Anlage feststellen sollten.

Hölzerne Bottiche verwirbeln das Wasser und die Teppiche

Auf dem Gelände der Wassermühle befindet sich ein Gebäude, fast eine Art Museum, in dem auf die unterschiedlichen Verwendungszwecke und deren Geschichte hingewiesen wird. Unmittelbar waren uns zwei große Bottiche aufgefallen, die mit dicken Bohlen zu einem Trichter geformt in zwei Betonbecken platziert waren. Zunächst noch voller Laub, wurde seitlich zwei Ventile geöffnet, so das Wasser mit großer Fliesgeschwindigkeit in die Bottiche fließen konnte. Schnell waren die Bottiche gefüllt, Blätter und sonstige Verunreinigungen durch die Schlitze zwischen den Holzplanken herausgespült. Die seitlich versetzten Zuläufe sorgten so für eine starke Verwirbelung des Wassers, so das fast das Prinzip einer Waschmaschine erreicht wird. Jetzt wurden erste Teppiche in die Bottiche geworfen, die durch das wirbelnde Wasser ebenfalls kräftig rotierten.

Ein Hackenstab dient zum Herausfischen der Teppiche

Der "Teppichwäscher" griff hin und wieder in den Waschvorgang ein, indem er mit einem langen Holzstab, der am Ende einen natürlichen Hacken besaß, die rotierenden Teppiche drehte und wendete, bis der Waschvorgang seiner Erfahrung, nach abgeschlossen war. Ein Teppich nach dem anderen wurde dann aus dem Bottich heraus gefischt und zum Trocknen an Leinen aufgehängt.

Ein Hammerwerk zum Weichmachen von Wollstoffen

Leider nicht im Betrieb zeigte sich ein hölzernes "Hammerwerk" direkt neben der Waschanlage für Teppiche. Mittels der Wasserkraft wird hier eine Art Schaufelsystem angetrieben, das für das Auf und Ab von Hammerflächen aus Holz sorgt, die zum Weichmachen und Aufbereiten von eingeweichten Wollstoffen eingesetzt werden, aus denen immer wieder das Wasser durch die "Hammerschläge" ausgepresst wird. Überwiegend im Sommer eingesetzt nehmen wir uns vor, während unseres nächsten Besuchs in Bourazani, uns auch dies Anlage noch genauer anzuschauen.

Dank der guten Beschilderung war es dann ein Leichtes, über den gekennzeichnete Pfad zurück zum Camperstopp zu gelangen. Weitere Berichte werden folgen, bleiben Sie fasziniert.

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