Wie türkische Lehrer unterrichten / Ruth Haueisen

Die Herbert Quandt-Stiftung lädt zu einem Lehrer-Workshop in der Türkei. Auch eine Lehrerin aus Bad Homburg ist mit zur Partie.

Türkische Kinder gehören wie selbstverständlich zum Alltag in deutschen Schulen. Kurdische Kinder in türkischen Schulen ebenso. Heterogenität, die an Pädagogen und Schüler besondere Anforderungen stellt. Um die Besonderheiten einer heterogenen Schülerschaft geht es in der dritten Deutsch-Türkischen Lehrerakademie der Herbert Quandt-Stiftung, die vom kommenden Sonntag an in Izmir stattfindet. Teilnehmer sind 12 deutsche und 13 türkische Lehrer.

Eine Woche lang geht es bei Vorträgen, Workshops und Exkursionen um das Thema Heterogenität im Schulalltag. Zu den deutschen Teilnehmern gehört Ruth Haueisen, Lehrerin der Gesamtschule am Gluckenstein (GaG). Für die Homburger Pädagogin ist es die erste Teilnahme an dem ungewöhnlichen Projekt.

Das Thema selbst ist ihr ebenso vertraut wie Herzensangelegenheit. Die Pädagogin betreut das GaG-Religionsprojekt «Religio – was glaubst du denn?». Ein Projekt, das sich mit den zentralen Lebensfragen und den Religionen Christentum, Judentum und Islam beschäftigt. Mit der Website zum Projekt (http://www.religio.eu) gewann die Gruppe den ersten Preis des Wettbewerbs «Trialog der Kulturen», ebenfalls ausgerichtet von der Herbert Quandt-Stiftung. 

Als Projektlehrerin erhielt Ruth Haueisen die Einladung nach Izmir. Auch die anderen deutschen Lehrer kommen aus teilnehmenden Schulen. In einem Workshop wird Haueisen ihren Kollegen das Homburger Religionsprojekt vorstellen.

Zu den anwesenden Fachleuten gehören Religions-Experten, Journalisten und Erziehungswissenschaftler beider Länder. Die Deutsch-Türkische Lehrerakademie ist das größte Projekt der Herbert Quandt-Stiftung zur Lehrerfortbildung. Sie findet als einziges Lehrer-Projekt der Ernst-Reuter-Initiative der Außenministerien beider Staaten wechselseitig in Deutschland und der Türkei statt.

«Wissensinput»

Von der Veranstaltung erhofft sich Ruth Haueisen einen weiteren «Wissensinput» zum Umgang mit kultureller Vielfalt und neue Forschungsergebnisse. Wichtig ist ihr außer den offiziellen Programmpunkten auch der ganz persönliche Austausch mit den Kollegen. Dabei interessieren sie vor allem die Trennung von Schule und Religionsowie Einblicke in den türkischen Schulalltag.

Und da auch Fußball eine länderübergreifende Sache ist, haben sich die Teilnehmer schon auf das erste gemeinsame «Freizeitprogramm» verständigt: Gemeinsam will man sich am Sonntag das WM-Finale anschauen. ru

Hier finden Sie weitere Informationen zum Wissensinput!

Schulpartnerschaft

Sollten Sie Interesse am Aufbau einer Schulpartnerschaft mit einer türkischen Schule haben, können Sie sich hier die "Handreichung für eine Schulpartnerschaft mit der Türkei" herunterladen oder wenden Sie sich direkt an den Urheber!

Gottfried BÖTTGER
Pädagogischer Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz
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