Ein tolles Fest – Deutsch-Türk. Freundschaftstag Izmir
- Geschrieben von Portal Editor
Im Vorfeld des Deutsch-Türkischen Freundschaftsfestes Izmir war es im Gespräch zwischen dem Organisationsteam des Konsulats Izmir und Alaturka zur Verpflichtung der Augsburger Band Backdoor Connection gekommen, die als musikalische Gäste zum Freundschaftstag eingeladen werden sollten.
Noch in Deutschland unterwegs, war es höchste Zeit die Rückreise nach Izmir anzutreten, als uns die Anfrage der Band mit der Bitte erreichte, doch noch einiges Equipment zur Bühnenausstattung mitzunehmen.
Alle deutschen Musiker schnupfen wohl Kokain
So war denn der Rückweg nach Izmir über Augsburg notwendig, wo ein Gitarrenverstärker, Fußpedale, Keyboard- und Noten Ständer zugeladen wurden.
Alles kein Problem, so ging es guter Dinge bis an die Grenze von Mazedonien, wo ein älterer Zollbeamter große „Beute“ witterte. Nach einem ersten kurzen Blick auf die Musikerausstattung war für ihn klar, da wird sicherlich auch ein Rauschmittel geschmuggelt. Ein hinzugerufener Kollege, der leidlich Deutsch sprach, erklärte dann milde lächelnd und mit einem Augenzwickern, das doch alle deutschen Musiker wohl Kokain schnupfen würden, deshalb jetzt die verschärfte Kontrolle. Er war sichtlich anderer Meinung als sein Kollege. Wie dem auch sei, nach etwa 1 Stunde entladen und dann neu verstauen war auch diese Hürde überwunden. Jetzt waren wir gespannt auf die Kontrolle an der türkischen Grenze, die dann später aber ohne irgendein Problem erledigt werden konnte. Es wurde kurz der Sinn und Zweck des Transports erläutert und die Formalitäten waren erledigt. Vorbildlich, unsere Hochachtung.
Veranstaltung wird durch die Großstadtverwaltung Izmir und Sponsoren unterstützt
Am Samstagmittag konnte dann, wie mit dem Konsulat und Backdoor Connection verabredet das mitgebrachte Bühnenequipment entladen und mit aufgebaut worden. Kurze Zeit später lud dann das Konsulat die Gäste aus den Partnerstädten von Izmir und Torballi vom Landkreis Wunsiedel und der Stadt Hamm sowie die Musiker zum Essen ein. Gegen 15.00 Uhr waren alle Gäste wieder auf dem Gelände des ehemaligen Feuerwehrhofs, dem jetzigen APIKAM (Ahmet Priştina Kent Arşivi ve Müzesi), in Çankaya / Izmir versammelt, wo mittlerweile schon geschäftiges Treiben herrschte. Viele der beteiligten Firmen und Anbieter von lukullischen Speisen und Getränke, der ausstellende Anbieter von ökologischen Produkten, der Surfschule, den Sprachenschulen und der beteiligten Institute waren mit dem Aufbau ihrer Stände beschäftigt, auch erste Gäste waren bereits auf dem Gelände anzutreffen. Wie im Vorjahr haben sich das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Schule Izmir, die Regionalentwicklungsagentur Izmir (IZKA), das Goethe Institut Izmir, die örtlichen Vertreter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Deutsche Frauenkreis, die Bremeninvest Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und die Außenstelle der Deutsch – Türkischen Industrie- und HandelskammerIzmir in einem Organisationskomittee zur Vorbereitung des Freundschaftstages zusammengefunden. Die Veranstaltung wird durch die Großstadtverwaltung Izmir und Sponsoren, darunter auch Alaturka und Sunexpress, unterstützt.
Margit Häberle, Generalkonsulin und Jens Börnsen, Präsident Senat Bremen
Mit einer musikalischen Eröffnung durch die Band Backdoor Connection, einer kurzen einführenden Erläuterung zum Fest in deutscher und in türkischer Sprache durch Frau Özlem Guenerli vom Goethe Institut war dann der unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland, Margit Häberle und des Oberbürgermeisters der Stadt Izmir, Aziz Kocaoğlu stehende Deutsch-Türkische Freundschaftstag durch eine kurze Eröffnungsrede der Generalkonsulin eröffnet worden. Ehrengast des diesjährigendeutsch-türkischen Freundschaftstages war der Präsident des Senates der Freien Hansestadt Bremen, Herr Bürgermeister Jens Böhrnsen. Bremen undIzmir verbindet eine langjährige Städtepartnerschaft. Auch der Oberbürgermeister der Stadt Izmir, Herr Aziz Kocaoğlu sowie der Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen sprachen einige einführende Worte zur Eröffnung des Freundschaftstags sowie zu den Deutsch-Türkischen Beziehungen im Speziellen. Nach den nunmehr vollbrachten offiziellen Reden war jetzt ein buntes Treiben auf dem Gelände zu verspüren, denn es hatten sich bereits unzählige Besucher eingefunden
Harmonisches Fest zwischen Deutschen und Türken
Entsprechend des Programmablaufs traten verschiedene Schulen mit tänzerischen Darbietungen (den exakten Programmablauf finden Sie hier) unterschiedlichster Art auf, Losverkäufer vertrieben im Rahmen einer Tombola ihre Lose, alle Einnahmen waren für einen wohltätigen Zweck vorgesehen. In diesem Jahr waren die Einnahmen der Tombola für den Verein “Çiğli Fakir Kimsesiz Ve Zihinsel Engellileri Koruma Derneği“ bestimmt, der sich um geistig behinderte Kinder und junge Erwachsene kümmert. Grillbuden und Bierstände fanden aufgrund des herrlichen Wetters regen Zuspruch. Es gab frischen Kuchen mit Filterkaffee genauso wie massenhaft Informationen zu verschiedenen Produkten oder Freizeitangeboten, so dass für alle Beteiligten reger Gesprächsbedarf vorhanden war. Der deutsche Frauenkreis organisierte einen Bücherflohmarkt, bei dem man sich mit Lesestoff in deutscher Sprache versorgen konnte. Auch die beiden Stände der Partnerstädte aus Hamm und dem Landkreis Wunsiedel, die die Gelegenheit nutzten sich selbst und ihre Region vorzustellen, waren gut besucht; gleiches gilt für die Stände des Goethe Instituts und der Deutschen Schule. Überhaupt gab es neben der Geschäftigkeit an den Ständen Zeit und Muße genug, sich auf ein Gespräch bei Kaffee und Kuchen auf eine der zahlreich vorhandenen Bänke und Tische zurück zu ziehen, so dass informative Gespräche stattfinden konnten. Ein sehr harmonisches Fest zwischen Deutschen und Türken in der ansonsten so hektisch wirkenden Stadt Izmir.
Einen Song für Izmir produziert
Nach den Tanzgruppen der Schulen folgten auf der Bühne die Auftritte der aus Izmirstammenden Band Büyüksehir Belediyesi Bando Pop Orchestresi sowie der Band Backdoor Connection. Nach dem erfolgreichen Auftritt während des Frauenfestes von vor zwei Jahren hatte es sich die Band nicht nehmen lassen, speziell für Izmir einen Song zu produzieren. Im Verlauf des Auftritts wagten vereinzelnd Besucher sogar das Tanzbein zu schwingen, ebenfalls in einer bunten Mischung aus „Alt“ und „Jung“, Türkisch und Deutsch. Welche Rolle spielt die Nationalität eigentlich noch, wenn man sich untereinander austauschen und die Kultur des jeweilig anderen genießen kann.
Public Viewing hat eben auch in Izmir seine Anhänger
Gegen Ende des Konzerts von Backdoor Connection, das für den Beginn des Champions League Finales eingeplant war, gab es doch so viel Applaus und Begeisterung, das es selbst für zwei Zugaben vor dem Anpfiff des Spiels langte. Kurz zuvor war erneut Hektik am Eingangsbereich festzustellen gewesen, der auch ein Umparken einiger Fahrzeuge notwendig machte: der Oberbürgermeister der Stadt Izmir Herr Aziz Kocaoğlu sowie der Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen ließen es sich mit einem großen Teil ihrer Delegationen nicht nehmen, sich das Fußballendspiel gemeinsam mit den Besuchern des Deutsch-Türkischen Freundschaftstags unter freiem Himmel anzuschauen. Public Viewing hat eben auch in Izmir seine Anhänger. Erstaunlicherweise waren sowohl unter den Deutschen als auch unter den türkischen Zuschauern die Anhänger der beiden Clubs fast gleichstark vertreten, so konnte man zumindest das entsprechende Beifall Verhalten deuten.
Gelungenes Beispiel auf zwischenmenschlicher Ebene
Unsere Anmerkung zum Endspiel selbst: Verdient hätten beide Teams den Gewinn der Champions League. Eine tolle Vorstellung beider Mannschaften, die vielleicht nicht zuletzt aufgrund der bunten Mischung vieler verschiedener Nationalitäten und Mentalitäten der Spieler basierend funktioniert und gerade nach so viel Training und Stress in der Praxis aller Spieler untereinander deshalb so gut miteinander harmonieren. Ohne Akzeptanz der Kultur und Mentalität des jeweilig anderen wären die sportlichen Leistungen als Mannschaftssport jedenfalls nicht möglich.
Ein Grund mehr es den Mannschaften nachzueifern und Kulturgut erhalten und miteinander teilen lernen. Der Deutsch-Türkische Freundschaftstag ist dafür ein gelungenes Beispiel auf zwischenmenschlicher Ebene.
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