Muttertag, am zweiten Sonntag im Mai
- Geschrieben von Portal Editor
Bald ist es wieder soweit, der Muttertag des Jahres 2024 ist da. Für Einige, wie auch in der Weihnachtszeit, so plötzlich, fast schon überraschend.
Und wie jedes Jahr hat in der Frühe schon der Run auf die Blumengeschäfte begonnen. Selten sieht man Blumengeschäfte und Gewächshäuser so voller männlicher Besucher, die allerdings mittlerweile längst eigenen Geschmack und Stil entwickelt haben, um einen wundervollen Blumenstrauß zu gestalten. Der dann folgende Besuch der Mütter meist bei Kaffee und Kuchen, vielleicht einer Einladung zum Essen, lässt alle Mütterherzen höher schlagen.
Der einträglichste Geschäftstag gleich nach Weihnachten
Aber woher kommt dieser Tag, der unter den Geschäftsleuten in den USA als der einträglichste Geschäftstag gleich nach Weihnachten gilt? Ja, und wie könnte es anders sein, von genau dort stammt auch der Grundgedanke des Muttertags, aus englischen und der us-amerikanischen Frauenbewegung. Schon im Jahr 1865 hatte die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis versuchte, eine Mütterbewegung namens Mothers Friendships Day zu gründen.
Frauen sollten an diesem Tag die Möglichkeit erhalten, sich mit ihren Fragen zum täglichen Leben mit anderen Frauen auf speziell eingerichteten Treffen miteinander auszutauschen.
Nur fünf Jahre später führte Julia Ward Howe unter dem Schlagwort "peace and motherhood" eine Mütter-Friedenstag-Initiative ein. Hauptziel von Julia Ward Howe war, dass Söhne nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollten.
Methodistin Anna Marie Jarvis etabliert Muttertag
Der Durchbruch eines dem heutigen Muttertag annähernd vergleichbaren Feiertags konnte allerdings erst am 12. Mai 1907 durch die Methodistin Anna Marie Jarvis etabliert werden.
Am Todestag ihrer Mutter Ann Maria Reeves Jarvis veranstaltete sie ein "Memorial Mothers Day Meeting in Grafton, der in den folgenden Jahren auf ihren Druck hin als ein besonderer Tag in Form einer Andacht allen Müttern gewidmet war.
Dieser Tag, der am zweiten Sonntag im Mai in der Kirche von Grafton stattfand, gilt gemeinhin als Ursprung des Muttertags.
Anna Maria Jarvis ließ zum Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter vor der örtlichen Kirche 500 weiße Nelken an andere Mütter austeilen.
In der Folge widmete sich Anna Maria Jarvis nun hauptberuflich dem Ziel, einen offiziellen Muttertag zu schaffen, und startete eine Initiative für die Einführung eines offiziellen Feiertags zu Ehren der Mütter, indem sie Briefe an Politiker, Geschäftsleute, Geistliche und Frauenvereine schrieb.
Diese Bewegung wuchs sehr rasch an. Bereits 1909 wurde der Muttertag in 45 Staaten der USA gefeiert. 1912 führten ihn die Methodisten in West Virginia ein.
Am 8. Mai 1914 erließ der US-Kongress die Joint Resolution Designating the Second Sunday in May as Mother’s Day: Als Zeichen der Liebe und Verehrung der Mütter solle der 2. Sonntag im Mai als Muttertag gefeiert werden.
Der Präsident der Vereinigten Staaten solle an diesem Tag die öffentlichen Gebäude beflaggen lassen; diesem Willen des Kongresses hat Woodrow Wilson noch im gleichen Jahr Folge geleistet.
Muttertag am zweiten Sonntag im Mai als offiziellen Feiertag
So wurde der Muttertag 1914 zum ersten Mal als nationaler Feiertag begangen. Mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung des Muttertags wandte sich die Begründerin des Feiertages, Anna Maria Jarvis, allerdings von der Bewegung ab, bereute, diesen ins Leben gerufen zu haben, und kämpfte erfolglos für die Abschaffung des Feiertages.
In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und – betont unpolitisch – als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Mit Plakaten in Schaufenstern, kleineren Werbekampagnen und Veranstaltungen bis hin zu Muttertagspoesie wurde dem ersten deutschen Muttertag am 13. Mai 1923 durch den Vorsitzenden des Verbandes, Rudolf Knauer, der Weg bereitet.
Ab 1926 wurde die Propagierung des Muttertages an die Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundung übertragen, um „Kirche und Schule zu gewinnen und die Regierung dahin zu bringen, den Muttertag am zweiten Sonntag im Mai als offiziellen Feiertag festzulegen“.
Heute ist der Muttertag nicht gesetzlich verankert, vielmehr basiert dessen Datum auf Übereinkünften von Wirtschaftsverbänden.
Die Floristenverbände haben den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag festgelegt, was dazu führt, dass Pfingstsonntag und Muttertag auf denselben Tag fallen, wenn Ostern spätestens am 26. März gefeiert wird.
Man feiert den Muttertag in den aufgelisteten Ländern jeweils am 2. Sonntag im Mai, der oft mit Pfingsten auf einen Tag fällt:
Anguilla, Aruba, Äthiopien, Australien, Bahamas, Bangladesch, Barbados, Belgien (ohne Region Antwerpen), Belize, Bermuda, Bonaire, Brasilien, Brunei, Chile, China, Curaçao, Dänemark, Deutschland, Dominica, Ecuador, Estland, Fidschi, Finnland, Ghana, Griechenland, Grenada, Honduras, Indien, Island, Italien, Jamaika, Japan, Kanada, Kolumbien, Kroatien, Kuba, Lettland, Liechtenstein, Macao, Malaysia, Malta, Myanmar, Niederlande, Neuseeland, Österreich, Pakistan, Papua-Neuguinea, Peru, Philippinen, Puerto Rico, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Sambia, Samoa, Schweiz, Simbabwe, Singapur, Sint Maarten, Slowakei, Südafrika, Sri Lanka, Suriname, Taiwan, Tansania, Tonga, Trinidad und Tobago, Tschechien, Türkei, Uganda, Ukraine, Uruguay, USA, Venezuela, Zypern.
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