Basilius der Große - Bischof von Caesarea, heute Kayseri
- Geschrieben von Portal Editor
Basilius von Caesarea wurde um 330 in Caesarea, in Kappadokien geboren, wo er auch am 1. Januar 379 verstarb, weshalb dieser Tag im griechisch-orthodoxen Kirchenjahr eine so besondere Rolle spielt, der Tag der "Weihnachtsgeschenke und des Weihnachtsmannes".
Basilius war schon zu Lebzeiten als Basilius der Große bekannt, er war als Asket, Bischof und Kirchenlehrer eine der herausragenden Gestalten im Christentum des 4. Jahrhunderts und zählt zu den bedeutendsten Gestalten der Kirche überhaupt. Er, sein Bruder Gregor von Nyssa und ihr gemeinsamer Freund Gregor von Nazianz werden als die drei kappadokischen Kirchenväter bezeichnet. Zusammen mit Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomos ist er einer der drei heiligen Hierarchen.
Basilius’ Geburt fiel in eine Zeit der Umbrüche. Sein Großvater war in der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Diokletian als Märtyrer gestorben, siebzehn Jahre vor seiner Geburt hatte Konstantin der Große gemeinsam mit seinem Mitkaiser Licinius die Mailänder Vereinbarung getroffen, fünf Jahre vor seiner Geburt hatte das erste ökumenische Konzil von Nicäa stattgefunden, auf dem Arius, der Gründer des Arianismus, verurteilt worden war.
In den Jahren nach dem Konzil brachte jedoch der Arianismus sowohl den kaiserlichen Hof als auch die Mehrheit der führenden Bischöfe auf seine Seite. So gab es politischen Druck, sich zum Arianismus zu bekennen, und sogar gezielte Verfolgung von trinitarischen Bischöfen und Gläubigen. Trinitarier wie Athanasius von Alexandria oder Hilarius von Poitiers wurden oftmals in die Verbannung geschickt. In den fünfziger Jahren des vierten Jahrhunderts wurden die meisten christlichen Kirchen von arianischen Bischöfen kontrolliert. Es war zwar nicht mehr gefährlich, Christ zu sein, aber es war riskant, sich in einer einflussreichen Stellung zum Bekenntnis von Nicäa (Nicaenum) zu bekennen.
Basilius wurde als zweitältestes von acht Kindern in eine wohlhabende Familie in Caesarea in Kappadokien geboren, die sich seit mehreren Generationen zum Christentum bekannte. Keine ganz gewöhnliche Familie: Seine Großmutter Makrina die Ältere, sein Vater Basilius der Ältere und seine Mutter Emmelia wurden heilig gesprochen. Unter den acht Kindern dieses Paares gibt es vier Heilige (Basilius, Gregor von Nyssa , Makrina die Jüngere und Peter von Sebaste) und drei Bischöfe (Basilius, Gregor von Nyssa und Peter von Sebaste).
Die Kinder wurden zwar christlich erzogen, bekamen aber auch alles beigebracht, was die Zeit an Allgemeinbildung zu bieten hatte. Nach dem Bericht von Gregor von Nyssa war auch die älteste Schwester von Basilius eine hoch gebildete Frau, die sich mit griechischer Philosophie und Naturwissenschaft ebenso auskannte wie mit den heiligen Schriften.
Ursprünglich wollte Basilius wie sein Vater Redner und Anwalt werden und studierte dafür in Caesarea, Konstantinopel und in Athen, wo er eine lebenslange enge Freundschaft mit Gregor von Nazianz schloss. Ein weiterer Mitstudent von ihm war im Jahr 355 der spätere Kaiser Julian. Studienfächer waren Rhetorik, Grammatik, Philosophie, Astronomie, Geometrie und Medizin, die er alle in seinem späteren Leben anzuwenden verstand.
Nach abgeschlossenen Studien entschloss er sich durch den Einfluss seiner älteren Schwester Makrina, Mönch zu werden. Er studierte die Mönchsorden in Ägypten (Pachomianer) und Syrien (vermutlich Messalianer) und gründete dann etwa 355 ein Kloster in einer einsamen Gegend in Kappadokien. Neu war an seinem Klosterleben, dass es nicht nur Gebet, Askese und körperliche Arbeit gab, sondern parallel dazu intensives Bibelstudium.
Er lebte insgesamt nur fünf Jahre in diesem Kloster, aber diese Zeit hat Nachwirkungen bis in die Gegenwart: die detaillierten Mönchsregeln, die er in dieser Zeit verfasste, sind bis heute die gültigen Mönchsregeln der orthodoxen Kirche und haben auch Benedikt von Nursia und seine Benediktinerregeln stark beeinflusst.
Während einer Hungersnot verkaufte er die Güter, die er geerbt hatte, und arbeitete selbst in einer Suppenküche mit, wobei er Juden und Christen genau gleich behandelte mit der Begründung: „Sie haben alle die gleichen Eingeweide.“
Erzbischof Eusebius stand mittlerweile den arianischen Wirren eher hilflos gegenüber. Als sich die arianischen Angriffe auf Caesarea verstärkten, vermittelte Gregor von Nazianz, der in dieser Zeit teils mit Basilius lebte und teils als junger Priester seinen Vater unterstützte, zwischen Eusebius und Basilius und erreichte eine Versöhnung der beiden. Kurz darauf wurde Basilius zum Assistenten des Eusebius ernannt, wo er sich als brillanter Organisator und Kämpfer für die Gerechtigkeit erwies. Er half bei der Rechtsprechung in der Diözese, kümmerte sich um Liturgie und theologische Fragen der Zeit, die er in seinen Briefen diskutierte.
Er predigte leidenschaftlich, dass die Reichen teilen sollten:
„Ihr sagt, dass ihr nicht geben könnt. Ihr sagt denen, die euch bitten, dass ihr nicht genug habt, um zu geben. Eure Zunge schwört, dass ihr es nicht tun könnt, aber eure Hand verrät euch, denn obwohl sie nicht sprechen kann, erklärt das Funkeln an eurem Finger, dass ihr lügt. Wie viele Leute könnte dieser eine Ring von euch schuldenfrei machen? Wie viele zerfallende Häuser könnte er instand stellen? Nur eine eurer Truhen voll Kleider könnte einer Menge Leuten helfen, die jetzt vor Kälte zittern.“
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