Muslime, Juden und Christen – heilige Stadt Jerusalem!

Für Muslime, Juden und Christen – Jerusalem gilt als heilige Stadt für alle! Was sollte uns das sagen?

Und rechtzeitig zu Weihnachten war es dann auch in diesem Jahr wieder soweit – Bombenattentat, diesmal auf eine katholische Kirche.

Und dabei sollte doch gerade der religiöse Glaube das für alle Menschen am ehesten tolerierbare und akzeptierbare, ja das verbindende Element im zwischenmenschlichen Miteinander sein.

Ist doch heute bekannt, das es weit mehr als nur gemeinsame Wurzeln und damit verbindende Elemente zwischen den Religionen gibt. Es liegt also nur an der Starrköpfigkeit der religiösen Führer der letzten Jahrhunderte bis in die Jetztzeit, die selbst wohl kaum verstanden haben, das Toleranz und Gleichbehandlung zu den Grundbestimmungen in jeder Religion gehören. Wie kann es sein, das nicht von allen Religionen gemeinsam diese abscheulichen Vorgänge angeprangert und ihnen damit für die Zukunft der Nährboden mehr und mehr entzogen wird. Ganz im Gegenteil. Da versucht noch jede Seite möglichst Profit für die eigene Sache zu ziehen.

Es ist erschreckend und beispielhaft für die Kreatur Mensch, wie wenig lernfähig, tolerant und mitfühlend wir alle sind. Warum ist das so? Und warum sind wir nicht bereit, aus der Geschichte zu lernen? Schieben immer wieder fadenscheinige Argumente für unser Handeln vor.

Betrachten wir das am Beispiel Jerusalem, der gleichsam heiligen Stadt für Muslime, Juden und Christen. Abraham wollte hier seinen Sohn Isaak Gott opfern. Adam soll hier begraben liegen. König David lebte in Jerusalem. Den ersten jüdischen Tempel lies König Salomon in Jerusalem bauen. Der Wirkungskreis Jesu spielte sich in Jerusalem ab, hier wurde er gekreuzigt und erstand wieder auf. Hier band der Prophet Mohammed sein Pferd al-Buraq fest um gen Himmel aufzusteigen.

Im Arabischen heißt Jerusalem Al Quds, was soviel wie die Heilige bedeutet. Der hebräische Name ist Yerushalayim, was soviel wie Stadt des Friedens bedeutet. Etwa 3.000 Jahre gibt es diese Stadt. Folgt man der Geschichtsschreibung wurde Jerusalem etwa 18 Mal erobert, mindestens gleich oft zerstört und wieder aufgebaut, immer wieder zurück erobert um dann wieder belagert und zerstört zu werden.

Hier nur einige Beispiele:

997 v. Chr.: Der Bibel nach eroberte König David Jerusalem und macht die Stadt zum politischen und religiösen Zentrum des Israelitenreiches. Ägyptische Quellen belegen die Existenz Jerusalem als kanaanäische Stadt mit Namen Uruschalim seit dem 18. Jahrhundert v. Chr. Wahrscheinlich ist Jerusalem eine der ältesten Städte der Welt und schon seit 5000 Jahren durchgehend bewohnt.

965 v. Chr.: Nach dem Tod von König David regiert sein Sohn König Salomo (bis 926). Er soll einen Palast und den ersten Tempel für Jahwe erbaut haben. Nach König Salomons Tod spaltet sich das Königreich in die Staaten Juda im Süden und Israel im Norden. Jerusalem wird die Hauptstadt des Südreichs Juda.

597 v. Chr.: König Nebukadnezar II. erobert Jerusalem zum zweiten Mal und führt die jüdische Oberschicht in die Gefangenschaft. Die Stadt und insbesondere der erste Tempel wird zerstört, die Schriften der Juden verbrannt.

538 v. Chr.: Den Juden wird gestattet, die Stadt Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen. Das dauert mehrere Jahrzehnte (Nehemia).

73 v. Chr.: König Herodes I., Herodes der Große wird geboren. Er herrscht bis 4 n. Chr. über Jerusalem. Er erobert im Krieg gegen Antigonos (39 bis 37 v. Chr.) die Stadt. Er beginnt 20 v. Chr. mit den prächtigen Um- und Ausbau des zweiten Israelischen Tempels, der daraufhin den Namen Herodianischen Tempel erhält. Der neugebaute Tempel wird um 10 v. Chr. eingeweiht.

70 n. Chr.: Der wieder aufgebaute Tempel von Jerusalem wird nach einem jüdischen Aufstand auf Befehl des römischen Kaisers Titus geschliffen. Diese Tat verheerlicht er auf einen Triumphbogen in Rom. Einige Historiker vermuten, dass die Juden ihren Tempel selbst angezündet haben, um seine Entweihung durch die Römer zu verhindern. Von der Klagemauer wird heute angenommen, dass sie der einzige erhaltene Teil der unter Herodes errichteten Westmauer der Tempelanlage sei.

691: Auf der Tempelstätte wird der islamische Felsendom und 705/715 die Al-Aqsa-Moschee erbaut. Für viele Muslime gilt sie als drittwichtigste Moschee des Islams. In ihr ließ sich 118 der von Hugo von Payns gegründete Tempelorden nieder.

1099: Während des 1. Kreuzzugs erobern Truppen unter der Führung von Gottfried von Bouillon Jerusalem. Unter der Bevölkerung wird ein Blutbad angerichtet. Innerhalb weniger Tage töten die Kreuzritter etwa 20.000 Bewohner. In der Folge wird das christliche Königreich Jerusalem gegründet, dass aber keine hundert Jahre bestand hat.

1187: Jerusalem wird von dem kurdischstämmigen Sultan Saladin von den Kreuzrittern befreit. Saladin erlaubt keine Plünderungen. Die Grabeskirche wird von ihm verschont, allerdings lässt er das Kreuz vom Felsendom abnehmen, zum Zeichen seines Sieges im Namen Allahs.

1229: Unter Kaiser Friedrich II., der den 5. Kreuzzug unternimmt, ist Jerusalem wieder kurzzeitig in christlicher Hand.

Ab 1244: Jerusalem ist von nun an fast 700 Jahre in muslimischer Hand. Die folgenden Kreuzzüge haben nicht das primäre Ziel Jerusalem zurück zu erobern, sondern richten sich gegen Ägypten und Tunis.

1535: Unter Sultan Süleyman I. wird die Stadtmauer neu errichtet. Süleyman gibt der Altstadt von Jerusalem ihre heutige Struktur.

1917: Britische Truppen besetzen Jerusalem. Palästina wird britisches Mandatsgebiet. Jüdische Siedler, die zurück ins gelobte Land wollen, melden erstmals ihre Ansprüche an.

1948: Der Staat Israel wird gegründet. Jerusalem gehört allerdings noch nicht dazu.

1967: Israel gewinnt den Sechs-Tage-Krieg und erobert dabei Jerusalem. Erstmals seit 1948 können Juden wieder an der Klagemauer beten.

(wikipedia)

Leidtragender im Mächtespiel war immer nur die Kreatur einzelner Mensch. Ob sich die Denkweise und Vorgehensweise der Mächtigen je ändern wird?

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