Adnan Maral - Türkisch für Anfänger

Dienstag, 22. August 2023 00:00
Geschrieben von Portal Editor

Vor einigen Jahren war der Film zur Serie "Türkisch für Anfänger" im Fernsehen zu sehen, kein Wunder also das der deutsch-türkische Schauspieler Adnan Maral seit dem in aller Munde ist.

Geboren am 1. Juli 1968 in Çıldır in der Provinz Ardahan, wuchs Adnan Maral allerdings in Frankfurt am Main auf, wohin es ihn schon im Alter von zwei Jahren verschlug.

Adnan Maral engagiert sich verstärkt in dem Themenfeld "Migration" und "Integration"

Seine Begeisterung für die Schauspielerei entdeckte Adnan Maral schon als Jugendlicher, so das er nach der Schule zur Ausbildung an das Frankfurter Schauspielhaus geht. Maral beginnt ein Studium für Gestaltung an der Hochschule in Offenbach, wo er im Bereich Filmregie studiert. Nach ersten Engagements in der Hessen-Metropole und Auftritten im Fernsehen zieht es ihn auf die Bühne des Deutschen Theaters Berlin und an die Schaubühne. Parallel zu seiner Arbeit am Theater steht er auch für erste Kinofilme vor der Kamera. Sein TV-Debüt gibt er in der Daily Soap "Marienhof", es folgen Rollen in TV-Produktionen wie "Balko", "SOKO Köln" und "Polizeiruf 110".

Mit seiner Darstellung des Metin in der Vorabendserie "Türkisch für Anfänger" gelingt dann ein weiterer Durchbruch, Adnan Maral wird aufgrund gewonnener internationaler Fernsehpreise einem größeren Publikum bekannt. Seine Darstellung des ordentlichen und überpünktlichen Kriminalkommissars Metin Öztürk in "Türkisch für Anfänger" wird ein Begriff. Seitdem wird er auf der Straße erkannt und immer wieder angesprochen. Adnan Maral ist nicht nur als Schauspieler überaus erfolgreich, sondern auch ein gern gesehener Gast in Talkshows bei den ach so notwendigen Diskussionen rund um Themen wie "Migration" und "Integration". Adnan Maral engagiert sich verstärkt in diesem Themenfeld.

Die Komödie "Kebab Connection" bildet hier eine wirkliche Ausnahme

Nicht nur politisch - im Rahmen der Ernst-Reuter-Initiative begleitet Maral Außenminister Frank Walter Steinmeier im September 2006 zur Fortsetzung des deutsch-türkischen Dialogs nach Istanbul - ist Maral aktiv, sondern auch für den Nachwuchs in der Filmbranche. Es bringt ihn auf die Palme bringen, wenn Jungschauspieler nach einem ersten Erfolg im Kino oder Fernsehen von Agenturen und Medien in der Luft hängen gelassen werden und mit ihrem plötzlichen Ruhm allein fertig werden sollen. Weder Hilfestellung noch Beratung erfolgt in seinen Augen seitens der Medien und den Agenturen.

Nicht immer spielt Adnan Maral den liebenswerten, angepassten Kerl von nebenan, denn er greift auch mal zur Waffe und stellt den Täter in Krimi-Serien dar. Auch in seinen Kinofilmen spielt er ganz unterschiedliche Charaktere. In "Karamuk" ist er der biologische Vater der pummeligen Johanna, weiß es aber nicht, in "The Hamburg Cell" stellt er einen der Attentäter des 11. September und dessen Entwicklung und Ausbildung zum Terroristen dar.

In beiden Fällen spielt er den Menschen mit Migrationshintergrund und teilt damit zunächst das Schicksal vieler deutsch-türkischer Darsteller, die ausschließlich für Rollen eingesetzt werden, die laut Drehbuch eindeutig so zu besetzen sind. Die Komödie "Kebab Connection" bildet hier eine wirkliche Ausnahme. Adnan Maral spricht hier Deutsch mit einem leichten hessischen Einschlag, spielt aber ausnahmsweise einen Griechen.

In Die Wilden Kerle spielte er in drei von fünf Teilen jeweils drei verschiedene Rollen. (Teil 1: Obstverkäufer, Teil 2: Trainer vom SV 1906, Teil 3: Hadschi Ben Hadschi). Hier zeigt Maral schon während der Dreharbeiten, das er auch ein erfolgreicher Kindercoach ist.

Adnan Maral ist mit einer Schweizerdeutschen verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. Die Familie lebt bei München.

Adnan Maral wird auf dem Deutsch-Türkischen Literatur und Begegnungsfestival Regensburg aus seinem Buch "Einmal Hans mit scharfer Soße" lesen:

"Integration war gestern! Menschen mit Migrationshintergrund sind längst in der deutschen Gesellschaft angekommen - nur scheinen weder die Deutschen noch die Türken das zu wissen. So lautet die Botschaft in Adnan Marals Buch, in dem er clever, unterhaltsam und pointiert auf vierzig Jahre deutsch-türkische Integration zurückblickt.

Der Schauspieler, bekannt aus dem TV- und Kino-Hit »Türkisch für Anfänger«, ist es leid, Quotentürke zu sein - denn er liebt Schwarzbrot, Geranien und Stammtische und ist damit deutscher als viele Deutsche. Doch wie kann es sein, dass er keinen deutschen Pass hat und nicht wählen darf? Damit sich in unseren Köpfen etwas ändert, braucht es laut Maral vor allem Gelassenheit - und eine Prise deutsch-türkischen Hümor."