Kloster Andechs - Skulpturen & Kräutergarten für die Gäste
- Geschrieben von Portal Editor
Nach dem Einchecken am Camperstellplatz und dem Ausrichten des Wohnwagens direkt gegenüber des Klosters Andechs (übrigens einer der „hoffentlich bald nicht mehr“ wenigen Stellplätze, der auch Wohnwagen als Nutzer zulässt, denn auch Wohnwagen sind mittlerweile autark in der Wasser- und Abwasserentsorgung), machten wir uns auf zu einem ersten Erkundungsgang.
So stießen wir am Fuße des Klosterbergs gleich auf eine Ansammlung von Skulpturen aus Holz und Metall, dann auf große Pflanzboxen (Kräutergarten) mit einer Sammlung verschiedener Kräuter und Heilpflanzen. Unter dem Begriff Kräutergärten sind oftmals Gärten oder Gärtenteile zu verstehen, die speziell für Küchenkräuter, Würzkräuter oder Heilkräuter angelegt werden. Die überwiegend darin gezogenen Kräuter sind oft Stauden oder Zwerggehölze, sie stammen häufig aus dem Mittelmeerraum und sind überwiegend wohlriechend. Da die benötigten Mengen zur Verwendung in den Küchen in der Regel klein sind, werden die meisten Gewürz-, Heil- und Duftpflanzen in kleinen Gärten oder Beeten, nicht auf Feldern angebaut. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie zum Beispiel den Safran.
Kräutergärten in der menschlichen Siedlungsgeschichte
Genauere Angaben über das Alter dieses Gartentyps Kräutergarten lassen sich schwer machen und sind wissenschaftlich kaum zu belegen. Die oftmals zu hörende Behauptung wie „[…] einige der ältesten Gärten waren Kräutergärten“ sind daher kaum zu belegen.
Allerdings sind für den Kräutergarten des babylonischen Königs Marduk-apla-iddina II. (er regierte 721–710 und 703 v. Chr.) durchaus Belege vorhanden, so gibt es gar eine Artenliste, die erhalten ist: Die meisten Pflanzennamen können aufgrund ihrer unbekannten Worte nicht übersetzt werden, der Garten enthielt allerdings auch Dill, Koriander, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Kresse, Schalotten, Portulak, Rote Beete, Minze, Oregano, Thymian, Rauke, Weinkraut, Rüben, Gurken, Fenchel, Griechisches Heu und eine Tamariske, also eine Mischung aus Gemüse- und Gewürzpflanzen.
Seit der Eisenzeit, vermehrt während der Römerzeit, ist in Mittel- und Westeuropa ein Import von Kräutern zu kulinarischen Zwecken belegt. Einige davon wurden auch lokal angebaut. In Longeuil-Sainte-Marie in Frankreich wurde eine große Einhegung ausgegraben, die in kleine Beete unterteilt war, die vielleicht als Gartenbeete dienten. Ein verbrannter Kürbisrest weist auf die angebauten Pflanzen hin. Bohnenkraut, Dill, Fenchel, Koriander, Majoran und Sellerie wurden auch nach dem Abzug der römischen Truppen dort angebaut.
Klostergärten übernehmen die Tradition der Kräutergärten
Viele mittelalterliche Klostergärten waren vor allem Kräutergärten; die Grenze zum Apothekergarten ist fließend. Auch der von dem Abt Benedikt von Aniane nach der Kapitulation Karls des Großen angelegte Garten enthielt vor allem Kräuter. Der Liber de cultura hortorum des Walahfrid Strabo in 444 Hexametern ist eine weitere wichtige Quelle über den Aufbau mittelalterlicher Kräutergärten. Der St. Galler Klosterplan aus dem frühen 9. Jahrhundert enthält ebenfalls einen Kräutergarten. Aufgelassene Kräutergärten lassen sich manchmal durch Reliktpflanzen nachweisen, wie das Beispiel der Kells Priory in der irischen Grafschaft Kilkenny belegt. Kräuter konnten jedoch auch aus symbolischen oder sentimentalen Gründen angebaut werden, wie der Garten von Thomas Morus in London zeigt. Rosmarin symbolisierte hier Angedenken und Freundschaft.
In modernen Gärten werden Kräuter oft vor allem wegen ihres Duftes angepflanzt. Pflanzen wie Schnittlauch oder Fenchel werden als reine Zierpflanzen eingesetzt. Zurzeit werden Kräutergärten gerne zu Zierzwecken in Form einer Kräuterspirale angelegt. Kräutergärten als Teil von Ziergärten kamen Anfang der 1980er Jahre in Mode, so ist auch wohl der Kräutergarten des Klosters Andechs zu verstehen. Große Hochbeete mit den verschiedensten Kräutern, die wohl überwiegend als Küchenkräuter einzuordnen sind.
Skulpturen runden das Eingangsbild zum Kloster ab
Auf den Rasenflächen waren auffällig viele Skulpturen zu sehen, deren Ursprung und Bedeutung wohl nur teilweise im Zusammenhang mit dem Kloster Andechs zu sehen sind. Einige wenige religiöse Darstellungen, direkt daneben Fantasiefiguren aus Holz und Metall.
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