Holunderschorle und Hollerküchle
Wir waren auf dem Rückweg von unserer Exkursion durch den Steigerwald zwischen Ebrach und Burgebrach als uns das Hungergefühl in die Gaststätte eines kleinen Dorfs verführte.
Dank unserer ortserfahrenen Fahrerin Brita und ihrer Freundin Gerda war die gezielte Anfahrt kein Problem und wir ließen uns von ihrer Gaststättenwahl sehr angenehm überraschen. Regionale Speisen standen laut Karte zur Auswahl und groß angekündigt wurde besonders die hausgemachte Holunderschorle, die wir umgehend aufgrund der doch sommerlich zu nennenden Temperaturen bestellten und auch gleich geschmacklich „prüften“.
Hausgemachte Holunderschorle und sonstige Leckereien: Hollerküchle
Trotz unserer Nachfrage wollte man uns nicht sämtliche Inhaltsanteile der wirklich erfrischend köstlichen Holunderschorle verraten, nur so viel, das halt Holunderblüten und absolut kein zusätzlicher Zucker enthalten sei. Ein leckeres, belebend frisches Getränk, das außerdem sofort für weiteren Gesprächsstoff sorgte. Brita fragte uns nämlich, ob wir denn etwas mit dem Begriff „Hollerküchle“ anfangen könnten? Natürlich war das nicht der Fall. Das sollte sich dann am nächsten Morgen zum Frühstückallerdings ändern.
Nach einem köstlichen Essen mit Bärlauch Suppe und Schweinsbraten mit Knödel ging es entlang eines Feldwegs auf „Hollerbuschsuche“. Da überall wie „Unkraut“ wachsend mussten wir nicht weit gehen, um fündig zu werden. Schnell waren einige Blütendolden gefunden und geerntet.
Erkältungskrankheiten mit heißem Holundersaft behandeln
Aus meiner Jugendzeit erinnerte ich mich dunkel an Holundergelee und Holundersirup, der bei Erkältungskrankheiten mit heißem Wasser verdünnt zubereitet wurde. So erinnerte ich mich auch an die verschiedenen Formen des Holunderbusches, der teilweise fast baumartig bis zu 15 Metern groß werden kann. In Norddeutschland auch mit Flieder bezeichnet, sind in Europa überwiegend drei Arten dieses zur Gruppe der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) zu zählenden Busches bekannt. Weltweit gibt es mehr als zehn Arten dieser Strauchgewächse, die vor allem im gemäßigtem bis subtropischen Klima wachsen und auch in höheren Lagen vorkommen. Schwarzer und Roter Holunder sind die häufigsten Erscheinungsformen, deren Beeren allerdings auch schwarz, blau oder rot sein können und meist drei bis fünf Samenkörner enthalten.
Holunderblütendolden als Grundstoff der Holunderküchle
Mit unserer Beute der Holunderblütendolden ging es dann zurück nach Albertshofen, wo wir dann am nächsten Morgen unsere „Hollerküchle“ frisch ausgebacken schmecken konnten. Brita hatte einen Pfannkuchen Teig zubereitet, in den die leicht gesäuberten Holunderblütendolden eingetaucht wurden und dann in erhitztem Öl ausgebacken wurden. Nach dem Frittieren kurz über einem Küchentuch abtropfen lassen und möglichst noch warm genießen, was wir auch ausgiebig taten.
Zutaten für 4 Portionen „Hollerküchle“
20 Gramm Holunderblütendolden, nicht gewaschen, Stiele leicht gekürzt
2 mittelgroße Eier
200 ml Milch
3 EL Rum oder 1/2 Fläschchen Rum-Aroma
5 EL Mehl, gehäufte EL
¼ Pck. Backpulver
1 Prise Salz
Öl zum Frittieren
Zubereitung
Die Blüten am besten an einer wenig befahrenen Straße sammeln. Auf Tierchen untersuchen, nicht waschen.
Die Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und mit dem Mixer verrühren. In einem Topf etwa 2 cm hoch das Öl erhitzen. Die Blüten in den Teig tauchen und im heißen Öl ausbacken.
Auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Puderzucker bestreuen.
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