Irish Coffee – wenn es kalt und ungemütlich wird

Irish Coffee – wenn es draußen kalt und ungemütlich ist

Manchmal ist das Wetter maßgeblich am Tagesablauf beteiligt, besonders wenn es draußen herbstlich grau und nasskalt ist, freut man sich auf einen gemütlichen Abend zu Hause – besonders wenn der Sinn noch dazu auf Genuss fixiert ist.

Und gleichgültig ob man gern einmal ein Gläschen trinkt oder aber gar fast komplett auf Alkohol verzichtet, der Irish Coffee kann hier zu einer Ausnahme von ansonsten eingehaltenen Regeln führen. Allein der Gedanke an den heißen Kaffee mit irischem Whisky, den man genussvoll durch die kühle Sahne trinkt – hmmm, einfach ein Genuss, der schon in der „Herstellung“ zur Ruhe und Gelassenheit motiviert.

Es sollte sich von selbst verstehen, daß der wahre Genuss natürlich auch das Zubereitungsprozedere an sich einschließt, zumal die Vorfreude auf den Genuss sich dann zwangsläufig noch steigert. Wie seelisch schmerzhaft ist noch in der Erinnerung, als vor vielen Jahren ein namhafter Kaffeehersteller versuchte, auch den Genuss der Zubereitung dadurch auszublenden, daß ein Kaffee-Whisky Konzentrat in Flaschenform angeboten wurde, das nur mit heißem Wasser aufgegossen werden sollte. Allein die Idee – schrecklich.

Schon die Zubereitung – es braucht Ruhe um zu genießen

b_450_450_16777215_00_images_leben_kulinarisches_irish-coffee-1.jpgDer wirkliche Liebhaber des Irish Coffee sieht die Höhepunkte des Genusses bereits in der Zubereitung – und das ohne jeden Zweifel, denn bei der klassischen Zubereitung wird das hitzebeständige Irish-Coffee-Glas mit etwas Whisky innen leicht benetzt. Dann werden 2 Tee- oder Barlöffel Zucker, am liebsten braunen Rohrzucker, in dem Irish-Coffee-Glas verstreut. Jetzt wird das spezielle, hitzebeständige Glas über offener Flamme erhitzt, bis der braune Zucker karamellisiert. Allein der Geruch des Zuckers ist bereits ein weiterer Genusspunkt. Jetzt nimmt man das Glas kurz vom Feuer und füllt etwa 3–4 cl Irish Whiskey hinein, der dann ebenfalls erwärmt wird, wobei der Alkohol zu verdampfen beginnt. Es gibt im Handel eigens angefertigte Spiritusbrenner mit einer Halterung, in die das Glas eingehängt und dabei gedreht werden kann. Das nächste Highlight ist dann das Entzünden des verdampfenden Whiskys, der dann mit heißem Kaffee aufgegossen und damit die Flamme gelöscht wird. Abschließend wird halb aufgeschlagene Sahne auf das Whisky-Kaffee-Gemenge gegeben. Die Sahne lässt man dabei über einen Löffel auf den Kaffee fließen, so dass sie sich nicht mit dem Kaffee vermischt. Dekoriert wird manchmal noch mit etwas Raspelschokolade. Irish Coffee wird klassisch ohne Löffel serviert und nicht umgerührt, man schlürft den heißen Whisky-Kaffee durch die kühle Sahne.

Ursprung des Irish Coffee – Restaurant-Chef Joe Sheridan

b_450_450_16777215_00_images_leben_kulinarisches_irish-coffee-2.jpgIn Irland Caife Gaelach respektive Gaelic Coffee genannt, ist Irish Coffee grundsätzlich ein leicht gesüßter Kaffee auf irischem Whiskey und darauf eine Haube aus leicht geschlagener aber noch flüssiger Sahne. Soweit so gut – ist es vielleicht noch kein echtes Highlight. Also was kommt noch?

Es gilt mittlerweile als belegt, dass dieses köstliche Heißgetränk Anfang der 1940er Jahre in einem Restaurant des Flughafens Foynes – eines Vorläufers des heutigen Shannon International Airport – im Westen Irlands erfunden wurde. Restaurant-Chef Joe Sheridan soll es damals für Passagiere, die auf den Weiterflug ihrer Maschine nach Übersee warteten, angeboten haben, als der Flughafen zum Auftanken angeflogen wurde. International bekannt wurde Irish Coffee aber erst, als das Café Buena Vista in San Francisco diese Kaffeespezialität 1952 kopierte, nachdem der Journalist und Pulitzerpreisträger Stanton Delaplane dem Inhaber Jack Koeppler davon berichtet hatte. Koeppler flog selbst nach Irland, um die richtige Mischung der Zutaten herauszubekommen. Lange Zeit galt das Buena Vista deswegen fälschlicherweise als Ursprungsort des Irish Coffee.

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