Über Kusadasi nach Bursa – Motorrad Tour | Teil 6

Über Kusadasi nach Bursa

Und schon geht es auf die Weiterreise über Söke, wo wir am Restaurant Alibaba eine Mittagspause einlegten.

Auf Empfehlung des Hauses gab es Cöpsis, sehr lecker! Bedient wurden wir von einer jungen geschäftstüchtigen Frau mit recht energischer Stimme. Sie teilte uns mit, dass gerade ein Star neben uns Platz nahm: Schauspieler von Kurtlar Vadisi, Ulu Bey. Uns bislang unbekannt, aber warum nicht.

In Kusadasi haben wir nur von der Bucht einige Photos der Kreuzfahrtschiffe geschossen ansonsten war es uns zu touristisch und zu hektisch. In Ephesus kamen wir zu spät an, da sie relativ früh die Pforten schließen und außerdem eine antike Aufführung geprobt wurde. So machte ich nur Bilder von außen  und wir nutzten den Stopp für einige Getränke. Ich kannte Efesus ja schon aus den Jahren zuvor.

Die Metropole Izmir haben wir aus Zeitgründen und aufgrund des immensen Stadtverkehr nur durchfahren und sind spät abends in Foca / Eskifoca eingetroffen, wo wir sehr herzlich von Salko (300m vor der Ortseinfahrt) empfangen und zum Haus der Schwiegermutter geführt wurden, wo auch Feriha mit ihrer Mutter auf uns wartete. Knabbereien, Schinken, Wurst und selbstgemachter Birnenschnaps (Arif trank statt Alkohol, Salgam, eine Art Rübensaft, total sauer, ich mochte es nicht) wurden uns gereicht und wir hatten gemeinsam viel zu erzählen; trotz der sprachlichen Barrieren von Salko. Das Wiedersehen hat uns sehr verbunden, da die Beiden ein aufgeschlossenes und sehr angenehmes Paar sind. 

Feriha hatte uns schon eine tolle Unterkunftdirekt am Strand organisiert, im Hotel Teras in dem mit Kadir als Hotel-Angestellten ein guter Freund der Beiden arbeitete. Ein gut verdienender Waschpulver-Vertreter kam abends mit uns ins Gespräch und klärte uns über das aktuelle Leben in der Türkeiauf. Als später das zweite Bier getrunken wurde, wurde das Thema immer lockerer und ich begab ich mich vorzugsweise auf mein  Zimmer.

Bereits vor dem Frühstück gingen Arif und ich am nächsten Morgen zum „Early Morning Swim“ am menschenleeren Strand. Absolut zu empfehlen! Später holten wir ein Geschenk für Poyraz und feierten seinen Geburtstag am kleinen Hafen von Eskifoca. Eine einstündige Rundfahrt durch die Ortschaft  und dann die Verabschiedung von Feriha und Salko. Wir werden uns hoffentlich wiedersehen, ob in Serbien, Deutschland oder Türkei...

Die Weiterfahrt führte uns nach Ayvalik mit der gigantischen Aussicht über die Inseln vom Seytan Sofrasi, einem Ausflugsort mit Restaurants und einem markanten Punkt, wo angeblich der Teufel seinen Fußabdruck hinterlassen haben soll. Weiter ging es nun nach Ayvacik, eine Halbinsel mit Kirmes-Charakter, viele kleine Geschäfte, Stände, Restaurants und Cafes. Sehr viele Menschen auf einem Fleck, viele einheimische Touristen. Den anderen hat es sehr gefallen, für mich etwas zu unruhig. Die Besonderheit des Ortes: Damlasakiz-Dondurma (Eis, das sich wie Kaugummi zog), aber lecker! Eine passende Übernachtung haben wir "zum Glück" nicht gefunden und daraufhin fuhren weiter bis nach Burhaniye. 

Erst spät in der Nacht angekommen war die Auswahl an Hotels nicht so groß, also das Hotel gegenüber des Bus Terminals. Metin brauchte noch eine Mitternacht Suppe und wir schauten uns den Klitschko - Boxkampf im Cafe zusammen mit den einheimischen Männern an. Am nächsten Morgen nahmen wir das fehlende Frühstück beim Konditor nebenan zu uns. Spezialität: Ekmek-Tatlisi (Brot mit Süßspeise), was der Koch zufällig kreiert und was sich zum Top Verkaufsschlager entwickelt hatte.

Weiter ging es nach Troja mit ausgiebiger Besichtigung mit vielen Bildern und fasziniert von der langen Geschichte dieser Stadt / Festung. Weiter nach Canakkale und Unterkunft im Hotel in der Stadt, das vom Tankwart empfohlen war. Hier haben wir gleich 2 Nächte verbracht, da es sehr viel zu sehen gab! So wurde u. a. das Sehitlikler (Kriegerdenkmale) besichtigt.  Bei uns führte das zu sehr betrübter Stimmung aufgrund der vielen Soldaten, die hier gestorben waren (mehr als eine halbe Million Menschen!), allerdings gab es eine tolle Aussicht über die Meerenge, schöne Strassen mit wenig Verkehr in dieser riesigen Parkanlage. Mit der Fähre ging es dann wieder zurück nach Canakkale. 

Weiterfahrt Richtung Bursa mit Zwischenstopp am Ulubat-See. An der Tankstelle haben wir einen syrischen Goldschmied kennengelernt, der in Duisburg, Düsseldorf und jetzt in Berlin lebt und mit seiner Schopper alleine eine Türkeitour machte. Er schenkte nach einem kurzen Gespräch unserem Savas seine Motorradhose, die er nicht mehr brauchte und die zufällig dieselbe benötigte Größe hatte. Savas war die Naht etwas aufgeplatzt (vermutlich wegen dem guten Essen). In dem Dorf Gölyazi am Ulubat-See erfrischten wir uns mit Wassermelone und Eis. Auf dem Marktplatz wurde gerade ein Spielfilm gedreht und man versuchte uns zu überreden, länger zu bleiben, doch die Zeit drängte, denn Arifs Hinterreifen sah schon die letzten 500km sehr übel aus. Also ging es weiter mit mäßiger Geschwindigkeit nach Bursa. 

Dort angekommen, vermittelte uns der Neffe von Metin ein gutes Hotel und führte uns abends zum Vater und zum  älteren Bruder von Metin. In Uludag wurden wir in ein offenes Restaurant geführt mit Grill am Tisch und tollem Fleisch, das von uns selbst gegrillt wurde. Dazu wurden schmackhafte Beilagen gereicht. Die kühlen Temperaturen dort waren bekannt, nur uns natürlich nicht. Aber man versorgte uns mit Strickjacken vor dem kühlen Abendwind. Die Nightline von Bursa war atemberaubend. 

Am nächsten Morgen wurde ein sehr alter Baum besichtigt (Ulucinar, 600 Jahre alt, sehr groß!), dort löste sich Arifs Hinterreifen in seine Bestandteile auf und wir durften / mussten ihm endlich einen Ersatz besorgen. Kein Kommentar! Viele Sehenswürdigkeiten wurden besichtigt: Topane; die Gruft der Gründer des osmanischen Reichs (Osman Gazi und Sohn, Familie); Moschee aus dem 15. jahrhundert; gut erhaltene Burgmauern, ein schönes Stadttor; Safer Meydani (AtatürkStatur), etc. Spezialitäten der Stadt haben wir probiert: Iskender (Döner- Spezialität), Kastane Sekeri (Süßspeise aus Esskastanien). Eine bulgarische Reinigungskraft war verzaubert von unserem Besuch im Hotel und trauerte über unsere Abreise, sie wäre gerne mitgefahren. Ein Abschiedskuss von Metin führte zu Tränen, sie war sehr gerührt.

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