Rewa Fischer – Schiffsleute aus dem Fischerdorf

Rewa Fischer – Schiffsleute aus dem Fischerdorf

Der idyllische Ort Rewa ist ein kaschubisches Fischerdorf, das urkundlich in Dokumenten im Jahr 1589 erstmal erwähnt wird, als der Abt der Zisterzienser, denen der Küstenstreifen in dieser Region zur Kontrolle unterlag, den Bau von kleinen Fischerschuppen erlaubte.

Im 14. Jahrhundert war das Dorf wegen seines Garnelenfangs bekannt, die hiesige Fischer an das Oliva-Kloster ähnlich wie Abgaben vom Fang der Dorsche, der Heringe und Lachse sowie aller gefangenen Störe liefern sollten. Das Dokument aus dem Jahre 1669 gibt an, dass der Ortsvorsteher von Rewa die Fänge von Garnelen in allen umliegenden Dörfern kontrollierte. Am Ende des 18. Jahrhundert erfolgte der Zusammenbruch des Ortes, von 19 Hütten waren nur 17 bewohnt und davon wiederum nur 14 von Fischern. Ab dann wird der ständige Anstieg der Bewohner deutlich.

Lachs- und Aalfang ist das Hauptgeschäft

b_450_450_16777215_00_images_polen_rewa-gdynia_rewa-fischer-2.jpgVor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges lebten hier sieben kaschubische Fischergesellschaften die 12 Personen (6 Fischern und 6 Helfern) bestanden. Sie waren in der Schleppnetzfischerei und dem Aufstellen von Reusen für Aale tätig. Bis in die 1960er Jahre war fast die Hälfte der Bewohner in der Fischerei tätig. Ihre Besonderheit bestand in den Aalfängen mit Haken, ebenso wurden Flundern und Lachse mit Treibnetzen gefangen. Es war schwer, nur von der Fischerei selbst zu leben, deshalb betrieb man seit Beginn der Aufzeichnungen parallel auch den Handel über die Küstenschifffahrt. Die Männer aus Rewa waren an der gesamten Küste als tüchtige Schiffsleute bekannt und geschätzt. Oftmals schon als Jugendliche ließen sie sich von Handelsschiffen anwerben, um Erfahrung zu gewinnen und Geld zu verdienen.

Reger Handel und Passagiertouren bis nach Rügen

b_450_450_16777215_00_images_polen_rewa-gdynia_rewa-fischer-1.jpgFür diese Gelder kauften oder bauten sie sich nach ihrer Rückkehr nach Hause oftmals kleine Segelschiffe als Lastenkähne. Das Ufer in der Nähe von Rewa, dass durch die Rewa Landzunge besonders gut geschützt wurde, stellte eine ausgezeichnete natürliche Anlegestelle dar. Im Spätherbst wurden die Lastkähne in die Umgebung der schon damals nicht mehr existierenden Dorfes Beka am Reda Kanal vor Anker gelegt. Dort war ein völliges Einfrieren der Kähne über den Winter völlig ausgeschlossen. Nach dem Abschmelzen des Eises begannen die Schiffer und ihre Lastkähne erneut mit der Arbeit, indem sie Baustoffe und landwirtschaftliche Produkte wie Heizstoffe in die umliegenden Häfen transportierten. Je nach Bedarf verwandelten sie sich auch in Passagierschiffe zum Transport von Pilgern, Hochzeitsgästen oder Teilnehmern einer Beerdigung.

Die Fischer und Fährleute aus Rewa konnten mit ihren Lastkähnen bis nach Rügen gelangen.

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