Posen oder Poznań – ein weiterer Rundgang durch die Stadt
- Geschrieben von Portal Editor
Posen oder Poznań, einst die Hauptstadt Polens, ist heute noch die Hauptstadt der Provinz Wielkopolskie, was ins Deutsche übersetzt etwa Großpolen bedeuten würde.
Ihre strategisch bedeutende Lage zwischen Berlin und Warschau hat entscheidend zu ihrer jahrhundertelangen Bedeutung als wichtige Handelsstadt Polens beigetragen. Nach den großen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt, insbesondere aber die stark betroffene Altstadt, weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut.
Die Großstadt Posen-Poznań liegt im Westen Polens am linken Ufer des Flusses Warthe, ungefähr 300 km östlich von Berlin und etwa 170 km von der deutsch-polnischen Grenze entfernt und ist über eine gut ausgebaute Autobahn recht schnell aus Deutschland erreichbar. Obwohl Poznań flächenmäßig ziemlich weitläufig ist, liegen die meisten Sehenswürdigkeiten der nach schweren Kriegszerstörungen im historischen Stil wieder aufgebauten Stadt auf relativ engem Raum im überwiegend verkehrsberuhigten Zentrum und sind gut zu Fuß zu erkunden.
Stary Rynek – Altstadt Marktplatz
Der von historischen Gebäuden und Restaurants gesäumte Altstadt-Marktplatz "Stary Rynek" gilt als einer der schönsten Plätze Europas und ist bekannt für sein pulsierendes Nachtleben. Der Posener Dom, die erzbischöfliche St.-Peter-und-Paul-Kathedrale, ist die älteste Kathedrale Polens.
Als bedeutende Universitätsstadt und als Verkehrsknotenpunkt ist Poznań heute ein wichtiges Zentrum für Bildung, Kultur, Handel sowie ein bedeutender Industrie-Standort mit zum Beispiel zwei großen Werken des Volkswagen-Konzerns. Als fünft größte Stadt Polens hat Poznań-Posen etwa 550.000 Einwohner und ist damit etwa gleich groß wie seine Partnerstadt Hannover in Niedersachsen.
Durch Posen führen fünf touristische Routen: die Route der Könige und Kaiser, die Route der Piasten, einer Herrscherdynastie aus der zwischen dem 10. und dem 17. Jahrhundert die polnischen Könige und zahlreiche Fürsten und Herzöge hervorgingen, die Straße der Romanik, die Kórnicka Route, eine Route durch Großpolen für motorisierte Touristen und die Großpolnische Route des Heiligen Jacob, ein Teil des europäischen Netzes des Jakobsweges nach Santiago de Compostela.
Touristische Routen durch Posen
Die Route der Könige und Kaiser verbindet die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie wird daher auch Touristenroute genannt, einer Route der auch wir zu großen Teilen gefolgt sind. Die Route führt zu Orten, die mit den Herrschenden verbunden sind und durchläuft somit die geschichtlich wertvollsten Stadtteile, die die städtebauliche und kulturelle Entwicklung der Stadt dokumentieren. Unter dem Namen "Die Route der Könige und Kaiser" sind verschiedene Projekte zusammengefasst, u. a. Veranstaltungen kultureller, künstlerischer und erzieherischer Art, die in enger Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltung, Institutionen aus Bildung und Wissenschaft sowie Vertreter der Kunst und Hochschulen und der Tourismusorganisationen realisiert werden.
Der Begriff „Königlich“ kommt auch daher, weil in der Posener Kathedrale der erste polnische König Bolesław I Chrobry (967-1025) und sein Vater Fürst Mieszko I. (922-945) begraben worden sind. Kaiserlich bezieht sich auf Besuche verschiedener Kaiser. Der Verlauf der Route veranschaulicht die architektonische und städtebauliche Entwicklung der Stadt: angefangen mit Orten, an denen der polnische Staat seinen Anfang nahm, über die Stadt des Mittelalters und der Neuzeit bis zur Gegenwart.
Posener Altstadt mit dem Nationalmuseum
Sehenswert ist die Posener Altstadt mit dem Alten Rathaus und dem Alten Markt, an dem ein Häuser-Ensemble aus der Renaissance steht, sowie die Kathedrale, die sich auf der Dominsel befindet. Sie ist den Heiligen Peter und Paul geweiht und ist die älteste Kathedrale Polens.
Herausragend ist das Nationalmuseum (museum narodowe, im Bild). Es wurde 1857 für das polnische und slawische Altertum gegründet. Das Museum umfasst neben einer Galerie Antiker Kunst einen Raum für die Kunst des Mittelalters, sowie eine Sammlung vieler anderer zeitgenössischer Werke. Zum Nationalmuseum gehören auch Außenstellen außerhalb der Stadt, unter anderem in den großpolnischen Schlössern Rogalin, Gołuchów und Śmiełów.
Übrigens: Um Posen herum führt ein 165 km langer Fahrradring.
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