Spaziergang am Limmat durch die Innenstadt von Zürich
- Geschrieben von Portal Editor
Die folgenden beiden Tage wollten wir mit Sightseeing in der Innenstadt von Zürich verbringen und hatten diesbezüglich in den einschlägigen Hotelbuchungsmaschinen nach einer Unterkunft im Stadtzentrum von Zürich gesucht.
Unterkünfte sind, wie in vielen Städten Europas, so auch in Zürich relativ teuer. Mit etwas Glück fanden wir das Sparangebot eines Hotels am Platz Bellevue, fast direkt an der Limmat, dem Fluss durch Zürich, der aus dem See gespeist wird und im weiteren Verlauf in den Rhein mündet. Diese wirklich günstige Ausgangslage ermöglichte uns zunächst einen kleinen Erkundungsrundgang entlang des Flussufers, den wir dann in den nächsten beiden Tagen auf die Nebenstraßen ausweiteten.
Vom Hotel aus liefen wir zunächst zur uns bereits bekannten Brückenanlage „Quaibrücke“, die den Bellevue Platz mit dem Bürkliplatz verbindet und die neben der Überquerung der Limmat auch den Hauptanleger der Ausflugsdampfer auf dem Zürichsee bildet. Entsprechend sind große Besuchergruppen aus vielen Ländern an den Kaianlagen anzutreffen, die zu einer der vielen Programmtouren auf den See wollen. Angeboten werden von Singletrefftouren, Musik- und Gourmettouren bis zum reinen Fährbetrieb also fast alle erdenklichen Sparten von Dampfertouren. Sogar die Bootstypen sind wählbar, so gibt es noch zwei Schaufelraddampfer, eine Vielzahl von Ausflugsdampfern unterschiedlicher Größe aber auch kleine Ruderboote, die für eine Tour auf dem Zürichsee zur Verfügung stehen.
Schweizerisches Landesmuseum - Ausstellung Fotografie
Nach einigen ersten Fotos überqueren wir die Brückenanlage und schwenken dann nach rechts, immer dem Flussufer folgend. So gelangen wir von einer Brücke zur nächsten, teils auf breiten Uferpromenaden, teils durch enge Gassen, die von Häusern überbaut sind. Nach der breiten Rathausbrücke folgt der schmale Mühlesteg, den wir nutzen, um wieder an das gegenüberliegende Flussufer zu gelangen. Uns fallen unterwegs die Gebäude des historischen Ruderclubs nur deshalb ins Auge, da vor dem Gebäude einige der historischen Ruderboote vertäut liegen. Überhaupt gibt es eine Vielzahl von Fotomotiven, die sich längst nicht auf die kirchlich historischen Gebäude beschränken. So gelangen wir ohne es selbst richtig zu registrieren bis zum Hauptbahnhof neben das um 1900 erbaute, burgähnliche Gebäude, das heute das Schweizerische Landesmuseum beherbergt. Wir beschließen für den nächsten Vormittag einen Besuch im Museum einzufügen, da uns zunächst das Museum selbst interessiert und zudem noch eine Sonderausstellung aktueller, zeitgenössischer Fotografie angeboten wird. Nach einigen Einkäufenbeschließen wir die Rückkehr zum Hotel am gegenüberliegenden Flussufer.
Früh am Morgen geht es dann nach dem Frühstück im Hotel zu Fuß erneut in Richtung Schweizerisches Landesmuseum. Gleich an der Rezeption des Museums bitten wir um eine Aufnahmegenehmigung zum Fotografieren, die wir nach Vorlage unserer Presseausweise auch ohne Probleme erhalten. Sehr ansprechend beginnt der Rundgang mit einer Übersicht über die einzelnen kulturhistorischen Epochen der Schweiz, die neben der Besiedlung durch Kelten, Römer und Alemannen einen weiten Rückblick bis vor die Eiszeiten erlaubt. Besonders gefallen hat uns der per Videoanimation dargestellte Bevölkerungswechsel im Laufe der Geschichte, der auch die Entstehung der Sprachzonen in der modernen Schweiz mit zu verantworten hat. Hier liegen die Ursachen für die drei Hauptsprachen in der heutigen Schweiz: neben Deutsch und Französisch wird in einigen Regionen auch viel Italienisch gesprochen.
Kelten und Römer und ihre Verkehrwege
Auch die Dokumentationen zu den Verkehrswegen, die aufgrund der hohen Berge hier besondere Aktivitäten der jeweils neuen Siedler erforderten, hinterließen tiefgreifende Eindrücke. Besonders die Römer verstanden bekanntermaßen eine Menge vom Straßenbau und gerade in den Alpen waren diese großen Kenntnisse notwendig. Wir werden uns mit dieser Thematik zukünftig im Rahmen unseres Projekts weiter auseinander setzen. Der Besuch des Schweizerischen Landesmuseums hat sich in jedem Fall als äußerst interessant herausgestellt. Wir sind erstaunt, wie viel Zeit wir mit dem Betrachten der Exponate im Museum verbracht haben, als wir wenig später in dem direkt am Museum anschließenden Park am Ufer der Limmat sitzen.
Wir machen unsauf den Rückweg in Richtung Hotel, denn wir wollen auch noch durch die Nebenstraßen schlendern und ein wenig „shopping“ betreiben. An der Bahnhofbrücke schwenken wir vom Ufer der Limmat ab und schlendern durch die Niederdorfstraße weiter. Eine Vielzahl von Restaurants unterschiedlicher Länder, kleine Bars und Cafés sind hier auch für den kleinen Geldbeutel zu finden. Daneben eine Vielzahl von Geschäften, die von der kleinen Hoftischlerei bis zum Comic Ffachgeschäft reichen. Natürlich dürfen auch die schweizerischen Uhrenangebote auf keinen Fall unerwähnt bleiben. Momentan lässt unser Geldbeutel allerdings eine Rolex Investition gerade nicht zu. Überhaupt ist überall zu sehen, das Zürich durchaus eine Stadt für die etwas besser situierten Menschen ist. Allein die Vielzahl der Nobelkarossen in den Straßen lässt diesen Rückschluss zu.
Römische Bad am Wegrand durch Zürich
Am kommenden Vormittag beschließen wir auch den Bummel durch die Hauptgeschäftsstraße „Bahnhofstrasse“ und den „Rennweg“ mit seinen vielen Nebenstraßen noch zu besuchen. So finden wir eigentlich mehr per Zufall auch die Ruinen eines Römischen Bades, die beim Anlegen eines Abwasserkanals unter der vorhandenen Bebauung entdeckt wurden und zumindest im Durchgangsbereich freigelegt wurden. Heute mit einem Rost in Gitterstruktur abgedeckt kann man zumindest einen groben Eindruck von einem Römischen Bad erhalten. Einige zeichnerische Darstellungen helfen dem Neuling bei der Entfaltung seiner Vorstellungskraft.
Etwas weiter treffen wir auf ein Geschäft, besser eine Boutique für Freunde dunkler Schokolade, die unsere besondere Aufmerksamkeit erregt. Kurz entschlossen geht es hinein und wir erfahren eine Vielzahl von Details zur Herstellung und zum Handel mit dunkler Schokolade von der anwesenden Eigentümerin. Meist in kleinen Betrieben in der Schweiz und mit den Kakaobohnen aus den Ursprungsländern des Kakaos hergestellt, ist auch die Verpackung schon mit außergewöhnlich zu bezeichnen. So haben sich im Laufe der Zeit einige kleine Unternehmen, die meist aus enthusiastischen Einzelpersonen bestehend, die immer noch als Nischenprodukt zu bezeichnende dunkle Schokolade zum Lebensunterhalt mit zunehmendem Erfolg für sich zu Nutze gemacht. Spezialrezepturen, die im Laufe der Zeit wechseln oder aber die besondere Form der Präsentation als lange Praline oder Blockbruch tragen zum Erfolg bei. Heute kommen Liebhaber dunkler Schokolade aus vielen Ländern der Welt um sich hier in Zürich mit diesen Köstlichkeiten einzudecken. Wir können uns wenig später von der Qualität der dunklen Schokolade, die in unserem Probierfall auf Kakaobohnen aus Venezuela basiert, selbst überzeugen. Einfach köstlich.
Am nächsten Morgen kurz vor unserer Abfahrt, treffen wir in einem kleinen Straßencafé auf eine deutsche Zahnärztin, die seit etwa fünf Jahren in Zürich als Kinderzahnärztin praktiziert und uns einen Einblick in ihren Erfahrungsschatz als Ausländerin oder Neuansiedlerin in Zürich gewährt. Eine interessante Stadt, die wir sicherlich noch häufiger besuchen werden.
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