Bingöl - tausend Seen im Osten!

Bingöl - tausend Seen im Osten!

Bingöl ist eine türkische Provinz in Ostanatolien. Die Provinzhauptstadt heißt ebenfalls Bingöl, der alte Name ist Çabakçur.

1881 wurde das Vilayet Bitlis gegründet und die Kreise Çabakçur und Genç dort angegliedert. Kiğı kam zu Erzincan und Karlıova zu Muş. 1936 wurde Bingöl eigenständige Provinz und erhielt seine heutige Größe und Form. Seit 1945 trägt die Provinz den offiziellen Namen Bingöl. Der Name Bingöl wurde der Provinz angeblich wegen der vielen Seen gegeben (Bin göl türkisch für Tausend Seen). Auf Zazaisch und Kurdisch heißt Bingöl Çewlig/Çolig, was Garten oder Acker bedeutet.

Bingöl hat eine Fläche von 8250 km² und liegt im Durchschnitt 1200 m hoch. Der höchste Berg ist mit etwa 3200 m der Bingöl-Berg. Weitere interessante Berge sind der Karir (2373 m), Şeytan (2906 m), Çavreş (2246 m), Serçelîk (2900 m) und Cotela (2940 m). Da die Region Bingöl sehr gebirgig ist, gibt es nur wenige Ebenen. Die größte Ebene ist in Genç mit 60 km² und in Bingöl-Zentrum mit 80 km².
Nach einer Volkszählung im Jahr 2007 leben 251.552 Menschen in Bingöl. Im Vergleich zur letzten Volkszählung im Jahr 2005 stieg die Bevölkerung um 4350 Menschen. Hier leben Kurden, Zaza, Türken, Lasen, Tscherkessen. Außerdem gibt es in der Provinz Sunniten und Aleviten.

Der Fluss Murat Speist die Seen Kerkis Gölü, Zirlir Gölü und Sar Gölü

b_450_450_16777215_00_images_turkey_eastern_anatolia_van-see.jpgDer Fluss Murat ist der größte Fluss in Bingöl. Er bildet den östlichen Quellstrom des Euphrat und entspringt nicht weit vom Ararat in dem Bergmassiv nördlich des Vansees und südlich der Kreisstadt Diyadin. Hier liegen die Quellgebiete, deren Wasser bis zum Zusammenfluss mit dem Karasu zum Euphrat den weitesten Weg zurücklegen muss, nämlich rund 720 km. Von der Quelle fließt er zunächst nach Osten und wendet sich dann in einem Linksbogen nach Norden in westliche Richtung. Bei Diyadin erreicht er seinen östlichsten Abschnitt. Von dort fließt er durch bergiges Gelände nach Westen. Im Nordosten der Provinz Elazığ erreicht er den Keban-Stausee, in dem er sich mit dem Wasser des Karasu zum Euphrat vereinigt. Neben der Alpaslan-1-Talsperre und der im Bau befindlichen Alpaslan-2-Talsperre gibt es noch weitere Staudammprojekte am Flusslauf des Murat. Daneben gibt es noch den Fluss Peri. Größere Seen mit reichlich Fischbestand sind Kerkis Gölü, Zirlir Gölü und Sar Gölü.

Der Murat wird unter anderem in den Annalen von Salmanasser III. erwähnt.
 
Die Region Bingöl ist arm an Rohstoffen. Man findet lediglich Eisenerz in Genç und Karlıova. Aus diesen Gründen gibt es kaum Industrie, so das die Menschen größtenteils von der Landwirtschaft und der  Viehzucht leben. Die Sommerweiden der Region Bingöl liegen durchschnittlich 1500 m hoch. Die bedeutenden Sommerweiden sind bei Bazirgan, Kandil, Mirgemir und Masla zu finden.

Bitte lesen Sie auch:

Mahnmal gegen Faschismus - Schuhe am Donauufer
Weinkeller Plze - Petrov und seine Kappengewölbe

Geschichte

Kultur

Leben | Outdoor