Von Augsburg über Belgrad und Thessaloniki nach Izmir

Von Augsburg über Thessaloniki nach Izmir und Antalya

Schon während unseres letzten Aufenthalts in der Schweiz hatten wir überlegt, für die nächste Rückreise in die Türkei das  Auto zu nutzen, allein schon um Strecke und Grenzübergänge zu testen und vielleicht auch um das eine oder andere Vorurteil von Nepp während der Tour zu entkräften und Preise für Maut und Diesel selbst zu erkunden.

Da wir die letzten Tage bei Lydia und Georg in Augsburg verbracht hatten, wählten wir für unsere Rückfahrt zunächst die Autobahn an München vorbei Richtung Salzburg und Villach. Von hier sollte es Ljubljana und Zagreb passierend  bis kurz hinter Belgrad gehen, wo wir für die Übernachtung ein Doppelzimmer im Hotel am Stadtrand gebucht hatten. Der nächste Tag sollte dann an Nis und Thessaloniki vorbei bis nach Izmir führen. Um es gleich vorweg zu nehmen, die Streckenaufteilung hätte besser so geplant werden sollen, das am  ersten Tag 200 Kilometer spielend mehr hätten geschafft werden können, denn hinter Nis ist ein Teilstück, das durch die Berge  über Landstraßen führt und auch vor Izmir ist die Autobahn noch im Bau. Soweit zur Planung und ersten Anmerkung.

Eine professionelle Kühlbox im Fahrzeug

tuerkeifahrt 12Wie nicht anders zu erwarten, hatten wir zwar eine recht frühe Abfahrtzeit in Augsburg angedacht, aber intensive Gespräche und Verabschiedung waren doch so ausgiebig, das es dann doch 8.00 Uhr war, bis  es  losging. Aufgrund unserer Recherche hatten wir einen ersten kurzen Stopp vor der Grenze zu Österreich gedacht, der zum Auffüllen des Tanks und für einige Einkäufe  beim Discounter genutzt werden sollte. Diesel ist in Deutschlandgünstiger als in Österreich. Auch die Einkäufe beim Discounter wirken kostendämpfend und helfen Zeit einzusparen ohne das es hektisch wird. Dank hervorragender Satellitennavigation war schon bei der Abfahrt sowohl der Discounter als auch eine Tankstelle in der Nachbarschaft, nahe der Autobahn gelegen, ausgemacht und so waren die 226 Kilometer auf der E 52 / A 8 schon nach knapp zwei Stunden erledigt. Neben einigen Getränken und etwas für „Unterwegs“ war auch noch eine kleine Bestellliste als Mitbringsel für die Türkei abzuarbeiten. Hervorragend wäre es gewesen und als Anschaffung zur nächsten Tour schon „ausgeguckt“:  eine professionelle Kühlbox im Fahrzeug.

Zahlungen waren problemlos mit Kreditkarte möglich.

tuerkeifahrt 1Bitte denken Sie vor der Einfahrt nach Österreich an den Kauf der obligatorischen Vignette, die  es für 8,- € an den Tankstellen zu kaufen gibt und die 10 Tage gültig ist. Je nach Dauer ihrer Reise lohnt sich auch eine länger gültige Vignette. Zusätzlich waren zur Durchquerung der Tunnel einmal 10,- € und einmal 6,50 € fällig. Beide Zahlungen waren bequem mit der Kreditkarte möglich. Auch für Slowenien ist eine Vignette obligatorisch, sie kostet im günstigsten Fall 15,- € und ist für 7 Tage gültig.

Nach weiteren 200 Kilometern auf der E 55 / A 10 ist bereits Österreich passiert und bei Villach geht es über die Grenze nach Slowenien. Jetzt geht es auf der E 61 / A 2 bis nach Ljubljana, dann weiter auf der E 70 / A 2 nach Kroatien hinein und an Zagreb vorbei, das nach weiteren 2 Stunden erreicht ist. Fahrtstrecke  bislang knapp 700 Kilometer. Auch in Kroatien sind Autobahngebühren zu zahlen, allerdings wird hier per gezogenes  Ticket am jeweiligen Ende der Fahrtstrecke per Kreditkarte oder Bar gezahlt. Wir rechneten zur Durchquerung Kroatiens insgesamt 15,50 € zusammen, die auch per Kreditkarte leicht zu Händeln waren.

Nach etwa 1.100 Kilometern ist die Grenze zu Serbien erreicht und weitere 2 Stunden später sind wir am Hotel hinter Belgrad angelangt, Fahrtstrecke bislang 1.380 Kilometer, die ohne große Anstrengung auf der Autobahn zurückgelegt werden konnte. Das Hotel etwas oberhalb aber nach der Stadtdurchquerung von Belgrad gelegen zeigte sich als reiner Glücksgriff, denn es war eher eine riesige 4-Sterne Villa denn ein Hotelbau. Da wir über ein bekanntes Buchungsportal geordert hatten, waren für das komfortable Doppelzimmer inklusive Frühstück nur 40,- € zu zahlen.

Diesel mit etwa 1.08 € definitiv am Günstigsten

tuerkeifahrt 1.5Am nächsten Morgen ging es nach einem sehr guten Frühstück mit landestypisch geräuchertem Aufschnitt, Käse und hausgemachten Marmeladen wieder zurück auf die Autobahn E 75, die uns an Nis vorbei zur Grenze nach Mazedonien führte. Nur für das erste Teilstück war hier eine Mautgebühr in Höhe von 1,80 € zu zahlen. Ebenfalls sollte Sie als Reisender versuchen, ihre Tankstopps so zu legen, das Sie in Mazedonien Volltanken können, denn hier ist der Diesel mit etwa 1.08 € definitiv am Günstigsten. Durch unser Volltanken kurz vor der österreichischen Grenze waren wir mit der Tankfüllung bis nach Mazedonien hinein gekommen, also rund 1.300 Kilometer mit 50 Liter Diesel.

Auch an der Grenze zu Griechenland gab es keine Probleme, wie wir grundsätzlich sagen müssen, das die Grenzabfertigung überall sehr unproblematisch und zügig verlief, trotz unterschiedlicher Staatsbürgerschaften (Türkisch – Deutsch) im Fahrzeug. Wichtig war natürlich das Schengen Visa  im Reisepass.
In Thessaloniki angekommen hatten wir knapp 1.650 Kilometer zurückgelegt, die bis auf ein Teilstück von Serbien nach Mazedonien (knapp 50 Kilometer) komplett aus vierspuriger Autobahn bestand. Auch die Weiterfahrt von Thessaloniki bis zur griechisch-türkischen Grenze verlief nur auf gut ausgebauten Autobahnen und führte uns an Kavala und Alexandroupoli vorbei bis zur Grenze bei Ipsala. Hier waren zunächst die Fahrzeugpapiere wichtig, vor allem wurde nach der grünen Versicherungskarte gefragt. Diese Fahrzeugkontrolle erfolgte auch noch an den beiden folgenden Posten bis dann das Fahrzeug im Reisepass eingetragen war und wir passieren konnten.

Grenzfluss Evros in Richtung Kesan

tuerkeifahrt 13Jetzt ging es auf etwas holpriger Straße zunächst über den berühmten Grenzfluss Evros in Richtung Kesan, wo wir dann der Straße rechts abbiegend auf die Dardanellen folgten. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, den Hellespont zu überqueren, die erste bereits bei Gelibolu. Die Fähren legen etwa jede Stunde Richtung Festland ab und kosten pro Fahrzeug inklusive zwei Personen  24 ,- TL, also rund elf Euro. Je nach Ausgangsort dauert die Überfahrt etwa 30 Minuten, eine kurze Pause zum Verschnaufen und Seeluft genießen. Bis zur Fähre waren es 2.130 Kilometer gewesen, jetzt waren noch einmal 380 Kilometer bis Izmir, die allerdings teilweise auf stark durch Baustellenverkehr verschmutzten Straßen und über lange Strecken nur einspurige Verkehrsführung zurück gelegt werden mussten und deshalb viel Zeit in Anspruch nahm. Trotz dieses Teilstücks waren wir gegen 11.00 Uhr am  Abend in Izmir angelangt, wo wir die Nacht verbringen wollten.

Am nächsten Tag hatten wir einige Termine in Izmir eingeplant und nutzten den restlichen Tag zur Entspannung und Erholung, denn schon am folgenden Tag sollte die restliche Wegstrecke bis Antalya folgen. Hier waren noch einmal 3,- TL Autobahn Gebühren fällig. 
Da wir die Strecke Izmir  -  Antalya schon oft zurück gelegt und beschrieben haben, erspare ich mir hier weitere Details, nur so viel: die gesamte Strecke ist mittlerweile fast komplett Autobahnähnlich ausgebaut und sehr gut zu befahren.  Gesamtstrecke etwa 530 Kilometer.

Zurückgelegte Kilometer insgesamt 3040 Kilometer Augsburg - Antalya
Entstandene Kosten siehe Auflistung!

90,- € Volltanken vor der Grenze zu Österreich 
8,- € Vignette Österreich für 10 Tage
10,- € Tunnel/ Brückengebühr 
6,50 € Tunnel
15,- € Vignette Slowenien für 7 Tage 
14,50 € Mautgebühren Kroatien  110,- Kuna (HRK) entspricht etwa 14,50 €
40,- € Hotel bei Belgrad mit Doppelzimmer inklusive Frühstück
11,- € Mautgebühren Serbien  1.260,- Dinar (RSD) entspricht etwa 11,- €
1,80 € Mautgebühren  Mazedonien 110,-  Denar (MKD)
55,- € Volltanken Mazedonien
4,- € Mautgebühren Griechenland
11,- € Fähre  Dardanellen - Canakkale  24,- TL
1,50 € Autobahngebühr Izmir – Aydin 3,50 TL
30,- € Nachtanken Aydin 75,- TL
298,30 €

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