Amasya – Geburtsstadt des Historikers Strabon

Amasya – Geburtsstadt des Historikers Strabon

Die Geschichte der Besiedlung der Stadt Amasya lässt sich bis weit zurück zu den Völkern der Hethiter verfolgen, denn schon sie gründeten eine erste Siedlungen hier im Pontischen Gebirge.

Aber erst während der Besiedlung durch griechische Volksgruppen zur Zeit des Hellenismus (etwa 400 vor Christus) wurde die antike Stadt Amaseia gegründet, die sogar über einen Zeitraum von 120 Jahren bis etwa 183 vor Christus die Hauptstadt des Königreichs Pontos gewesen ist.

Mit der Eroberung durch die Römer im Jahr 70 vor Christus (3. Mithridatischer Krieg) wurde Amaseia der römischen Provinz Bithynia et Pontus zugeordnet. Nur wenig später, im Jahr 25 vor Christus, gehörte Amaseia zur Provinz Galatia.

b_450_450_16777215_00_images_turkey_blacksea_region_amasya-3.jpgMit dem Untergang des römischen Reiches ging dann Amasya nach wechselvoller Geschichte an den seldschukischen König Kiliç Arslan II bis zur Eingliederung in das Osmanische Reich im Jahr 1386 über. Unter den Osmanen wurde Amasya zu einer bedeutenden Stadt ausgebaut, war sie doch Sitz der Prinzen und wurde häufig mit Städten wie Oxford oder Bagdad als Sitz bedeutender Ausbildungsstandorte mit hoher Kultur in einem Atemzug genannt. Mit dem Untergang des Osmanischen Reichs verlor Amasya auch zunehmend an Bedeutung. 

Den Griechen und Römern folgen die Seldschuken und Osmanen

b_450_450_16777215_00_images_turkey_blacksea_region_amasy-2.jpgAus der glorreichen Osmanischen Zeit ist die heute noch gut erhaltene Burg zu erwähnen, deren Gründung schon in hellenistischer Zeit liegt und die von den Römern weiter befestigt worden war. Sie liegt auf einem Hügel etwa 250 Meter hoch über der Stadt. In die Felsen des Burghügels sind einige Felsgräber eingeschlagen, die auf die Könige der Pontos-Dynastie zurück gehen. Zu erwähnen ist auch die besuchenswerte Sultan-Bayezit-Moschee aus dem Jahr 1486 sowie die achteckige Kapı-Ağası-Medrese von 1488, die auf die damalige Bedeutung der Stadt verweisen.

Erst mit dem Aufruf zu den Türkischen Befreiungskriegen durch Mustafa Kemal gelangte die Stadt Amasya am 22. Juni 1019 wieder zu einiger Bekanntheit, denn es folgten Tausende dem Ruf zum nationalen Widerstand: „ Die Unabhängigkeit des Volkes wird durch die Entschlossenheit und Entscheidung des Volkes wieder gewonnen!“

Provinzhauptstadt Amasya am Yeşilırmak

b_450_450_16777215_00_images_turkey_blacksea_region_amasya-1.jpgHeute zählt die Stadt rund 80.000 Einwohner, erstreckt sich entlang des Flusses Yeşilırmak an beiden Flussufern, die durch fünf Brücken miteinander verbunden sind, und ist damit auch Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Amasya. Mehrfach sorgten starke Erdbeben für Zerstörungen größeren Ausmaßes, so besonders in den Jahren 1734, 1825 und 1936.

Der wohl bekannteste „Sohn“ der Stadt Amasya ist wohl der griechische Historiker und Geograph Strabon (geboren 58 vor Christus), der seine Heimatstadt besonders in seinem Werk Geographika ausführlich beschrieben hat.

Amasya ist heute auch Treffpunkt für Paraglider, denn die Thermik-Konditionen sorgen für gute Flugbedingungen und ausgezeichnete Startmöglichkeiten von den Bergen der Umgebung. Einige Piloten vor Ort sorgen für jährlich wiederkehrende Flugtage in dieser herrlichen Region am Schwarzen Meer. 

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