Pamukkale – strikte Regeln helfen den Kalksinterterrassen
Für fast jeden Türkeireisenden sind sie nach wie vor die Nummer 1 der zu besuchenden Ziele während des Aufenthalts in der Türkei, die Kalksinterterrassen von Pamukkale.
Leider hatten bauliche Maßnahmen in den 60er und 70er Jahren sowie riesige Menschenmengen, die erlaubterweise zum Baden in die Kalkbecken gestiegen waren, fast schon zum Exitus dieses berühmten Naturdenkmals geführt.
Zwischen den Kalksinterterrassen und der antiken Stadt Hierapolis waren in den 60er Jahren Straßen und einige Hotels gebaut worden, die gar die Quellen des mineralstoffhaltigen Wassers anzapften und Hotelintern nutzten. Schmutz- bzw. Brauchwasser wurde gar auf die Anlage zurück geleitet.
Noch heute ist das römische Bad in Hierapolis von Badegästen zu nutzen. Fließt allerdings weniger sauberes Quellwasser aus Hierapolis über die Kalksinterterrassen nach unten, kommen auch weniger mineralische Ablagerungen auf den Flächen an. Die Folge ist das Vergrauen der gesamten Naturerscheinung, aus Weiß wurde Grau!
Reparatur und der Restaurierung der Kalksinterterrassen
Erst das massive Eingreifen von Umweltaktivisten konnte diesen Raubbau am Welterbe Pamukkale beenden. Selbst das Einschalten der UNESCO war notwendig, die damit drohte, den Status des Weltkulturerbes zu entziehen. Seit dem Jahr 1996 ist nun Schluss mit dem Baden in den flachen Becken der Kalksinterterrassen mit dem so wohlig warmen Wasser. Auch das Begehen der Anlage selbst wird heute strikt reguliert. So ist das Betreten der Terrassen mit Straßenschuhen heute verboten. Unsere Beobachtungen zeigen allerdings auch, dass es nach wie vor uneinsichtige Personen gibt, die dieses Verständnis nicht aufbringen und nach wie vor in die Becken gehen oder den gekennzeichneten Weg verlassen. Nicht erst seit den Römern war bekannt, wie heilsam das mit Kohlensäure und Kalziumkarbonat angereicherte Wasser ist. Entsprechend konnte man die Nutzung dieses Wassers im Rahmen der Kuren in den Hotels sogar nachvollziehen. Aber auch das hatte mit den Protesten ein Ende gefunden. Nach und nach wurden auch die Hotels abgerissen und mit der Reparatur und der Restaurierung der Kalksinterterrassen begonnen.
Während der Nachtstunden eine wahre Pracht
Nach nunmehr 15 Jahren der Regenerierung ist zwar der Ausgangsstatus längst noch nicht wieder erreicht, allerdings verschwindet der Grauschleier zusehends mehr. Das Badeverbot und der Abriss der Hotels zeigt also deutliche Wirkung.
Dank der natürlichen Beleuchtung durch Mond und Sterne sind die Terrassen von Pamukkale auch während der Nachtstunden eine wahre Pracht, die von indirekter Beleuchtung zusätzlich hervorgehoben wird. Zu leicht kommt einem der Gedanke, zumindest wenn man von der neuen Umgehungsstraße von Denizli auf die Terrassen blickt, das es sich um Schneefelder handeln könnte. Dies ist natürlich nicht der Fall. Da Touristen in der Regel tagsüber in den Reisebussen an die Terrassen geführt werden, haben sie natürlich nicht die Möglichkeit, dieses spektakuläre Naturwunder in der Nacht zu betrachten.
Im dritten Jahrhundert nach Christus hatte Hierapolis „Hochkonjunktur“
Uns verwundert immer wieder wie gering die Kenntnisse der Besucher über die Kalksinterterrassen und vor allem über die sich direkt anschließende antike Stadt Hierapolis sind. Viele Besucher sehen auch die Terrassen allein als das Ziel der Tagestour. Dabei gibt es in Hierapolis ausgezeichnet erhalten gebliebene Reste der Nekropole, des Apollon Tempels und des Stadttors. Auch das zumindest in Teilen restaurierte Amphitheater ist als durchaus besuchenswert zu empfehlen.
Noch heute wird das von den Römern angelegte Thermalbad von vielen Besuchern zum Bad im angenehm warmen Wasser genutzt. Und wer kann sich schon der Anziehung entziehen, über antiken Säulen zu schwimmen oder gar auf ihnen zu ruhen. Die Römer wussten bereits um die heilende Wirkung des mineralhaltigen Wassers und kamen zu Kuren bei Kreislaufleiden, Rheumaproblemen und gar bei Herzbeschwerden nach Hierapolis. Im zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus hatte Hierapolis „Hochkonjunktur“.
Das strahlende Weiß der Vergangenheit zurück bringen
So wunderschön wie in der Antike wird Pamukkale wohl nie mehr wieder werden. Man stelle sich nur die Szenerie einmal vor: die schneeweisen Kalksinterterrassen von Pamukkale mit den Gebäuden der antiken Stadt Hierapolis im Hintergrund. Da man die Hoffnung bekanntlich nie aufgeben soll, werden wir die weitere Entwicklung abwarten, ob es tatsächlich gelingt, das strahlende Weiß der Vergangenheit zurück zu bringen.
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