Apollon Tempel von Didyma und das Asylrecht
Der Apollon-Tempel von Didyma oder Didim (der Didymaion) liegt innerhalb der Ortschaft Yenihisar im Kreis Söke (Provinz Aydin).
Er war nicht nur über Jahrhunderte ein wichtiges Orakel, der Didymaion war auch bekannt für sein heiliges Wasser, den heiligen Hain, die vielen sonstigen heiligen Elemente die es beherbergte und seinen Reichtum. Der Ursprung des Reichtums zum Bau des Tempels kam von Spenden und Weihgaben, die in verschiedener Art gemacht wurden. Die sehr großzügigen Spenden von König Necho von Ägypten, König Krösus von Lydien und König Seleucus II. von Pergamon, machten einen großen Anteil der Spenden aus.
Aus Inschriften geht hervor, daß die Feierlichkeiten und Zeremonien, die jedes Jahr im Frühling stattfanden, auch nach der totalen Zerstörung des Didymaion im Jahre 494 v. Chr. noch abgehalten wurden. Die Reise von Milet zum Didymaion unternahm man über das Meer oder über die "heilige Straße". Die Gruppe von Menschen, die von Milet zum Delphinion aufbrachen, wo sie die Weihung von Apollon erhielten und von dort aus weitergesandt wurden, reisten vom Löwen-Hafen zum Panarmos-Hafen und erreichten von dort aus zu Fuß den Didymaion. Zuerst wurden dem Gott Opfertiere und Weihgaben dargebracht und dann, nach Zeremonien mit Musik- und Chorbegleitung, betraten die wichtigen Personen den Tempel. Danach wurden die Anliegen der Fragesteller vom Orakel beantwortet. Diese Zeremonien wurden von den Stephanephors geleitet. Aus Inschriften ist ersichtlich, daß die Kaiser Augustus und Kaiser Trajan sich den Titel des Stephanephors aneigneten und die Position selbst übernahmen. In der römischen Periode gewann die heilige Straße an Bedeutung, als die Häfen sich mehr und mehr mit Schlick und Sand füllten und Reisen über das Meer unmöglich wurden.
Weil dieser äußerst beeindruckende und prächtige Tempel nicht fertiggestellt wurde, konnte er von den Behörden bei den sieben Weltwundern nicht berücksichtigt werden.
Eine weitere Besonderheit des Didymaion war, daß es das Recht hatte Asyl zu gewähren. Dieses Recht, das als "das Recht von Asylum" bekannt war, war die Anerkennung der Unantastbarkeit der Menschen, die Zuflucht im Tempel gesucht hatten. Das Asylrecht, das viele Probleme verursachte, war Grundlage vieler Diskussionen. Dennoch wurden die Grenzen des Asylrecht schrittweise erweitert und von den Kaisern Augustus und Kaiser Trajan auf 3 km um den TEmpel herum ausgedehnt. Er hatte vor, die Grenzen bis zum Anfang der heiligen Straße anerkennen zu lassen.
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