Ein Nachmittag in Şirince … Weindorf anders!
- Geschrieben von Portal Editor
Şirince ist ein kleines Dorf unweit der Ägäisküste, das aufgrund des Erhalts seiner historisch, griechischen Architektur von vielen Menschen besucht wird.
Bekannt wurde das Dorf als Ort der Handlungen in der die Geschichte der Novelle „Auf Wiedersehen Anatolien“ statt fand. Diese Novelle wurde von dem griechischen Autor Dido Satiriou geschrieben.
Şirince - Dieses Dorf ist wunderschön!
Nach unserem Besuch in Izmir am Vatertag stoppten wir in Sirince zum Mittagessen. Obwohl ich im Vorfeld schon viele Artikel über Şirince gelesen hatte, überraschte mich diese dörfliche Idylle doch total, das wirklich puppenhafte Dorf versprüht eine unerwartete Energie.
Şirince ist ein altes, ursprünglich griechisches Dorf, das zum Bezirk Izmir gehört, etwa 8 Kilometer von Selçuk entfernt. Die Menschen des Dorfes erzielten Şirince im 19. Jahrhundert an erster Stelle ihr Auskommen im Anbau und Verkauf von Feigen. Zu dieser Zeit war der Name des Dorfes “Kırkınca”, was soviel wie das Vierzigste bedeutet. Einer Legende entsprechend kam der Name dadurch zustande, das sich die Gründung des Dorfes von einer Familie mit vierzig Angehörigen zurück führen läßt.
Der Name wurde von der Griechen wie “Kirkince”, also Vierzig, ausgesprochen, woraus sich später “Çirkince”, also etwas wie hässlich entwickelte. In den ersten Jahren der Türkischen Republik kam der Gouverneur von Izmir, Herr Kazım Dirik, das Dorf besuchen und stellte fest: Was ist denn so hässlich an diesem Dorf? Dieses Dorf ist wunderschön! Dies war Anlass genug auf Befehl des Gouverneurs der Name zu “Şirince” umzuwandeln.
Das Dorf zeigt immer noch die typischen Charakterzüge eines griechischen Dorfes. Die gepflasterten Bürgersteige, die kleinen engen Strassen, die zweigeschossigen Häuser, die Produktion von Weinen an eigenen Rebstöcken, die Produktion von Olivenölen zur Herstellung von Olivenseife, den kleinen Geschäften, die diese Produkte anbieten, den Restaurants in den Strassen …. Şirince ist in seiner Natürlichkeit und Unberührtheit definitiv eine Reise wert.
Verkauf von Olivenprodukten die Haupteinnahmequelle
Neben dem Tourismus ist der Weinanbau, der Olivenanbau und der Verkauf von Olivenprodukten die Haupteinnahmequelle des Dorfes. In den letzten Jahren hat allerdings der Anbau von Früchten wie Pfirsichen, Feigen, Äpfeln und Walnüssen im Dorf Einzug gehalten, die auch zur Herstellung von Fruchtweinen genutzt werden und Şirince in der ganzen Türkei bekannt gemacht haben.
Die historische Architektur des Dorfes wird geschützt. Man vermutet, das sich die Geschichte des Dorfes bis in das fünfte Jahrhundert vor Christus zurück verfolgen läst. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es jedoch kaum. Şirince war ein orthodoxes Dorf worauf noch heute zwei Kirchen hinweisen, von denen Eine nur noch als Ruine zu erkennen ist. Die „St. Johannes Kirche“, die mit Unterstützung des Museums von Selçuk und der Hilfe eines amerikanischen Instituts restauriert wurde, ist heute für Besucher wieder geöffnet. Die zweite Kirche besteht größtenteils aus einer Holzkonstruktion, leider sind Farben und Strukturen kaum noch zu erkennen. Da es keinerlei Beschriftung an der Kirche gibt, ist der Name leider nicht bekannt.
Um das 19. Jahrhundert hatte das Dorf etwa 1.800 Einwohner, heute gibt es noch etwa 200 Häuser. Viele der griechischen Häuser des Dorfes dienen heute als Gasthäuser.
Das Festival „Şirince Herbst, Kultur, Kunst und Freundschaft” findet jedes Jahr im Oktober statt. Während der Festivalzeit wird das Dorf von Einheimischen und Touristen geradezu übervölkert. Im Zentrum des Dorfes finden dann Weinproben, folkloristische Tänze und verschiedene andere Aktivitäten statt.
Sollte Ihr Weg einmal Richtung Şirince führen, können Sie in einem der alten griechischen Häuser übernachten, die jetzt zu Gasthäusern umfunktioniert wurden. Sie können in den Gassen lustwandeln und die kleinen niedlichen Geschäfte mit den Angeboten an Weinen und Souvenirgeschenken besuchen, die exzellenten Weine testen und gesunde Olivenprodukte mit nach Hause nehmen.
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