Der reizvolle Fischerort Foça bei Izmir
- Geschrieben von Portal Editor
Der idyllische Fischerort Foca, nur 70 Kilometer von Izmir entfernt, ist eine beliebte Urlaubsdestination mit schönen und sauberen Sandstränden, gepflegten Restaurants, Unterkünften und einigen weiteren Attraktionen.
Foça verfügt über zwei natürliche Buchten (Büyükdeniz und Küçükdeniz) und rühmt sich wegen seiner vorgelagerten Inseln; eine davon, die "Sireneninsel", wurde in vielen griechischen Mythologien erwähnt.
Das heutige Foça ist vom ausländischen Massentourismus weitestgehend verschont geblieben und stellt statt dessen ein beliebtes Wochenend- und Ferien-Ausflugsziel der Einwohner von Izmir dar. Der Grund hierfür liegt vorrangig darin, dass sich das türkische Militär an einer direkt an den neuen Hafen angrenzenden Bucht stationiert hat und so eine Ausdehnung des Ortes an der Küste weitgehend verhindert wurde.
Die Spezialität in zahlreichen Fischrestaurants - Papalinas
Ein besonderes Highlight ist der Besuch eines der zahlreichen Fischrestaurants am Hafen, wo es u.a. eine Spezialität der Region gibt - gegrillte Papalinas.
Die in der Übersetzung mit päpstlicher Sprotte bezeichnete Fischart kommt in den seichten Gewässern des Mittelmeeres überall vor, ist hier jedoch aufgrund des Zuflusses von reichlich Süßwasser von besonderem Geschmack.
Im Winter liegt der bevorzugte Lebensraum der Sprotte in den seichten Gewässern an der Küste , während sich der Lebensraum im Sommer in Richtung der Flussmündungen und in tiefere Gewässer verändert, manchmal bis zu 150 Meter Tiefe, am häufigsten zwischen 30 und 70 m Tiefe.
Im malerischen Hafen von Foça - Fischrestaurants prägen das Bild
Ein paar Kilometer außerhalb von Foça hat sich bereits in den 1970er Jahren der Club Med angesiedelt; in Foça selbst aber blieb das ursprüngliche Flair erhalten, obwohl auch hier in den letzten beiden Jahrzehnten Ferienhäuser, einige Pensionen und zwei Hotels entstanden sind. Im malerischen Hafen reiht sich ein Fisch - Restaurant an das andere. Hier treffen sich am Wochenende vor allem Einheimische aus Izmir, die dem Trubel der Großstadt entfliehen wollen. Das typische Publikum setzt sich aus der gehobenen türkischen Mittelschicht zusammen: Lehrer, Künstler, Musiker und Ingenieure treffen sich hier.
Wer länger Urlaub macht, zieht Yenifoça ca. 20 km nördlich vor, das landschaftlich nicht so spektakulär liegt, aber ausreichend Hotels und Ferienanlagen für in- und ausländische Touristen bietet.
Die Sireneninsel - von Homer in seiner Odyssee beschrieben
Bekannt ist Foça auch durch die Sirenen-Inseln, die bereits Homer in seiner Odyssee beschrieben hat. Heute sind sie jedoch mehr dadurch bekannt, dass hier einige der letzten Seehunde des Mittelmeeres leben. Vor der Küste Foça's halten sich die seltenen Mönchsrobben auf. Sie machen nichts anderes als die Urlauber, sie liegen entspannt am Strand und genießen ihr Dasein. Um die seltenen Tiere wird (zurecht) viel Aufhebens gemacht; seit 1990 stehen sie unter besonderem Schutz.
Aus diesem Grund darf man die Sirenen-Inseln heute auch nur noch aus der Ferne betrachten. Sie sind unbewohnt und werden von der einheimischen Bevölkerung dazu genutzt, eine kleine Anzahl Ziegen auszusetzen, die sich von der sehr kargen Vegetation und dem Morgentau als Flüssigkeit ernähren können, da die Inseln über keine natürlichen Wasservorräte verfügen.
Doch nicht nur die Küste mit seinen wunderschönen Stränden, dem tiefblauem Wasser des Meeres machten Foça so beliebt, sondern auch die herrliche Landschaft des Hinterlandes. Weite Olivenhaine erstrecken sich ins Landesinnere und geben der Umgebung einen ganz eigenen Flair.
Historische Entwicklung der Stadt Phokaia unter den Ioniern
Phokäa, auch Phokaia war eine antike griechische Stadt in Kleinasien, auf der Halbinsel zwischen dem Golf von Elaia und dem von Smyrna gelegen. Sie war von Ioniern besiedelt, lag aber in Äolien. Die Stadt hatte einen sehr guten Hafen, vor dem die kleine, mit Tempeln und Palästen besetzte Insel (Bakchion) lag. Laut Herodot ist Phokaia die Schöpferin der ersten Langschiffe mit fünfzig Rudern (Pentekontere) und in der Region mit dem besten Klima der Welt angesiedelt, wo sich Hügel an eine weite, gut geschützte Bucht schmiegen.
Phokaia war eine der zwölf Städte des Ionischen Bundes – der griechischen Dodekapolis in Kleinasien – zusammen mit Chios, Klazomenai, Kolophon, Ephesos, Erythrai, Lebedos, Milet, Myus, Priene, Samos und Teos. Diese Städte waren zwar im Bund zusammengeschlossen, unterhielten jedoch nur sehr lose Verbindungen untereinander. Das brachte sie in eine schwache Position, als sie ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. gegen feindliche Mächte antreten mussten (die Lyder, die Kimmerer und vor allem die Perser unter Kyros II. ab 546 v. Chr.)
Überreste des Theaters von Phokaia
Die griechischen Städte Kleinasiens unterhielten rege Handelsbeziehungen mit ihrem Nachbarn, dem reichen und wohlhabenden Königreich Lydien. Als Anfang des 7. Jahrhunderts v. Chr. Invasoren aus dem Norden – die Kimmerer – Lydien und das Gebiet der griechischen Städte verwüsteten, verfolgte der lydische König Gyges eine Politik der Bündnisse und Eroberungen, wobei Lyder und Griechen sich zusammenschlossen, um gegen ihren gemeinsamen Feind zu kämpfen. Gyges starb in der Schlacht, aber seine Nachfolger errichteten, nachdem Frieden eingekehrt war, ihr Königreich wieder und stellten die griechischen Städte unter ihre Verwaltung. Die griechischen Städte regierten sich weiterhin selbst, mussten jedoch Tribut zahlen und im Bedarfsfall ein militärisches Kontingent stellen. Umgekehrt wurden die Lyder von der griechischen Kultur beeinflusst.
Aus Phokaia stammte möglicherweise der Bildhauer Telephanes der laut Plinius (Naturalis historia XXXIV, 68) für die Könige Dareios I. und Xerxes I. gewesen sein soll.
Phokäische Kolonien
Die griechischen Städte Kleinasiens waren wohlhabend und ihr Reichtum wuchs mit dem Ausbau der Beziehungen zu ihren Kolonien, die sie rund um das Mittelmeer gegründet hatten. So wurde Phokaia im 6. Jahrhundert v. Chr. zur Metropole (Mutterstadt) der griechischen Kolonien im westlichen Mittelmeerraum. Die Phokäer gründeten nacheinander Massalia (Marseille) in der Nähe der Rhône-Mündung, dann Auenion (Avignon), Agathe Tyche (Agde), Aigitna (Cannes), Antipolis (Antibes) und Nikaia (Nizza), Allalia (Aléria), einen Handelsposten an der Ostküste Korsikas, und Hyele (Elea) in Süditalien sowie mächtige Kolonien in Spanien, wie Emporion (Empúries) in Katalonien. Das griechische Wort ἐμπόριον (empórion) bezeichnete einen Seehandelsplatz.
Phokäische Kolonien
- Massalia (Marseille)
- Auenion oder auch Aouennion (Avignon)
- Agathe Tyche (Agde)
- Aigitna (Cannes)
- Antipolis (Antibes)
- Nikaia (Nizza).
- Alalia oder Allalia (Aléria)
- Hyele (Elea)
- Emporion (Empúries/Ampurias)
- Tauroeïs (Le Brusc)
- Olbia (Sardinien)
Zerstörung der Stadt
Im Jahr 546 v. Chr. wurde Phokaia von den Persern unter Kyros dem Großen eingenommen. Die reichen Familien der Metropole hatten genügend Zeit, um zu fliehen und in ihren Kolonien Zuflucht zu suchen, und trugen so zu deren Entwicklung bei. Dennoch wurde die Stätte von Phokaia nicht völlig aufgegeben, wie das im 4. Jahrhundert v. Chr. errichtete Theater beweist. Der berühmte Athena-Tempel stürzte nach einem Erdbeben im 2. Jahrhundert n. Chr. ein, wurde aber von den Römern aus Marmor wiederaufgebaut.
Phokäa war bis zum Ende der byzantinischen Zeit in Kleinasien im 14. Jahrhundert besiedelt, existiert aber immer noch. Es heißt heute Foça und wird allgemein Eski Foça (Alt-Foça) genannt, denn es gibt auch ein Yenifoça (Neu-Foça), das rund 20 km entfernt liegt.
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