Die antike Stadt Syedra am Weg Richtung Gazipasa

Die antike Stadt Syedra - Alanya

Syedra war eine antike Stadt im rauhen Kilikien (Kilikia Tracheia) an der Südküste Kleinasiens, 18 km südöstlich von Alanya, 24 km nordwestlich von Selinus, dem heutigen Gazipaşa, in der Türkei.

Ein kleines Straßenschild an der Hauptverkehrsstraße, die hinter Alanya immer entlang der Küstenlinie führt, weist auf das antike Syedra hin. Von Alanya kommend, biegt man in die enge Landstraße ein, die etwa 3 Kilometer bergan führt. Über einen Schulhof geht es noch ein Stückchen weiter den Berg hinauf, bis man die Parkplätze unterhalb der alten Stadtmauer erreicht hat. In der Regel ist der Eintritt in die antike Stadt frei, auch die Parkplätze stehen frei zur Verfügung, was aber auch bedeutet, das es kein Sicherheitspersonal gibt.

Die Ruinen der Stadt liegen auf einer 240 Meter hohen Bergkuppe oberhalb der Küste. Erste Ausgrabungen bestätigen eine Besiedlung des Gebietes vom 7.Jh.v.Chr. bis zum 13.Jh.n.Chr. Die Architektur der antiken Stadt besteht überwiegend aus Bruchsteinmauerwerk, das ehemals wohl mit Kalkputz bedeckt war. Auf den Felsterrassen sind die Bauten an teilweise engen hangparallelen Treppengassen gestaffelt. Die gesamte Stadtanlage ist bis auf wenige stark zu gewachsene Stellen gut zu begehen, allerdings gibt es einige ungesicherte Zisternen und Stellen mit losem Geröll, festes Schuhwerk sollte also selbstverständlich sein.

Etwa in der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. wird Syedra erstmals in Aufzeichnungen literarisch erwähnt und dem "rauen" Kilikien zugerechnet. Nach einer Phase unklarer Herrschaftsverhältnisse, spätestens aber seit der Zeit des Kaisers Tiberius, gehört Syedra zur Provinz Pamphylia. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus und wurde im Jahr 194 nach Christus vom römischen Kaiser Septimius Severus (146-211 n. Chr.) für den tapferen Widerstand gegen die anhaltenden Angriffe von Seeräubern und Piraten ausdrücklich in Aufzeichnungen gelobt. Ein solches Dankschreiben des römischen Kaisers wurde in Stein gemeißelt und ist heute im Museum in Alanya zu sehen.

Im Zentrum findet sich eine Kolonnadenstrasse, die Reste der ehemaligen Säulenanlage mit Granit- und Marmorsäulen aufweist. Zu den öffentlichen Bauten zählt eine Profan-Basilika und eine Thermenanlage, ferner eine natürliche Felshöhle, die als Quellhaus genutzt wurde. Daraus gespeist wurden mehrere große Zisternen. Die Versorgung der Menschen mit Frischwasser in einer Stadtanlage war immer eine wichtige Voraussetzung der Besiedlung. Hier in Syedra sind allerdings keine Aquädukte zu finden, was auf eine geologische Besonderheit des Geländes zurück zu führen ist: Wasser undurchlässige Schichten aus den Taurusbergen im Hintergrund führen unter Druck stehendes Grundwasser mit sich, das im Quellhaus zu Tage tritt. Von hier wird das Wasser in die Zisternen geleitet, die bis zu 5.000 Menschen mit Frischwasser versorgen konnten.

Zu sehen sind auch Reste von spätantiken Befestigungsmauern. Bisher ist nur eine frühbyzantinische Kirche nachgewiesen, mit einer mittelbyzantinischen Kleinkirche als Nachnutzung. Südwestlich der Stadt befindet sich die kaiserzeitliche Nekropole.

Beachten Sie während Ihres Besuchs auch besonders die herrliche Aussicht von den antiken Ruinen aus über das offene Meer und die riesigen Bananenplantagen. Sie werden auch den kleinen natürlichen Hafen erkennen, der direkt vor Syedra am Meer liegt und so ist der antike Handelsbetrieb der vergangenen Zeit gut vorstellbar. Heute noch kommen die Ausflugsschiffe von Alanya bis hierher, um die Gäste zum Schwimmen zwischen den vor gelagerten Felseninseln zu bringen.

Koordinaten: 36° 26′ N, 32° 9′ O

Nachdem nun ein neuer Bohlenweg hinein in die antike Stadt führt, haben wir einen erneuten Besuch gemeinsam mit Sven und Martina unternommen. Hier die aktuellen Bilder:

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