Iotape - Ruinenstadt an herrlicher Badebucht

Iotape/Alanya - Ruinenstadt an herlicher Bucht

Iotape (heute Aydap İskelesi ist eine der am leichtesten zugänglichen antiken Städte in der Umgebung von Alanya im antiken Rauen Kilikien (Kilikia Tracheia, heute Aydap İskelesi). Sie liegt 33 km von der Stadt entfernt, fast quer zur Küstenstraße von Alanya nach Gazipasa.

Gegründet wurde sie, ebenso wie das in der Nähe liegende Antiochia am Kragos, von Antiochos IV. von Kommagene (38-72 n. Chr.) und nach seiner Tochter benannt, nachdem Claudius ihm 41 n. Chr. die Kontrolle über das Raue Kilikien anvertraut hatte.

Die Straße schneidet die alte Stadt in zwei Teile, deshalb sieht man die Ruinen direkt von der Straße aus vor sich. Die Lage der Stadt ist typisch für diese Region. Ein steiler Abhang fällt zum Meer hin, wo er zwei Buchten formt. Trotz des sich nach Osten und Westen hin erstreckenden fruchtbaren Landes ist der Boden in diesem Teil felsig. Nichts destotrotz ist es durch die Terrassierung möglich, auf einer recht großen Strecke Bananen anzubauen. 

Es ist bekannt, dass die Stadt während der mit Kaiser Trajan (98-117 n.Chr.) beginnenden und bis zur Herrschaft des Valerian 253-260 n.Chr.) dauernden Epoche ihre eigenen Münzen prägte. Auf der einen Seite dieser Münzen ist eine Büste des Kaisers, auf der anderen sind die Götter Apollo uns Perseus sowie die Göttin Tyche abgebildet. Die ziemlich hohe Felsnase, die sich zum Meer hin erstreckt, war die Akropolis der alten Stadt. Die zum Zwecke der Verteidigung hochgezogenen Stadtwälle geben diesem Teil das Aussehen einer Festung, aber die Gebäude, die sie einst umschlossen sind in einem derart schlechten Zustand, dass es unmöglich ist, ihre Fundamente ausfindig zu machen.

Im Tal der Akropolis

In dem Tal, das die Akropolis mit dem Land verband, befindet sich eine alte, von Säulen gesäumte Straße. An einigen Stellen sind noch Sockel für Statuen zu sehen, die zeigen, dass die Straße einst mit Statuen geschmückt war. Untersuchungen der Inschriften liefern Informationen über erfolgreiche Athleten von Iotape und über mildtätige Bürger. Die religiösen Bauten lagen wahrscheinlich im Osten der Akropolis, rund um die Bucht verteilt. Das erste Gebäude, das hier unser Auge auf sich zieht, ist die Basilika. Ihre Südfassade blickt auf die Straße. Die Basilika ist ein rechteckiger Bau mit drei Schiffen. Ziegelstein, unbehauene Steine und Mörtel wurden für den Bau verwendet. Eine weitere kleine Kirche mit einem einzigen Schiff befindet sich im Nordwesten der Basilika. Diese Kirche hat zwei Eingänge. In einer der Nischen befindet sich ein Fresko mit einer Darstellung des Aios Georgios Stratelates. Leider ist das Fresko stark beschädigt.

Neben diesen religiösen Bauten finden wir ein Gebäude, das vermutlich als öffentliches Bad diente. Das Abwassersystem des Badehauses kann man heute noch sehen. Forschungen haben ergeben, dass die Abwasser durch einen Hauptkanal sowie durch daran angeschlossene Seitenkanäle ins Meer geleitet wurde. Trinkwasser wurde durch eine Wasserleitung gewonnen sowie aus vier Zisternen geschöpft. Im Süden der Straße nach Gazipasa kann man die Überreste eines Tempels sehen. Der Tempel ist auf einer 8x12,5 m großen Plattform erbaut. Nach der Inschrift an der Südmauer wurde er zwischen 111 und 114 n.Chr. von M. Pompeius errichtet. Die Nekropolis von Iotape liegt auf den Hügeln im Norden und im Osten. Viele Gräber sind zerstört worden, als das Land für Bananenplantagen terrassiert wurde. Einige Gräber sind aber immer noch zu erkennen. Neben den Hereon-Gräbern handelt es sich dabei um Gräber mit gewölbten Grabkammern. Mit ihren Naturschönheiten bietet sich die Stadt für einen Tagesausflug an.

Eine Bucht zuvor befindet sich ein kleiner, aber wunderschöner Badestrand mit leicht kiesigem Strandbereich und kleiner Restauration.

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