Kervan Yolu - Wandern auf der Karawanenstraße
- Geschrieben von Portal Editor
Wieder einmal war es soweit - Ömer hatte zur Erwanderung eines Teilstücks der seldschukischen Karawanenstraße über das Taurusgebirge eingeladen.
Trotz seiner langjährigen Erfahrungen, die er während der unterschiedlichsten Routenführungen durch den Taurus zwischen Manavgat und Akseki gewonnen hatte, war das geplante Teilstück auch für ihn eine Erstbegehung. So hatten wir uns für den Vormittag verabredet, um zunächst mit dem Auto bis Sinanhoca auf die Alm oberhalb des Oymapinar Stausees zu fahren. Von hier aus sollte es durch einen ausgewaschenen Canyon, der ansonsten nur von den Wanderhirten zum Erreichen der Hochalmen genutzt wurde, in Richtung der Ortschaft Melas Vadisi gehen.
Seldschukische Sultane sorgten dafür, das diese Karawanenrouten instand waren
Wie wir schon mehrfach berichtet haben, gibt es quer durch Anatolien ein eng verknüpftes Netz von Straßen und Wegen, die teilweise auf die Römer als befestigte Fernstraßen und Handelsrouten zurück zu führen sind. Später, etwa mit Beginn des 11. Jahrhunderts, wurde dieses Netz von Fernstraßen durch die Rumseldschuken engmaschiger und erlebte in der Anbindung an die Seidenstraße einen glanzvollen Aufstieg in ihrer Bedeutung für den Handel.
Wir hatten über einige Teilstücke dieser Karawanenwege bereits berichtet, die als gepflasterte Routen noch heute existieren und relativ einfach zu erwandern sind. Schwer beladene Kamelkarawanen benötigten etwa 2 Meter breite, nicht zu steile Wege, die auch nicht zu enge Kurven enthalten sollten. Die seldschukischen Sultane sorgten dafür, das diese Karawanenrouten immer instand waren, das notwendige Befestigungen und Brücken angelegt waren, so das der Handel florieren konnte.
Bis zum Zielort sollen es etwa 16 Kilometer sein
Dies ist auch auf den Druck der seiner Zeit überwiegend italienischen Handelshäuser von Venedig zurück zu führen, die sichere Handelsrouten für ihre Waren einforderten.
Zur Versorgung der Karawanen wurden nach jeweils etwa 40 Kilometern entsprechende Karawansereien angelegt, die als Unterkunft und Schutz der Karawanen gleichzeitig dienten.
Noch heute sind etliche dieser Karawansereien, die sich entlang der geschichtsträchtigen Handelsrouten in dichter Folge aufreihten, gut erhalten und an vielen Orten auch zur Besichtigung frei gegeben.
Ömer erzählt gern von seinem Vater, der bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein selbst den Handel zwischen Manavgat und Akseki betrieb und für die Bewältigung der Route von ca. 75 Kilometern 7 Tage benötigte.
Nach interessanter Anfahrt erreichen wir Sinanhoca, finden auch erste Hinweisschilder auf die Kervan Yolu, können aber den Einstieg in die Route über den Berg nicht finden. Auch die befragten Bewohner wissen nicht wirklich von diesem Teilstück der Karawanenstraße.
So erkunden wir selbst, gehen einigen Hinweisen nach und finden dann auch tatsächlich den markierten Einstieg in die Passage, die über das Gebirge führt. Zunächst über relativ einfach zu erwandernde Feldwege, wird der Weg schnell enger und steiler, bis es tatsächlich nur noch ein Ziegenpfad ist. Höher und höher geht es hinauf.
Loses Steinmaterial auf dem Ziegenpfad sorgt für wirklich körperlich anstrengendes Wandern, was verständlicherweise viel Zeit in Anspruch nimmt, da Pausen absolut notwendig werden. Bis zum Zielort sollen es etwa 16 Kilometer sein.
Wandern auf dem Geröll und Schotter
Natürlich sind auch immer wieder Pausen zum Betrachten der wirklich einmaligen Landschaft und natürlich auch zum Fotografieren des Panoramas notwendig. Wir bemerken nach etwa 800 Metern erstiegener Höhe und etwa der Hälfte des Wegs über waldige Passagen und fast gartenartigen Plateaus, das die Zeit doch sehr weit vorangeschritten ist und beschließen nach einiger Diskussion die Rückkehr zum Ausgangspunkt, da uns der verbleibende Restweg bis wieder hinab nach Melas Vadisi noch unbekannt ist, wir aber auch keine Ausrüstung für eine Nachtwanderung dabei haben und wir auch noch bis zum Standort des Fahrzeugs nach Sinanhoca zurück kehren müssen.
Zugegebener Maßen sind wir für diese Strecke auch zu spät gestartet, denn trotz der nur 16 Kilometer langen Route kostet das Wandern auf dem Geröll und Schotter immer steil bergan soviel Zeit und Kraft, das Pausen einfach notwendig sind, halt eine typische Ganztagsetappe, die früh am Morgen beginnen sollte.
Diese Erkenntnis war es schließlich, die uns zum Fahrzeug zurück kehren ließ. Einmal den Einstieg gefunden, war die gesamte Wegstrecke gut markiert, so das die Orientierung sicher und einfach möglich war. Klar aber auch, das diese Route nur etwas für routinierte und ausdauernde Wanderer ist. Wir werden es später noch einmal probieren.
Sollten Sie sich für eine der beschriebenen Wanderungen interessieren, hier der Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Übrigens: Falls Ihr Interesse an weiteren Wanderwegen in der Türkei gewachsen ist, empfehlen wir die Wanderführer von Kate Clow. Bitte folgen Sie dem Link!
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