Aufstieg zur Burg Petrela - Kaffeepause im Burghof
- Geschrieben von Portal Editor
Nach der wirklich interessanten Höhlenerkundung in einem Seitental an der Straße von Tirana nach Elbasan wollten wir auch endlich einmal die sich in Petrela befindliche Burg auf der Hügelkuppe südlich des Flusses Erzen, rund 500 Meter über NN besuchen.
Petrela (albanisch auch Petrelë) ist eigentlich ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf nur wenige Fahrminuten südlich des Camperstopps Hotel Baron in Tirana. Die alte Landstraße von Tirana nach Elbasan verbindet den Ort über die entlang des Flusses verlaufenden Hauptstraße SH3. Vom großen Kreisverkehr der neuen Stadtautobahn sind es nur wenige Kilometer bis Petrela, wo wir unser Fahrzeug im Ortszentrum parkten.
Petrela geht auf Kaiser Justinian zurück
Bekannt ist Petrela insbesondere wegen seiner Burg, die im 14. Jahrhundert Teil des Verteidigungssystems des albanischen Fürsten und Nationalhelden Skanderbeg im Kampf um Freiheit gegen die Osmanen war. Die Burg liegt auf einem spitzen Berg westlich des Dorfes, das gesamte Erzen-Tal überblickend. Von hier aus wurden die Verkehrswege über den Krraba-Pass kontrolliert.
Die ersten Befestigungen stammen wahrscheinlich aus dem 3. Jahrhundert aus römischer Zeit, so finden sich heute noch Spuren ihrer Befestigungen vor Ort. Die kleine Festung geht auf Kaiser Justinian zurück, der den Felsen befestigen ließ, um Dyrrhachium, das heutige Durres, von dieser Seite zu schützen.
Das älteste, noch existierende Gebäude ist der Turm, dessen untere Teile bis in das 5. Jahrhundert zurück geht.
Im 9. Jahrhundert wurde die Anlage ausgebaut und diente den zahlreichen lokalen Herrschern Mittelalbaniens als Stützpunkt. Später kam noch eine äußere Umfassungsmauer hinzu, die die eher kleine, aber wehrhafte Burg auf der Spitze absicherte.
Der Legende entsprechend soll der albanische Fürst Skanderbeg seiner Schwester die Burg als Geschenk vermacht haben, da sie ihn im Kampf gegen die Osmanen immer tatkräftig unterstützt hat. Im Mittelalter gehörte Petrela zu einer Kette von Burgen, die Skanderbeg weiter ausbaute, um die Festung Kruja zu sichern.
An klaren Tagen kann man von Petrela bis zur Burg von Kruja schauen.
Touristen dagegen sind nach wie vor rar
In dem Turm der Burg wurde um das Jahr 2000 ein Restaurant eingerichtet, das sich zum Erhalt der Burgfeste verpflichten musste. Da die Kosten zum Erhalt stetig anstiegen, einigte man sich darauf, das auch der Burghof zur Nutzung als Restaurant mitgenutzt werden durfte. Durch die Aufbauten wurde die historische Bausubstanz allerdings stark verändert.
Restaurant und Burg bringen heute täglich Besucher aus Tirana ins Dorf, Touristen dagegen sind nach wie vor rar.
Eine weitere Festung namens Persqop auf einem Berg östlich des Dorfes stammt aus der illyrischen Epoche (3. und 2. Jahrhundert vor Christus). Erhalten ist allerdings nur noch ein 30 Meter langes und sechs Meter hohes Fragment der Steinmauer. In der Burg wurde auch ein Grab entdeckt.
Der Name Petrela ist vermutlich eine Mischung aus dem altgriechischen petra und dem lateinischen alba und in der Bedeutung Weißer Stein.
Wir genossen die Aussicht in das Tal des Erzen Flusses, die Blütenpracht im Burghof und natürlich auch unseren wohl verdienten Nachmittagskaffee nach der doch Kräfte zehrenden Wanderung zur Höhle, wozu noch ein weiterer Bericht folgen wird. Bleiben Sie interessiert.
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https://www.alaturka.info/de/wandern/3810-wanderung-zur-pellumbas-hoehle-auch-phella-e-zi-genannt/de/albanien/tirana/3806-aufstieg-zur-burg-petrela-kaffeepause-im-burghof#sigProId9ba4ddd41e