Wanderung zum Berger Denkmal bei Witten
- Geschrieben von Portal Editor
Schon einige Male waren wir im Naherholungsgebiet Hohenstein in den Ausläufern des Ardeygebirges unterwegs gewesen. Dieses Mal sollte es zum Berger-Denkmal, einem Aussichtsturm bei Witten gehen.
Der 21 m hohe Turm befindet sich nördlich der Ruhr und gehört zum zwei Kilometer südöstlich der Wittener Innenstadt gelegenen Naherholungsgebiet Hohenstein und zur Route der Industriekultur mit der Themenroute 12: Geschichte und Gegenwart der Ruhr.
Berger Denkmal – Aussichtsturm mit Blick ins Ruhrtal
Die Turngemeinde Witten von 1848 ließ das Denkmal zu Ehren ihres Mitbegründers Louis Constanz Berger (1829–1891), eines Wittener Industriellen und Parlamentariers des Deutschen Reichstages erbauen. Dem Bau des Turms gingen eine Ausschreibung und ein Wettbewerb verschiedener Baumeister und Architekten mit ihren Entwürfen voraus. Im Jahr 1901 wurde dann mit den Fundamentierungsarbeiten begonnen. Von 1902 bis 1904 wurde der Turm aus Ruhrsandstein errichtet. Das Reliefbild Bergers und die Inschrifttafel mit der Widmungsinschrift wurde in Kupfertreibarbeit ausgeführt und am 28. August 1904, dem Geburtstag Bergers, feierlich eingeweiht.
Die Inschrifttafel, die sich an der Vorderseite des Turmes über dem Eingang befindet, trägt die Widmung:
Louis Berger Witten,
dem treuen Freund des Volkes
und mutigen Verfechter seiner Rechte
dem Anwalt der Bedrängten und allezeit hülfsbereiten Mann
Klaus Lohmann, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Witten, führte während seiner Laudatio zur 101-Jahr-Feier des Denkmals 2005 aus:
„Dieses Denkmal ist heute ein weit über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Wahrzeichen Wittens.“
Wegen seiner Verdienste um die Förderung der Eisenbahnverkehrsverhältnisse, insbesondere seinen Einsatz für den Bau der 1885 eingeweihten Eisenbahnverbindung Wengerohr-Wittlich, wurde Berger 1884 zum ersten Ehrenbürger der Stadt Wittlich ernannt. Im Jahr 2000 wurde der Maare-Mosel-Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse in Wittlich „Louis-Berger-Weg“ benannt.
Maare-Mosel-Radweg jetzt Louis-Berger-Radweg
Der Maare-Mosel-Radweg ist ein Radwanderweg, der Daun in der Vulkaneifel über die ehemaligen Bahnnebenstrecken Daun–Wengerohr und Wengerohr–Bernkastel-Kues mit dem Moseltal verbindet. Auf der alten Bahntrasse geht es mit höchstens 3 % Steigung über Viadukte, Brücken, durch Tunnel und die Eifelwälder hinunter ins Moseltal. Der vom Vulkanismus und den Maaren geprägte Teil der Eifel wird abgelöst von der Kulturlandschaft des Weinbaus an der Mosel, die bei der Ortschaft Lieser erreicht wird. Auf der restlichen Strecke bis Bernkastel-Kues folgt die Route dem Mosel-Radweg.
Teilweise folgt die Streckenführung dem Lauf der Mosel-Nebenflüsse Alf und Lieser. Die durchgehend asphaltierte Strecke ist für Freizeitradler und Familien mit Kindern geeignet. Die langen Gefällestrecken verlangen von Inlineskatern eine gewisse Übung. Auch in umgekehrter Richtung beträgt die maximale Steigung 3 %. Die Strecke Daun–Moseltal ist in beide Richtungen einheitlich mit dem Radweg-Logo gekennzeichnet. Zwischen Daun und Gillenfeld ist ein fast ebener, ca. 11 km langer Kinderradweg entstanden. Noch mehr über Land und Leute ist auf den Raderlebnisschleifen, die von der Hauptroute abzweigen, zu erfahren. Zusammen mit der Mineralquellen-Route verbindet der Maare-Mosel-Radweg die Flüsse Ahr und Mosel über eine Radroute mit nur moderaten Steigungen.
Wasserkraftwerk Hohenstein – Blick vom Berger Denkmal
Doch nun zurück zum Berger Denkmal, dessen Turm ist in einem guten Zustand und dessen Eintritt kostenlos ist. Eine Wendeltreppe führt zu einem Aussichtsraum im oberen Teil des Turmes, der einen herrlichen Ausblick auf das Ruhrtal und das Wasserkraftwerk Hohenstein erlaubt.
Das Wasserkraftwerk Hohenstein ist eines von zwei Laufwasserkraftwerken in Witten an der Ruhr. Bauherr des von 1922 bis 1925 auf einer Ruhrinsel errichteten Kraftwerks war die etwas weiter flussabwärts ansässige Schaufelfabrik Bredt. Die Architektur der Kraftwerksbauten in expressionistischen Formen wurde von dem Essener Architekten Edmund Körner entworfen. 1928 erwarb die VEW, heute RWE, die Anlage. Die drei im Original erhaltenen Francis-Turbinen des Kraftwerkes leisteten insgesamt 1,75 Megawatt. Sie wurden 1996 nach einem Schaden durch einen modernen Generator ersetzt.
Seit 1986 ist das Elektrizitätswerk als Baudenkmal in der Liste der Baudenkmäler der Stadt Witten verzeichnet. Es ist auch ein Standort der Route Industriekultur, kann jedoch nicht regulär besichtigt werden. Das Kraftwerk liegt unterhalb des namensgebenden Bergrückens Hohenstein.
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