Wanderung Bad Grund – Albertturm und WeltWald
- Geschrieben von Portal Editor
Ein nächstes Harzer Wanderziel war mit dem so genannten WeltWald schnell gefunden, dazu auch weitere Ziele im Umkreis von Bad Grund, so hatten wir auch den Albertturm, den Hübichenstein und den Steinbruch des Kalksteinabbaugebiets mit im Blick.
Zum Hübichenstein sowie auch zum WeltWald haben wir ja schon berichtet, so soll es jetzt hauptsächlich um unsere Wanderung mit dem Ziel der beiden Wanderstempel 129 und 130 gehen. Sie sehen, auch uns motiviert das Sammeln der Stempel zur Harzer Wandernadel. Zunächst also zum Albertturm, der oberhalb der Iberger Tropfsteinhöhle liegt.
Albertturm: Option vertrauensvoller Eigenversorgung
Ausgangs- und Endpunkt unserer heutigen Wanderung ist der große Parkplatz an der Iberger Tropfsteinhöhle, den wir in Richtung „Schweinebraten“ auf dem stetig recht steil ansteigendem Kutschweg verlassen. Auch ein Waldweg führt hinauf in Richtung Schweinebraten, der allerdings aufgrund der Nässe momentan schlecht zu begehen ist.
Der so genannte „Schweinebraten“ ist eine bedeutende Wegekreuzung am Osthang des Ibergs im Wald nördlich von Bad Grund. Von hier aus verlaufen sternförmig Wege in alle Richtungen, so auch der Harzer Försterstieg. Ein derartiger Schnittpunkt vieler Wanderwege eignet sich natürlich auch gut als Rastplatz, vielleicht kommt der Name daher?
Während einer solchen kleinen Pause kann man bei Bedarf in Ruhe den weiteren Verlauf der Wanderroute überdenken. Unser Ziel heute ist allerdings der Albertturm, also weiter.
Der rund 34 Meter hohe Albertturm steht auf einem Bergsporn des Ibergs in etwa 555 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und ist gleichzeitig auch Stempelstelle der Harzer Wandernadel Nummer 130. Er stellt somit ein beliebtes Wanderziel dar und bietet gleichzeitig einen schönen Ausblick auf die umgebenden Harzberge und das nahe westliche Vorland dieses Gebirges. Ein erster Aussichtsturm wurde an diesem Standort bereits im Jahre 1886 auf Initiative verschiedener Vereine aus Bad Grund errichtet. Diese ca. 20 Meter hohe Holzkonstruktion war allerdings den rauhen Witterungsbedingungen des Harzes nicht gewachsen und musste wegen erheblicher Schäden nach relativ kurzer Nutzungszeit wieder abgerissen werden. Im August des Jahres 1907 begann die Errichtung eines neuen Aussichtsturmes an der Stelle des Vorgängerbauwerks. Dieses nun 25 Meter hohe steinerne Bauwerk konnte im Mai 1908 eingeweiht werden. Zu Ehren des Gründungsmitglieds des Harzklubs Albert Schneider erhielt der neue Turm den Namen "Albertturm".
Der umgebende Buchenwald war im Laufe der Jahrzehnte sehr hochgewachsen und vom Albertturm war keine gute Aussicht mehr möglich. Daher erhöhte man im Jahre 1963 den Turm um beinahe 10 Meter auf seine heutige Höhe. Seither hat man wieder einen guten Blick auf große Teile des westlichen Harzes sowie das westliche Harzvorland. Als Eintritt wird um 50 Cent gebeten.
Neben dem Albertturm befindet sich eine leider wohl dauerhaft geschlossene Waldgaststätte mit Café. Allerdings gibt es hier die Möglichkeit der Selbstbedienung mit Getränken und kleinen Snacks, die ein jeder Gast erwerben kann. Der entsprechende Geldbetrag ist vertrauensvoll und ohne Kontrolle in ein Gefäß zu entrichten. Schön zu sehen, dass es so etwas in unserer heutigen Zeit noch gibt – Vertrauen einerseits und Ehrlichkeit andererseits!
Nahe des Albertturms auf dem Weg zum Hübichenstein stoßen wir zunächst auf riesige Bärlauchfelder, die unser Interesse wecken, dann auf die so genannten "Gletschertöpfe" - mehrere dieser eindrucksvollen Gesteinsvertiefungen können aus sicherer Position hinter den Absperrungen betrachtet werden, doch weiter geht´s, jetzt zum Ausblick auf den riesigen Steinbruch für den Kalksteinabbau, dessen Gehämmer auch heute schon noch weit entfernt zu hören ist. Eindrucksvoll und doch auch erschreckend zugleich wie solch ein riesige Loch in den Felsen entstehen konnte. Unermesslich ist die Gier des Menschen – und Raubbau an der Natur noch dazu. Wie es hier wohl weitere hundert Jahre später aussehen?
Hübichenstein und die Suche nach der Stempelstelle 129
Wir nutzen den Baudensteigrundweg zum Abstieg in Richtung Hübichenstein, den wir ja in unserem Artikel „Begegnung mit dem Hübichenstein bei Bad Grund “ ja schon beschrieben haben. Etwas weiter den Weg hinauf sollte sich entsprechend der uns vorliegenden Koordinaten die Stempelstelle 129 befinden. Unsere Suche an dieser Stelle – leider vergebens. Eine erste Begegnung beschreibt den möglichen neuen Standort so ungenau, dass auch diese Suche vergebens ist und wir kurze Zeit später wieder am wohl vorherigen Standort der Stempelstelle zurück sind.
Dieses Mal treffen wir auf eine Gruppe von Wanderern, die uns einige Detailpunkte zum Auffinden der Stempelstelle nennen können, aber auch so kommen wir zwar zu einer Verlängerung unserer heutigen Wanderung, aber noch nicht zur Stempelstelle. Dabei, wie wir später feststellen, wäre es ganz einfach gewesen und bis auf etwa 100 Meter waren wir schon dran. Als Hinweis und Tipp: Die Stempelstelle befindet sich im WeltWald an der Schutzhütte und mittlerweile haben wir den Google-Standort mit den entsprechenden Koordinaten angepasst.
Durch das Märchental zum Eisensteinstollen
Zurück zum Ausgangsort geht es unterhalb der Landstraße auf einem Wanderweg zur Iberger Tropfsteinhöhle, dann über einen Hof hinunter in das Märchental, wo wir fast am Ende unserer Wanderung noch auf den leider bereits wieder geschlossene Eisensteinstollen treffen.
Der Name Eisensteinstollen geht darauf zurück, dass die Höhle im vergangenen Jahrhundert zur Gewinnung von Eisenerz "aufgefahren" wurde. Bereits damals hieß es, dass es für ein "angegriffenes" Atemwegssystem gut sei, im Stollen zu verweilen. Ganz besondere, naturgebundene Gegebenheiten physikalischer Beschaffenheit sorgen dafür, dass jegliche Verunreinigung der Höhlenatmosphäre mit Pollen, Ruß und anderen Staubpartikeln von außen verhindert wird. Die durch das Höhlenlabyrinth fein gefilterten Luftströme werden von Tropfwasser im Berginnern bis zu fast 100% mit Feuchte gesättigt.
Der hohe Wassergehalt trägt zur konstanten Reinhaltung der Höhlenluft dadurch bei, dass eventuell von außen eingeschleppte Partikel durch Kondensation gleich absorbiert und abtransportiert werden. Zudem gewährleistet die Feuchte die ständige Bildung therapiewirksamer Naturaerosole (winzige Nebeltröpfchen), die wohltuend krampflösend wirken.
Zu den Besonderheiten des Eisensteinstollens zählt auch die fast gleichbleibende Temperatur. Im Sommer wie im Winter schwankt die Quecksilbersäule des Thermometers nur zwischen +7 und +9 Grad C. Dadurch werden die Kondensationsprozesse ggf. höher temperierter Partikel beschleunigt.
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