Mit Camper oder Wohnwagen nach Nordzypern?
- Geschrieben von Portal Editor
Im Rahmen unseres Projekts "Verständigungs- und Kulturreise entlang Römischer Straßen" hatten wir auf Einladung der Gemeinde Korucam / Kormacit die Möglichkeit auch einige Tage auf Nordzypern (türkisch-zypriotisch) zu verbringen.
Da wir gern die Gelegenheit auch zur Erkundung der Anfahrt für Camper als weiteren Zielort und eventuellen Standort zum Überwintern nutzen wollten, beschlossen wir die Anreise von Alanya aus mit der Fähre Tasucu - Girne und zurück zu "erfahren". Eine erste Reise mit der Schnellfähre von Alanya nach Nordzypern hatte schon vor einigen Jahren dazu geführt, einige erste Artikel zu publizieren, die wir in den folgenden Tagen hinsichtlich möglicher Wanderungen und Besuchspunkte erweitern werden. Seien Sie also gespannt.
Um es vorweg zu nehmen, die Anreise ist unproblematischer als zunächst erwartet, die Formalitäten erinnern zunächst etwas an die Grenzübergänge zur früheren DDR, lassen sich aber dank vielzahliger Mitarbeiter und Helfer vor Ort leicht erledigen. Da es mittlerweile drei Ãœbergänge, auch für Fahrzeuge, in den Süden (griechisch-zypriotisch) der Insel gibt, sind auch Ausflugsfahrten dorthin möglich, ja, es bietet sich gar die Möglichkeit vom Süden Zyperns aus mit der Fähre nach Piräus überzusetzen, so das eine Rundreise von Griechenland über die Türkei und Zypern möglich wird. Aber dazu später mehr.Â
Aber nun zunächst zur Anreise von Alanya aus, die wir auf der Küstenstraße D400 bis zum Fährhafen von Tasucu zurücklegten. Teilweise imposante Ausblicke auf das Meer und die Küstenlinie sind so Atem raubend, das man förmlich zu Zwischenstopps der eigentlich nur 240 Kilometer Strecke "gezwungen" wird. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Serpentinen und engen Passagen auf der Route, die mit der nötigen Ruhe absolviert, allerdings die Fahrt zum Genuss werden lassen. Sollten Sie die Anreise per Camper machen, empfehlen wir eine Zwischenübernachtung bei Anamur, auch um die Burg "Mamure Kalesi" und das Ruinenfeld des antiken "Anamurium" zu besuchen.
In Tasucu angekommen, holten wir zunächst das per Internet gebuchte Fährticket vom dortigen Fährbüro ab. Zwei Fahrzeugfähren bedienen ganzjährlich die Route Tasucu - Girne, verständlicherweise nicht bei Sturm. Der Fährpreis ist natürlich von der Fahrzeuggröße abhängig, in unserem Fall betrug er für die Hinfahrt 185,- TL, für die Rückfahrt 165,- TL, worauf noch zusätzliche Gebühren von 2 x 45,- TL und 15,- TL bzw. 25,- TL als Personengebühr hinzu gerechnet werden müssen. Da auch die europäischen Fahrzeugversicherungen nicht für Nordzypern gelten, selbst die grüne Versicherungskarte reicht nicht aus, muss für Nordzypern eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden, die in unserem Fall 65,- TL für vier Wochen beträgt. Zusammengerechnet betrugen die Fährkosten 545,- TL für Hin- und Rückfahrt, was etwa 170,- € entspricht (Stand April 2016).
Bei der Ankunft im Hafen wird nach der Passage des Zollhoftores zunächst das Fahrzeug geparkt, dann folgen die kurzen Wege zu den drei notwendigen Schaltern, beginnend mit der Polizei zwecks Ausweiskontrolle des Passes oder des Personalausweises. Vergleichbar der Einreise in die Türkei (max. Aufenthaltsdauer sind 90 Tage), wo das Fahrzeug in den Reisepass eingetragen wird, muss nun umgekehrt die Ausreise eingetragen werden. Dann werden die Abfertigungsgebühren am nächsten Schalter direkt am Zolltor gezahlt, das Fährticket dient neben der Quittung als Stempelunterlage. Gegenüber liegt der Schalter der Zollbehörde, die jetzt die Fahrzeugformalitäten erledigen. Dazu werden der Reisepass und die Fahrzeugpapiere benötigt, sollte das Fahrzeug nicht auf Ihren Namen eingetragen sein, beispielsweise bei Firmenfahrzeugen, benötigt man eine notarielle Erlaubnisbestätigung zur Nutzung des Fahrzeugs. Dank moderner Computertechnik ist auch der Vorgang schnell erledigt. Danach erfolgt die Kontrolle des Fahrzeugs durch einen Beamten des Zolls, dann die Weiterfahrt zur Fähre. Wir hatten den Eindruck eines wohl geplanten Beladens, trotz der teilweise entstehenden Hektik, die aber mehr auf die Ungeduld der Reisenden zurück zu führen ist.
Die Fährüberfahrt selbst war dann, zumindest während unserer Tour, eher mit der Fährfahrt auf einem See vergleichbar. Kaum Wellen, kaum Bewegung. Übernachtung im Camper ist empfehlenswerter als auf den kleinen, harten Sitzen im Schiff. Bedingt stehen auch Schlafkabinen im Schiff zur Verfügung, müssen allerdings vorgebucht werden.
Bei der Ankunft am Morgen in Girne gilt dann der folgende Weg: Zunächst zur Passkontrolle, sprich Einreise, dann die Zahlung der Versicherung für das Fahrzeug, wo gleichzeitig ein Einreisepapier als Dokument für das Fahrzeug ausgestellt wird, dann der Gang zum Schalter des Zollbüros, wo die Papiere geprüft werden und die Einreise im Pass bestätigt und eingetragen wird. Verfügen Sie über Ruhe und Gelassenheit, ist das Prozedere ohne große Mühe zu durchlaufen. Man hat im Süden halt manchmal den Eindruck, das die Abwicklungen der Vorgänge eher nach Chaos ausschauen, was aber definitiv nicht der Fall ist. Eine letzte Kontrolle des Zolls und Sie haben freie Fahrt. Manchmal vergisst man halt die Vorteile des relativ einfachen Reisens innerhalb der EU, die allerdings aufgrund der Migrationsprobleme mehr und mehr wieder verschwinden.
Für manchen Fahrer kommt es dann allerdings zur wirklichen Herausforderung, die aber aufgrund des recht passiven und ruhigen Verkehrsaufkommens auf der Insel gut zu meistern ist: Linksverkehr!! Bitte also konzentrieren, was zunächst besonders für die Kreisverkehre gilt. Nach rechts in den Spiegel schauen, was auch beim Überholen gilt. Bitte machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, es ist einfacher als zunächst vorgestellt. Und bis auf in den Städten ist der Verkehr eher mit ruhig umschrieben. Es gilt außerorts fast überall eine Höchstgeschwindigkeit, die auch strikt einzuhalten ist. Sehr modern sind alle paar Kilometer Blitzgeräte installiert und die Strafen sind drakonisch.
Zur Zeit gibt es einige Campingplätze, die teilweise auch von Einheimischen genutzt werden. Gemeinsam mit offiziellen Stellen haben wir allerdings auch erste Gespräche zur Eröffnung von Camperplätzen geführt, die vielleicht schon in den kommenden Monaten eingerichtet und eröffnet werden können. Hierzu werden dann weitere Artikel folgen und auch die Route in den Süden (www.camper-route.de) wird ergänzt. Zypern bietet sich aufgrund der Lage und des milden Klimas perfekt auch zum Überwintern an, dazu eine Vielzahl an kulturhistorisch wertvollen Gebäuden, antiken Städten und hervorragende Wanderrouten durch die Natur des Besparmak Gebirges auf der Insel.
Folgen Sie bitte den weiteren Publikationen auf alaturka.info und auf camper-route.de. Sollten Sie Fragen zur Anreise oder zum Aufenthalt haben, bitte kontaktieren Sie: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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https://www.alaturka.info/de/zypern/3235-mit-dem-camper-oder-wohnwagen-nach-nordzypern#sigProId81f9e7dc49
Wir empfehlen den Reiseführer Zyper: Bitte nutzen Sie den Link!
Reiseführer Zypern / Ralph Raymond Braun
Die in eine türÂkiÂsche Nord- und eine grieÂchiÂsche SüdÂhälfÂte geÂteilÂte Insel liegt geoÂgraÂphisch, ethÂnisch und poÂliÂtisch an der SchwelÂle zwiÂschen OriÂent und OkÂziÂdent. Mit ihren vielÂfälÂtiÂgen LandÂschaftsÂforÂmaÂtioÂnen wie dem zerÂklüfÂteÂten HüÂgelÂland, den TraumÂstränÂden im WesÂten oder den reiÂchen WaldÂbeÂstänÂden im Tródos-MasÂsiv ist sie ein DoÂraÂdo für NaÂturÂliebÂhaÂber und AkÂtivÂurÂlauÂber.