Relief des Gottes Iuppiter Dolichenus

Gottes Iuppiter Dolichenus

Im Archäologischen Museum der Universität Münster ist bis zum 31. August ein Abguss einer 10 000 Jahre alten Relieffigur zu sehen. Forscher der Uni Münster erwarben das Original von einem türkischen Bauern.

 

Während eines Ausritts machte die Grabungsmannschaft der Universität Münster eine sensationelle Entdeckung. Dafür musste sie keinen Finger rühren, ein Bauer im türkischen Dorf Kilisik bot ihnen die menschengestaltige Figur an – sozusagen zur Sofortmitnahme. Die Münsteraner erwarben sie, um ihren Erhalt zu sichern. Heute steht sie im Museum von Adiyaman, ihr Alter: annähernd 10 000 Jahre.

Im Archäologischen Museum der Universität Münster ist bis zum 31. August ein Abguss der Relieffigur zu sehen – zusammen mit etlichen weiteren Exponaten. „Zwischen Hellespont und Nemrud Dag“ heißt die Schau, die an 80 Jahre münsterische Grabungen in der Türkei erinnert. Im Rahmen eines Projektes wurde sie komplett von Studierenden erarbeitet, berichtet der Kustos des Museums, Dr. Helge Nieswandt. Für die Ausstellung wurde zum ersten Mal überhaupt das gesamte Museum leer geräumt. Die Größe der Schau zeigt die Bedeutung, die die Arbeit der Forschungsstelle „Asia Minor“ und weiterer Forschungsdisziplinen in der Türkei an der Uni hat.

Egal, was sie entdecken – die Funde müssen in der Türkei bleiben, betont Museumsleiter Prof. Dr. Dieter Salzmann. Zudem seien die Archäologen aus Münster – anders als früher – verpflichtet, alles, was sie entdecken, auch zu konservieren. „Die Ansprüche der Türkei an unsere Arbeit sind sehr gestiegen“, ergänzt Winter. Dennoch: „Ich bin überzeugt, dass Münster auch in 20 Jahren noch in der Türkei forschen wird.“

Nur noch wenige Tage, dann reist Winter erneut nach Doliche, das nur wenige Kilometer von der Grenze zum kriegserschütterten Syrien entfernt liegt. „In Doliche leben mittlerweile viele Flüchtlinge“, erzählt er. Die Arbeit der Forscher sei von der aktuellen Situation vor Ort jedoch nicht tangiert, versichert Winter.

Die Ausstellung ist bis zum 31. August im Archäologischen Museum der Universität, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, zu sehen, und zwar dienstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr.

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